Sexuelle Identität und Sexualmoral

Eine unreife Sexualität und die Abwertung der eigenen Homosexualität gehören zu den Gründen, die laut der Studie zum sexuellen Missbrauch, sexualisierte Gewalt begünstigen können. Innerhalb der Projektgruppe hat eine konsequente theologische Auseinandersetzung unter Einbeziehung neuer humanwissenschaftlicher Erkenntnisse mit Fragen der sexuellen Identität und Orientierung stattgefunden. Auch die Sexualmoral der katholischen Kirche wurde dabei einer kritischen Betrachtung unterzogen.

Auf dieser Basis wurden Vorschläge für konkrete Maßnahmen zu einem lebensdienlichen /-förderlichen Umgang mit Sexualität und sexuellen Identitäten im Bistum Essen erarbeitet. Ziel war die Formulierung einer theologische Argumentation, die auf einer Beziehungsethik basiert und ein innerkirchlich neues Verständnis von Sexualität entwickelt.

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„Kirche ist widersprüchlich beim Thema Sexualität!“

„Die Kirche tut sich nichts Gutes damit, wie sie mit lesbischen Frauen, schwulen Männern, Transmenschen – und auch mit Geschiedenen umgeht. Sie zeigt sich seit einiger Zeit zwar offener und setzt sich mit den Anliegen der Menschen auseinander – wie auch das Projekt zeigt, von dem wir hier reden. Aber die Kirche braucht noch mehr Offenheit. Und diese müsste sichtbarer sein. Damit die, die sich abgewandt haben, es mitbekommen und vielleicht doch wieder zur Kirche finden. Zudem wünsche ich mir mehr Konsequenz: Ich kenne zum Beispiel immer noch Menschen, die bei einem kirchlichen Arbeitgeber beschäftigt sind, aber Angst haben, dass dieser mitbekommt, wie sie privat leben. Bei manchen Jobs kann man vielleicht noch offen dazu stehen, lesbisch oder schwul zu sein – aber wenn es um Stellen mit Führungsverantwortung geht, wird es schwierig. Da zeigt sich die Kirche widersprüchlich. Will sie ihrem Grundsatz treu bleiben, für die Menschen da zu sein? Dann darf die Sexualität eines Menschen kein Ausschlusskriterium mehr sein!“

Statement von Claudia Fockenberg (63), Supervisorin aus Essen im Bistumsmagazin BENE.

Projektgruppe "Sexuelle Identität und Sexualmoral"

  • Mark Bothe, Pastoralreferent
  • Claudia Fockenberg, Supervisorin
  • Björn Krause, Diözesanvorsitzender BDKJ
  • Sabrina Kuhlmann, Pastoralreferentin
  • Lutz Müller, Pater, Leiter Abuna-Frans-Haus
  • Jens Oboth, Akademiedozent, Katholische Akademie Die Wolfsburg
  • Rainer Teuber, Leiter Museumspädagogik
  • Branko Wositsch, Diakon 

Projektleitung:

Diversität zulassen - Katholische Sexuallehre nach dem Ende verordneter Einheitlichkeit - Artikel Herder-Korrespondenz 6/2019 | Zum Artikel