Bistum-Essen RSS Feed - https://www.bistum-essen.de de-de Bistum Essen Fri, 13 Sep 2024 01:00:32 +0200 Fri, 13 Sep 2024 01:00:32 +0200 TYPO3 news-20631 Tue, 10 Sep 2024 11:09:02 +0200 Pfarrer Franz-Josef Korth https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/pfarrer-franz-josef-korth Im Alter von 92 Jahren ist am 8. September Pfarrer Franz-Josef Korth gestorben Der Verstorbene, der in Bochum gewohnt hat, wurde am 31. Januar 1932 in Duisburg geboren und am 11. Februar 1958 in Duisburg zum Priester geweiht.

Nach seiner Weihe war er zunächst zur Aushilfe und im Anschluss als Kaplan an der Pfarrei St. Barbara in Essen-Kray eingesetzt. Zum Ende des Jahres 1963 übernahm er aushilfsweise priesterliche Dienste in der Pfarrei St. Antonius, Gelsenkirchen-Feldmark, bevor er ab Frühjahr 1964 Kaplan an St. Bernhard in Duisburg-Meiderich wurde. Im November 1968 ernannte ihn der Bischof von Essen als Pfarrer der Pfarrei Herz Mariä in Essen-Altenessen. Von 1978 bis 1997 leitete er als Pfarrer die Pfarrei Heilig Kreuz in Duisburg-Neuenkamp. Seit 1995 leitete er zusätzlich die Pfarrei St. Clemens in Duisburg-Kaßlerfeld. Darüber hinaus übernahm er Aufgaben als Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Duisburg-Mitte. Ab September 1998 wechselte er nach Bochum und wurde als Pfarrer Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Bochum. Gleichzeitig war er Subsidiar an St. Elisabeth in Bochum-Gerthe. Im Herbst 2005 trat er in den Ruhestand ein und übernahm weiterhin gerne priesterliche und seelsorgliche Dienste in der Propsteipfarrei St. Peter und Paul in Bochum.

Franz-Josef Korth gehörte zu den ersten Priestern, die im Gründungsjahr 1958 für das Bistum Essen geweiht wurden. Er war gerne Priester und ein überzeugter Seelsorger. Dabei zeichnete ihn seine ihm eigene Spiritualität und kontemplative Neigung aus. U.a. war er Mitglied der Priestergemeinschaft Iesus Caritas.

Die Eucharistiefeier für den Verstorbenen wird gefeiert am Donnerstag, 12. September 2024, um 10:00 Uhr, in der Kapelle des St. Anna-Stiftes, Bruchspitze 1 in 44803 Bochum. Die Beisetzung erfolgt um 11 Uhr auf dem Altenbochumer Friedhof, Feldmark, 44803 Bochum. Mitbrüder, die an der Beisetzung teilnehmen, werden gebeten, Chorkleidung zu tragen.

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news-20628 Tue, 10 Sep 2024 11:00:00 +0200 Gymnasium Am Stoppenberg engagiert sich für Achtsamkeit und Zivilcourage https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/gymnasium-am-stoppenberg-engagiert-sich-fuer-achtsamkeit-und-zivilcourage Die Bistumsschule im Essener Norden wurde als erste „muTiger-Schule“ ausgezeichnet. Nachdem im vergangenen Schuljahr 265 Schülerinnen und Schüler der Schule in einem Pilotprojekt der muTiger-Stiftung Achtsamkeit, Zivilcourage und Engagement gegen Mobbing unterrichtet wurden, setzt die Stiftung das Konzept mit finanzieller Unterstützung der RAG-Stiftung fort und will es perspektivisch auch auf andere Schulen ausweiten. Achtsamkeit, Zivilcourage und Engagement gegen Mobbing stehen hier künftig fest auf dem Stundenplan: Das Bischöfliche Gymnasium Am Stoppenberg in Essen darf sich jetzt die erste „muTiger-Schule“ im Ruhrgebiet nennen. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, überreichte am Dienstag, 10. September, die offizielle Förderplakette an Schulleiter Rüdiger Göbel und das im Beisein von Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und Kuratoriumsvorsitzender der muTiger-Stiftung, sowie Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der Kötter Unternehmensgruppe und stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der muTiger-Stiftung. Von den positiven Erfahrungen aus dem Pilotprojekt muTiger-Schule, die das Gymnasium in Trägerschaft des Bistums Essen im vergangenen Schuljahr gemacht hat, sollen in Zukunft weitere Kinder und Jugendliche profitieren – nicht nur im Essener Norden.

„Schülerinnen und Schülern neben Wissen auch Sozialkompetenzen zu vermitteln, wird zunehmend wichtiger“, sagte Bergerhoff-Wodopia. „Das Gymnasium Am Stoppenberg soll Vorbild sein. Denn wir brauchen im Ruhrgebiet mehr muTiger-Schulen, an denen Kinder und Jugendliche lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und sich in herausfordernden Situationen zu behaupten.“ Mit der Förderung mache sich die RAG-Stiftung als Teil ihres Engagements im Rat für Bildung des Bistums Essen auch künftig für mehr Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet stark. Bergerhoff-Wodopia, die seit 2019 Sprecherin des Rates ist, hatte im vergangenen Jahr in enger Abstimmung mit Bischof Franz-Josef Overbeck angeregt, das ganzheitliche Konzept der muTiger-Stiftung an einer Bistumsschule zu erproben. Die Mitglieder des Rates für Bildung waren dieser Empfehlung einstimmig gefolgt, woraufhin am Gymnasium Am Stoppenberg das Pilotprojekt gestartet wurde.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts werden die muTiger-Stiftung als inhaltlich verantwortliche Einrichtung und die RAG-Stiftung als fördernde Organisation ihre enge Zusammenarbeit fortsetzen. Dafür wird das Projekt in einer angepassten Form am Stoppenberger Gymnasium zunächst weitergeführt. Anschließend ist ein Transferkonzept geplant, das sich auf andere Schulen übertragen lässt. „Schulen stehen vor großen Herausforderungen. Die muTiger-Schule greift zentrale Handlungsfelder auf und bietet wertvolle externe Unterstützung. Wenn wir Selbstreflektion fördern, Empathie und die Bereitschaft, für andere einzutreten, dann stärken wir nicht nur die Einzelnen, sondern die Gemeinschaft. Wir verbessern das gesamte Schulklima“, so Schulleiter Göbel.

265 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 wurden muTiger

Wie schätze ich Situationen und darin meine Rolle und Handlungsmöglichkeiten richtig ein? Wie schütze ich mich und andere vor Mobbing? Wie verhalte ich mich richtig, wenn die Lage wirklich brenzlig wird? Mit Fragen wie diesen haben sich in dem Pilotprojekt im vergangenen Schuljahr insgesamt 265 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 intensiv auseinandergesetzt. Eigens ausgebildete Trainerinnen und Trainer der muTiger-Stiftung sowie engagierte Lehrkräfte haben sie in den drei Modulen Achtsamkeit, (Cyber)Mobbing und Zivilcourage angeleitet.

„Angst vor Übergriffen und Gewalt darf nicht zu unserer ständigen Begleiterin werden. Ob mit Trainings für Erwachsene oder in der Schule: Wir wollen Menschen zu muTigern machen, die andere schützen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen“, sagte Oliver Wittke bei der Übergabe der Förderplakette. Friedrich P. Kötter ergänzte: „Zivilcourage zu zeigen, ist nicht immer einfach. Aber wir alle können Zivilcourage lernen. Damit schon bei Kindern und Jugendlichen anzufangen, ist wichtig und absolut richtig.“

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news-20626 Tue, 10 Sep 2024 09:00:00 +0200 Generalvikariat und Dom-Verwaltung bleiben am Donnerstag geschlossen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/generalvikariat-und-dom-verwaltung-bleiben-am-donnerstag-geschlossen Wegen eines Betriebsausflugs sind die Büros des Bistums Essen und der Dom-Verwaltung am Donnerstag, 12. September, nicht besetzt. Wegen eines gemeinsamen Betriebsausflugs bleiben das Bischöfliche Generalvikariat am Zwölfling 16 in der Essener Innenstadt sowie die Dom-Verwaltung am Donnerstag, 12. September, ganztägig geschlossen. Dies betrifft auch das Medienforum im Bistum Essen, den Domschatz und die IT-Abteilung. Auch telefonisch oder per E-Mail sind die meisten Einrichtungen und Abteilungen von Dom und Bistum dann nicht erreichbar. Am Freitag, 13 September, können die verschiedenen kirchlichen Organisationen dann wieder regulär kontaktiert oder besucht werden.

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news-20630 Mon, 09 Sep 2024 11:09:53 +0200 Trödelstände, Waffeln und Kirchenkunst aus dem Mittelalter https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/troedelstaende-waffeln-und-kirchenkunst-aus-dem-mittelalter Bei bestem Sommerwetter feierte die Cityseelsorge „grüßgott“ gemeinsam mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern am Samstag ihr Sommerfest und den 27. Flohmarkt am Dom. Wer am Samstag unter dem breiten Schatten der Platane am Essener Dom saß, hatte die Qual der Wahl: Vorne auf dem Domhof dufteten Waffeln und Kuchen der Katholischen Frauengemeinschaft, auf der Kettwiger Straße warben 15 verschiedene Gruppen an gut sortierten Flohmarktständen um Kundschaft, während die Domschatzkammer mit freiem Eintritt zu mittelalterlichen Kostbarkeiten in die klimatisierten Ausstellungsräume und den kühlen Dom lockte. Und wer lieber im Schatten blieb, musste sich auch nicht langweilen: Am Nachmittag streifte die „Laufband“ des Bistums Essen über Gelände.

Unter dem Motto „genial sozial“ hatte die Cityseelsorge „grüßgott“ zusammen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern zum Sommerfest an den Dom geladen, kombiniert mit dem 27. Flohmarkt am Dom. „Genial sozial“ beschreibt dabei die gemeinsame Perspektive der vielen Organisationen, die sich für das Fest engagieren: zum Beispiel Kirchengemeinden, Ordensgemeinschaften, Hilfswerke, die Jugendsozialarbeit, der Domschatz, Katholische Öffentliche Büchereien, Caritas-Gruppen… Alle engagieren sich für andere – und an diesem Samstag auch für ein tolles Fest. „Das ist ein Tag, der von einer ganz besonderen Mischung lebt“, sagt Cityseelsorger Bernd Wolharn. Das sei auch beim Mittagsimpuls deutlich geworden: Erstmals fand das kurze Gebet mit Liedern und Musik in diesem Jahr nicht auf einer Bühne oder in der Kirche, sondern direkt vor der Anbetungskirche statt, zwischen den Flohmarktständen auf der Kettwiger Straße. „Da sind auch Menschen stehengeblieben, die sicher nicht gezielt zu uns gekommen sind. Alle haben neugierig zugeschaut – und dann haben viele mitgesungen“, freut sich der Seelsorger.

Einnahmen werden gespendet

Ein Blickfang war der große Truck, den das katholische Hilfswerk Missio vor der Marktkirche aufgestellt hatte. Auf der umgebauten Ladefläche konnten sich Besucherinnen und Besucher in einer interaktiven Ausstellung über moderne Formen der Sklaverei informieren.

„Genial sozial“ wirken auch die Einnahmen der Flohmarkt- und Sommerfeststände: Die Hälfte der Trödel-Erlöse unterstützt die kirchliche Arbeit der Gruppen vor Ort, die andere Hälfte fließt – zusammen mit allen Erlösen des Sommerfests – an drei Hilfsprojekte: Die Initiative „Gesunde Ernährung zum Anfassen“ der katholischen Jugendsozialarbeit „Die Boje“ in Essen, das Projekt „Mädchen durch Bildung stärken“ von Missio und ein Hilfsangebot für Geflüchtete an der Grenze zwischen Mexiko und den USA von Adveniat.

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news-20629 Sat, 07 Sep 2024 17:38:29 +0200 Bischof beauftragt neue Lehrkräfte und Seelsorgende für den Religionsunterricht https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/missio-canonica 55 Lehrkräfte und Seelsorgende erhalten in diesem Jahr ihre Berechtigung für den katholischen Religionsunterricht. Neben Lehrkräften, die ein entsprechendes Studium absolviert haben, und Seelsorgenden, die in ihrer pastoralen Ausbildung für den Unterricht qualifiziert wurden, verleiht Bischof Franz-Josef Overbeck auch neun Lehrkräften die „Missio Canonica“, die bislang andere Fächer unterrichten und in einem speziellen Kurs zusätzlich für Religion ausgebildet worden sind. Dutzende Lehrkräfte und Seelsorgende haben am Samstagabend in Essen zusammen mit ihren Familien, Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen den Empfang der kirchlichen Lehrerlaubnis „Missio Canonica“ gefeiert. Bei der Messe im Essener Dom überreichte Bischof Franz-Josef Overbeck den Religionslehrerinnen und -lehrern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern persönlich die Urkunden, die sie dazu berechtigen, katholische Religion zu unterrichten.

„Religion ist eine der grundlegenden Verhaltensweisen von Menschen gegenüber dem Geheimnis des Lebens und der Größe Gottes und prägt die Menschheit seit ihrem Beginn“, sagte Overbeck in seiner Predigt. Dies gelte „auch für unsere Gesellschaft und für die Begründung, die hinter den grundlegenden Entscheidungen für ein Leben in der Demokratie, in sozialer Marktwirtschaft und in einem freiheitlichen Rechtsstaat steht.“ Der Dienst der Religionslehrerinnen und Religionslehrer sei „eingebunden in unser Gemeinwesen und zugleich in unsere Demokratie in Deutschland und Europa“. Dabei sei für den Religionsunterricht die tiefe Überzeugung wichtig, „von der wir Christen geprägt sind, dass es keine Wirklichkeit ohne Gott gibt und dass Gott die alles bestimmende Wirklichkeit ist“, betonte der Bischof. Zugleich könne „Religion nie ohne Gebet und damit auch nie ohne Theologie verstanden und begriffen werden“.

Die meisten der neu beauftragten Religionslehrkräfte unterrichten an Grundschulen

Insgesamt erhalten im Bistum Essen in diesem Jahr 55 Menschen eine kirchliche Bevollmächtigung für das Fach Katholische Religionslehre. Darunter sind auch neun Personen, die bislang schon andere Fächer unterrichten und sich nun über einen sogenannten Zertifikatskurs auch für den Religionsunterricht qualifiziert haben. Vier von ihnen werden an Grundschulen, fünf an weiterführenden Schulen in der Sekundarstufe 1 tätig sind. Zudem erhalten neben den Lehrkräften auch vier Seelsorgerinnen und Seelsorger eine „Missio Canonica“, nachdem sie im Rahmen ihrer religionspädagogischen Ausbildung zum Beispiel als Gemeindeassistentin oder Pastoralassistent entsprechend ausgebildet worden sind.

Die meisten der neu beauftragten Religionslehrkräfte unterrichten an Grundschulen (18), gefolgt von Gymnasien und Gesamtschulen (17). Zwei Lehrkräfte sind an Haupt-, Real-, oder Sekundarschulen tätig, drei an Berufskollegs und zwei arbeiten im sonderpädagogischen Bereich.

Im vergangenen Frühjahr hatte das Bistum Essen die Ordnung für die „Missio Canonica“ erneuert. Dabei waren unter anderem – analog zu dem kurz zuvor reformierten kirchlichen Arbeitsrecht – Fragen nach der persönlichen Lebensführung gestrichen worden. Zugleich betont das neue Regelwerk die Partnerschaft zwischen dem Bistum und den Religions-Lehrkräften.

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news-20627 Fri, 06 Sep 2024 13:29:30 +0200 Duisburger St.-Hildegardis-Gymnasium bietet bald auch gemischte Eingangsklassen an https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/duisburger-st-hildegardis-gymnasium-bietet-bald-auch-gemischte-eingangsklassen-an Ab dem kommenden Schuljahr bietet das Duisburger St.-Hildegardis-Gymnasium neben reinen Mädchen- und Jungenklassen erstmals auch gemischte Eingangsklassen an. Bei der Schulanmeldung haben Eltern und Kinder die freie Wahl. Gerade erst haben am Duisburger St.-Hildegardis-Gymnasium die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler ihre Plätze gefunden, den Schulhof erkundet und das Schwimmbad entdeckt, da geht der Blick von Schulleitung und Kollegium schon ins nächste Schuljahr. Denn dann ist es gut möglich, dass das 1898 als katholische Mädchenschule gegründete Gymnasium, das seit 2014 auch Jungen aufnimmt, erstmals eine gemischte Eingangsklasse bildet. Bislang werden Jungen und Mädchen an der Schule zumindest in der Unter- und Mittelstufe größtenteils getrennt unterrichtet. Mit der nächsten Schulanmeldung haben Familien dann die freie Wahl: „Wir werden fragen, ob das Kind in einer reinen Mädchen- oder Jungen- oder in der neuen gemischten Klasse unterrichtet werden möchte“, erläutert Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch. Melden sich jeweils genug Kinder an, könne es an der Schule zum Beispiel eine Jungen-, eine Mädchen- und eine gemischte Klasse geben. Möglich seien aber auch andere Konstellationen, „das wird dann von den Anmeldezahlen abhängen“, so Kretschmann-Dulisch.

Neben Eltern schätzen insbesondere viele Schülerinnen und Schüler des St.-Hildegardis-Gymnasiums, dass sie zunächst „bi-edukativ“, also nur mit Mädchen beziehungsweise nur mit Jungen in der gleichen Klasse sitzen. Erst im Laufe der Schulzeit werden die Geschlechtergruppen gemischt („ko-edukativer Unterricht“) – zunächst durch Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtkurse und schließlich durch das Kurssystem der Oberstufe. Zuletzt waren jedoch die Anmeldezahlen der Schule gesunken, weshalb die Schulleitung und das Bistum Essen als Schulträger gemeinsam das neue flexiblere System entwickelt haben, das den Familien am St.-Hildegardis-Gymnasium die Entscheidung überlässt, welche Klassenform sie für ihr Kind bevorzugen. „Getreu unserer Überzeugung ,Aus Tradition modern‘ werden wir mit diesem System der gesellschaftlichen Entwicklung gerecht und erhalten zugleich unser Angebot der geschlechtsspezifischen Klassen.“ Damit ist das katholische Gymnasium im Dellviertel im Großraum Duisburg einzigartig. Judith Wolf, als Leiterin des Ressorts Kulturentwicklung im Bistum Essen für die bischöflichen Schulen verantwortlich, stellt das neue Konzept des St.-Hildegardis-Gymnasiums auch in den Kontext der gerade veröffentlichten neuen Rahmenschulordnung des Bistums: „Wir stehen mit unseren katholischen Schulen auf einem stabilen Wertefundament, das uns eine große Offenheit ermöglicht. So wird eine Vielfalt möglich, die die ganze Schulgemeinschaft bereichert.“ Das neue Schulkonzept sei dabei auch Ausdruck der besonderen Kultur am St.-Hildegardis-Gymnasium, die eine ständige Weiterentwicklung dieser traditionsreichen Schule ermögliche, so Wolf. Konkret wird diese Vielfalt am St.-Hildegardis-Gymnasium zum Beispiel am Mittwoch, 18. September, wenn die Schule den Gedenktag ihrer Namens-Patronin, der Hl. Hildegard, mit verschiedenen Workshops und anderen Angeboten als „Diversitätstag” feiert. Mit dem Programm möchte die Schule zeigen, „dass wir vor Gott alle gleich sind”, heißt es in der Einladung.

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news-20625 Fri, 06 Sep 2024 07:35:00 +0200 Namen und Daten | 06.09.2024 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/namen-und-daten-06092024 Kaplan Robert Hilger, Kaplan Oliver Schmitz Mit sofortiger Wirkung wurde Kaplan Robert Hilger zum Vertreter des Pfarrers in der Propsteipfarrei St. Clemens in Oberhausen für die Dauer von vier Jahren ernannt.

Mit sofortiger Wirkung wurde Kaplan Oliver Schmitz zum vicarius paroecialis mit dem Titel Pastor der Propsteipfarrei St. Pankratius in Oberhausen und gleichzeitig als Vertreter des Pfarrers in der Propsteipfarrei St. Pankratius in Oberhausen für die Dauer von vier Jahren ernannt.

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news-20623 Thu, 05 Sep 2024 10:55:18 +0200 „Was ist der eigentliche Zweck der Kirche?“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/was-ist-der-eigentliche-zweck-der-kirche Mit dem Prozess „Christlich leben. Mittendrin“ bündelt und vernetzt das Bistum Essen kirchliche Aktivitäten auf Stadt- und Kreisebene, um auch in Zukunft für möglichst viele Menschen an Rhein, Ruhr und Lenne attraktiv zu sein. Wie dieses Leben als Kirche in der Minderheit gestaltet werden kann, darüber spricht der Theologieprofessor Jan Loffeld im Interview. Loffeld war am Dienstag in der Bistumsakademie „Die Wolfsburg“ Podiumsgast der Veranstaltung „Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt. Wie gestalten wir Kirche, wenn der Glaube verschwindet?“ Wenn die Kirche immer kleiner wird, weil Mitglieder seltener als früher Gottesdienste besuchen und andere kirchliche Angebote nutzen oder sich komplett abwenden, „wird sich die Kirche fragen müssen, welcher ihr eigentlicher Zweck ist und wie sie ihn so leben kann, dass andere etwas davon haben bzw. es als persönlich bereichernd empfinden“. Das sagt der vom Niederrhein stammende und nun im niederländischen Tilburg lehrende Theologieprofessor und Priester Jan Loffeld. Er war am Dienstagabend, 3. September, einer der Diskussionspartner der Veranstaltung „Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt. Wie gestalten wir Kirche, wenn der Glaube verschwindet?“ in der Mülheimer Bistumsakademie „Die Wolfsburg“. Im Interview spricht er darüber, warum sich nur wenige Menschen für die Themen der Kirche interessieren und wie sich die Kirche auf einer Minderheitenrolle in der Gesellschaft einstellt.

Frage: Herr Professor Loffeld, in Ihrem Buch beschreiben Sie, dass in Ihrer aktuellen Heimat Niederlande praktisch alle christlichen Konfessionen mit einem ähnlichen Desinteresse konfrontiert sind. Ist die Botschaft des Evangeliums heute einfach nicht mehr zeitgemäß?
Jan Loffeld: Zeitgemäßheit ist eine schwierige Kategorie. Eher würde ich sagen, dass Menschen immer weniger und seltener existentielle Anschlussstellen aktivieren, an die das Evangelium andocken könnte. Wenn wir weiterhin daran festhalten, dass der Mensch gottesfähig ist, also die Möglichkeit in sich trägt, mit Gott in Beziehung zu treten und mit ihm zu leben, so zeigt er sich jedoch in unserer Zeit als immer weniger gottesbedürftig. Gleichzeitig entdecken einzelne Menschen Gott, die ihn lange nicht kannten oder brauchten, auf unvorhergesehene Weise – in Deutschland noch weniger, in Frankreich und den Niederlanden ist das derzeit schon sichtbarer. Dies zeigt, dass wahrscheinlich jeder Mensch ein `Gottesgen´ in sich trägt, jedoch nicht jede und jeder dieses während des Lebens zwingend aktiviert.

Frage: Wie funktioniert eine Kirche, wenn ihre Mitglieder in der Gesellschaft nur noch eine Minderheit sind?
Loffeld
: Sie wird die Frage nach der Relevanz ihrer unterschiedlichen Ressourcen neu stellen müssen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche pastoralen Visionen implizit immer noch davon ausgehen, dass der kirchliche bzw. religiöse Ressourcenspeicher so voll ist, wie etwa in den 1980ern: Breites religiöses Wissen und Praxis, finanzielle Sorglosigkeit, hohes Engagement im Ehren- und Hauptamt. All das hat sich fundamental gewandelt und wird sich weiter verändern. Die Grundressource ist dabei der Glaube. Wenn ich nicht (mehr) glaube, bleibe bzw. bin ich vielleicht noch einige Zeit kirchlich engagiert. Glaube und Engagement können aber sehr schnell aufgegeben und bzw. durch anderes ersetzt werden: Entweder aufgrund der kirchlichen Skandale oder weil es einfach bessere oder andere Möglichkeiten des Engagements gibt. Das kontinuierliche Engagement wird dann nicht selten durch ein anlassbezogenes abgelöst. Hier bleiben Menschen aus alter Verbundenheit in der Kirche oder wegen ihres Ritualangebots. Auch weil sie die Kirche als gesellschaftliche Organisation für ihr vielfältiges Engagement bzw. aufgrund ihres christlichen Wertekanons schätzen. Doch die Frustrationstoleranz wird verständlicherweise bei vielen immer geringer. Eine Kirche in der Minderheit wird vor diesem Hintergrund gut abwägen müssen, was sie aufgrund welcher theologischen Kriterien wie tut. Anders ausgedrückt: Sie wird sich fragen müssen, welcher ihr eigentlicher Zweck („Purpose“) ist und wie sie ihn so leben kann, dass andere etwas davon haben bzw. es als persönlich bereichernd empfinden.

Frage: Mit welchen Angeboten kann eine Kirche aus dieser Minderheitensituation heraus trotzdem noch in der Gesellschaft punkten?
Loffeld: In einer Gesellschaft, in der die Frage nach der Authentizität diejenige nach einer allgemeingültigen Wahrheit abgelöst hat, wird jede Anbiederung an einen vermeintlichen Zeitgeist oder an Dinge, die man intuitiv nicht mit dem Auftrag der Kirchen in Verbindung bringt, vermutlich eher Stirnrunzeln hervorrufen. Es herrscht dabei eine hohe soziale Erwartung an die Kirchen, auch daher sollten die Kirchen weiterhin all das tun, worin sie vom Evangelium her ihren Auftrag erkennen und eine Verteilung der geringer werdenden Ressourcen von daher entscheiden. Gerade, wenn man sich die derzeitige politische Landschaft anschaut, wird ein eindeutiges Eintreten für christliche Werte absolut dringlich. Allerdings herrschen intern gleichzeitig heterogene Kirchenbilder, so dass wir uns, denke ich, angesichts der Minderheitensituation neu darüber austauschen sollten, was die Kirche ist, soll und kann. Ein Beispiel: Was bedeutet es konkret, dass die Kirche sich als in erster Linie „Sakrament“ versteht? Oder wird sie faktisch vorwiegend als Organisation oder Institution betrachtet? Ich denke, gerade das „Sakramentale“ könnte in allen organisationalen Erscheinungsformen und darüber hinaus ihr Alleinstellungsmerkmal sein. Spannend wäre, wenn sich etwa der Pastoralprozess „Christlich leben. Mittendrin.“ auch mit solchen Fragen beschäftigen würde.

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news-20622 Wed, 04 Sep 2024 15:42:07 +0200 „Viele Bücher für Leseanfänger sind einfach zu langweilig“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/viele-buecher-fuer-leseanfaenger-sind-einfach-zu-langweilig Für eine starke Leseförderung bei Kita- und Grundschulkindern engagiert sich das Medienforum des Bistums Essen zusammen mit den Katholischen Öffentlichen Büchereien jetzt gemeinsam mit den Vorlesepatinnen und -paten des Essener Lesebündnisses und dem Verein „Mentor – Die Leselernhelfer Essen“. Jedes vierte Kind in Deutschland kann am Ende der Grundschulzeit nicht so gut lesen, wie es für ein weiteres erfolgreiches Lernen nötig wäre. Dieses Ergebnis der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung (IGLU-Studie) hat im vergangenen Jahr aufgerüttelt. Nun bündeln im Medienforum des Bistums Essen verschiedene Gruppen ihr Engagement von hunderten Ehrenamtlichen, um vor allem durch Vorlesen und einen spielerischen Umgang bei Kita- und Grundschulkindern die Lust auf Buchstaben, Wörter und Texte zu wecken. Das Medienforum als Zentrale der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) zwischen Duisburg, Bochum und dem Märkischen Sauerland steht dabei nicht nur mit gut gefüllten Bücher- und Spielregalen bereit, sondern auch mit medienpädagogischem Know-how.

Das wurde am Montag bei der „LeseWunderBar“ deutlich, bei der das Medienforum zusammen mit dem Essener Lesebündnis e.V.und dem Verein „Mentor – Die Leselernhelfer Essen“ Ehrenamtliche, Lehrkräfte, eine Grundschulklasse, die Essener Bürgermeisterin Julia Jacob und den Schauspieler Peter Lohmeyer eingeladen hatte, um sich dem Thema Leseförderung aus verschiedenen Sichtweisen zu nähern. Deutlich wurden dabei die unterschiedlichen Ansätze, die alle das gleiche Ziel haben: Kinder, die durch mehr Freude am Lesen besser lesen können. So koordiniert das Essener Lesebündnis dutzende Vorlesepatinnen und -paten, die regelmäßig in Kita-Gruppen und Grundschulklassen vorlesen und das Lesenlernen auf kreative Weise fördern, während die „Leselernhelfer“ von MENTOR e.V. in Grundschulen einzelne Kinder gezielt dabei unterstützen, besser lesen zu können. Bücher und andere Medien leihen sich die Kinder dann oft aus den KÖBs aus, die nicht nur mehr Standorte als die städtischen Bibliotheken haben: „Vielerorts gibt es so enge Verbindungen zwischen Schulen und KÖB, dass unser Bücherei-Teams eine eigene Ausleihe in der Grundschule anbieten oder Schulen und Kitas mit regelmäßig wechselnden Bücherkisten versorgen“, berichtet Vera Steinkamp, die Leiterin des Medienforums, die der Bank im Bistum Essen und dem Essener Lesebündnis für die großzügige Unterstützung der „LeseWunderBar“ dankte.

Mehr Kreativität für einen gelungenen Lesestart

Nach Ansicht der Medien-Fachleute sollte allerdings die Buchbranche mit ihren Autorinnen und Autoren, Gestaltungs-Agenturen und Verlagen noch mehr Augenmerk auf Bücher für Kinder legen, die gerade mit dem Lesen beginnen: „Viele Bücher für Leseanfänger sind einfach zu langweilig“, nennt Steinkamp einen Tenor der Diskussion bei der „LeseWunderBar“. Das hat auch Silke Schütz festgestellt, die als Medienpädagogin im Medienforum Lehrkräfte und Ehrenamtliche bei der Leseförderung unterstützt. „Der Bedarf an gutem Material in diesem Bereich ist riesig“, sagt Schütz. Sie wirbt bei Büchern und anderen Lernmedien für mehr Kreativität und einen spielerischeren Umgang. Bei der „LeseWunderBar“ stand zum Beispiel für die Grundschulkinder ein „Lese-Bingo“ mit Peter Lohmeyer auf dem Programm: Gewonnen hat, wer von den vorgelesenen Wörtern als erstes die richtigen auf dem eigenen Zettel erkannt und markiert hatte. „Wenn in Büchern für Leseanfänger auf einer Seite in zig sprachlichen Variationen ein roter Ball rollt, ist das schnell langweilig und schadet dann eher der Leseförderung“, so Steinkamp.

Schütz hat allein in der ersten Jahreshälfte schon 40 Workshops mit insgesamt rund 400 Kita- und Lehrkräften oder Ehrenamtlichen im Medienforum veranstaltet, wo sie den Teilnehmenden jeweils mit Blick auf ihre konkrete Situation Bücher und andere Medien sowie Methoden vorgestellt hat, um Kindern das Lesen schmackhaft zu machen. „Bis zum Jahresende planen wir weitere 40 Workshops“, so Steinkamp, die sich über das große Interesse der Ehrenamtlichen freut. Für die Teilnehmenden sind diese Workshops kostenlos, „zusammen mit unseren Medien, die sowohl bei uns im Medienforum in der Essener Innenstadt als auch in den KÖB vor Ort allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen, unterstützen wir so mit unseren Möglichkeiten das wichtige Thema Leseförderung“. Steinkamps Tipp an Ehrenamtliche, die sich hier ebenfalls engagieren möchten: „Hören Sie sich in Ihrem Stadtteil oder in Ihrer Gemeinde um oder schließen sie sich einer Gruppe wie den Lesepaten oder den Leselernhelfern an.“ Über solche Gruppen könnten Schulen und Kitas koordinierter angesprochen werden als durch einzelne Engagierte. „Aber auch wenn sich Einzelpersonen bei uns melden, bekommen wir diese schon vermittelt“, macht Steinkamp allen Menschen Mut, die ehrenamtlich beim Lesen lernen helfen möchten.

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news-20621 Mon, 02 Sep 2024 18:06:29 +0200 Acht neue Auszubildende im Bistum Essen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/siebe-neue-auszubildende-im-bistum-essen Acht junge Menschen haben ihre Ausbildung in verschiedenen Fachrichtungen in der Verwaltung der katholischen Kirche sowie in den Tagungshäusern des Bistums begonnen. Das Bistum Essen bildet im Bischöflichen Generalvikariat und seinen Tagungshäusern acht junge Menschen in verschiedenen Fachrichtungen aus. Jenin Laura Roos, Franziska Göhn und Alissa Neubauer haben jetzt  ihre Ausbildung zu Kauffrauen im Büromanagement im Generalvikariat begonnen, Paula Steinicke und Nils Weinbrenner in der Küche der katholischen Akademie Die Wolfsburg, Felipe Linus Rechnitz als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste im Generalvikariat und Dean Ullner und Mirna Al Assaad in der Hauswirtschaft von Wolfsburg und Jugendhaus St. Altfrid.

Mehr Informationen zur Ausbildung im Bistum Essen sind im Stellenportal „Kirche kann Karriere“ zu finden.

Freie Ausbildungsplätze gibt es hier.

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news-20620 Mon, 02 Sep 2024 17:36:30 +0200 Schulseelsorger stellt klar: Die Heimat der Currywurst ist das Ruhrgebiet und nicht Berlin https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/schulseelsorger-stellt-klar-die-heimat-der-currywurst-ist-das-ruhrgebiet-und-nicht-berlin Der Essener Schulseelsorger Gregor Lauenburger liebt Currywurst. Zusammen mit Co-Autor Tim Koch hat er herausgefunden, dass der Snack nicht etwa erst 1949 in Berlin erfunden wurde, sondern bereits 1936 in Duisburg erhältlich war. Diese Geschichte erzählen die beiden in ihrem launigen Buch „Alles Currywurst – oder was?“. Für Lauenburger hat die Currywurst aber auch eine Seelsorge-Perspektive. Berlin oder Hamburg? Oder doch im niedersächsischen Bückeburg? Wenn es um die Heimat der Currywurst geht, diskutieren Fans des Kult-Imbisses seit Jahren die verschiedensten Theorien. Nun bereichert Gregor Lauenburger, Schulseelsorger am Essener Mariengymnasium, die Szene mit einer neuen Geschichte – und die hat das Potential, den Currywurst-Streit ein für alle Mal zu beenden: Gemeinsam mit Co-Autor Tim Koch tritt Lauenburger den Beweis an, dass es Wurst in Currysoße nicht erst seit dem 4. September 1949 gibt (in Berlin wird morgen deren 75. Geburtstag gefeiert) – sondern dass man bereits 1936 in Duisburg Currywurst gegessen hat.

Schuld sei seine Oma gewesen, sagt der in Duisburg aufgewachsene Lauenburger. Der habe er 1977 als kleiner Junge von seiner ersten Currywurst vorgeschwärmt, die er sich gerade mit dem ersten Taschengeld gekauft hatte. „Currywurst?“, habe die Oma entgegnet, „die haben wir schon vor dem Krieg gegessen“. Doch bis dieser Halbsatz, der schon für sich genommen jede Berliner Nachkriegs-Currywurst-Jubelei wanken lässt, zur Basis einer handfesten Recherche wurde, brauchte es noch einige Jahrzehnte – und Lauenburgers zufällige Begegnung mit „Peter Pomm‘s Pusztetten-Stube“ in Duisburg-Marxloh. Der Imbiss am August-Bebel-Platz wirbt nicht nur für die hauseigene Spezialität „Pusztetten“ - Fleischbällchen in Tomatensoße – sondern ausweislich der Außenwerbung auch für „Currywurst – seit 1936“.

Erinnerungen an Omas Currywurst-Erfahrungen

  Als Lauenburger bei einem Besuch in Marxloh das Schild sah, fiel ihm die Vorkriegs-Erinnerung seiner Oma wieder ein – und begann zu recherchieren. Das Ergebnis wochenlanger Gespräche, Korrespondenzen, Studien in Familienfotoalben und Rechnungsbüchern und natürlich unzähligen Currywurst-Portionen steht nun in „Alles Currywurst – oder was? Die ganze Wahrheit über das Kultobjekt“, das der Essener Klartext-Verlag am Dienstag, 3. September, wohl nicht ohne Hintergedanken exakt einen Tag vor der 75-Jahr-Feier der Berliner Currywurst in die Buchläden gestellt hat. Neben einem ausführlichen „Currywurst-Lexikon“ erzählen Lauenburger und Koch die verschiedensten Gründungsmythen – um der Leserschaft dann genussvoll die wahre Wurst-Heimat im Ruhrgebiet zu präsentieren – samt eindrucksvoller Belege. So bezog Peter Hildebrand, Schwiegervater des heutigen Inhabers von „Peter Pomm‘s Pusztetten-Stube“, bei der Hamburger Gewürz-Mühle nachweislich bereits Mitte der 1930-er Jahre „Currypulver Englische Art“ für sein damals noch in der Duisburger Innenstadt beheimatetes Unternehmen.

Und auch auf die Frage, warum die Ruhrpott-Wiege der Currywurst bislang kaum bekannt war, haben die beiden Autoren eine Antwort: In der Nazizeit habe „die Furcht vor Behördenwillkür und Gefangennahme aufgrund ,unvölkischem‘ Verhalten Hildebrand eine effektive Vermarktung vor dem Krieg unmöglich gemacht“, schreiben Lauenburger und Koch. Und während des Kriegs sei Hildebrand als Niederländer die unternehmerische Tätigkeit in Deutschland dann gänzlich untersagt worden. Erst nach dem Krieg startete die Currywurst-Vermarktung von Duisburg aus. „Der Siegeszug der Currywurst nahm seinen Lauf: spätestens jetzt auch über das Ruhrgebiet hinaus bis nach Hamburg, Berlin und in andere Städte und Regionen Deutschlands“, heißt es im Buch.

Die Currywurst hat etwas sehr Verbindendes – gerade im Ruhrgebiet.

Lauenburger betont, dass das Buch und seine Currywurst-Liebhaberei vor allem Hobby und Leidenschaft eines überzeugten Ruhrgebiets-Bewohners seien. Doch zugleich habe die Currywurst – die es für ihn übrigens ab und an auch gern in einer vegetarischen Variante geben darf – auch viel mit seinem Beruf als Seelsorger zu tun. „Gerade bei uns im Ruhrgebiet, wo wir so oft nach etwas Verbindendem zwischen den vielen Städten, Kulturen oder Fußballvereinen suchen, ist die Currywurst doch ein echter Brückenbauer. Die mögen fast alle. Außerdem sind an so einer Currywurstschale alle gleich, egal ob Vorstandschef oder Obdachlose, Schalke- oder BVB-Fan.“ Für ihn sei es sehr nachvollziehbar, dass Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck jüngst seinen 60. Geburtstag mit Currywurst gefeiert hat und dieses Essen auch in anderen Firmen und Organisationen im Ruhrgebiet nicht nur in der Kantine, sondern auch bei Veranstaltungen ein beliebter Imbiss sei. Schließlich sei eine Currywurst-Schale auch „etwas sehr Solidarisches“, hebt Lauenburger hervor: „Man kann da prima gemeinsam drin picken.“ Und wenn er als Schulseelsorger oder als Geistlicher Begleiter ein schwieriges Gespräch erwarte, dann sei eine Portion Currywurst oft ein guter Eisbrecher, so seine Erfahrung.

Kein Wunder, dass in dem gemeinsamen Buch des Seelsorgers und des Gastro-Unternehmers am Ende des alphabetischen Lexikons auch „Zehn Gebote“ für eine echte und gute Currywurst nicht fehlen dürfen. Neben dem launigen „Teile deine Currywurst gerne, besser ist es aber, eine zweite Portion zu bestellen!“ oder „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Currywurst – hol dir lieber ’ne eigene Portion!“, heißt es da auch ziemlich deutlich: „Auf der Currywurst hat beim Servieren Currypulver nichts zu suchen (es muss alles bereits in der Soße sein, ästhetische Ausreden zählen nicht)!“ Beim Geschmack ihrer Currywurst gibt’s für Lauenburger und Koch keine Kompromisse.

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news-20619 Mon, 02 Sep 2024 17:26:04 +0200 kfd lädt zum Frauentag „Sisterhood“ ins Essener Mariengymnasium ein https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/kfd-laedt-zum-frauentag-sisterhood-ins-essener-mariengymnasium-ein 25 verschiedene Workshops, ein Marktplatz zum Kennenlernen, Musik und Inspiration von der Journalistin Christiane Florin erwarten die Besucherinnen des Frauentags „Sisterhood – gemeinsam.engagiert.wertvoll“ am Samstag, 28. September. Unter der Überschrift „Sisterhood – gemeinsam.engagiert.wertvoll“ lädt die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) gemeinsam mit dem Kolpingwerk und vielen weiteren Organisationen am Samstag, 28. September, von 10 bis 17 Uhr alle Frauen im Bistum Essen zu einem Frauentag ins Mariengymnasium in Essen-Werden ein. „Eine Auszeit vom Alltag“, „Gutes für sich selbst“ und einen „lebhaften Austausch“ versprechen die Veranstalterinnen.

Das vielfältige Programm startet mit Live-Musik des Effata-Chors aus Bochum-Wattenscheid. Ab 10.30 Uhr spricht die bekannte Journalistin und Autorin Christiane Florin (Deutschlandradio, Buch „Der Weiberaufstand“). Um 11.45 Uhr öffnet ein „Markt zum Kennenlernen“, bevor die Teilnehmerinnen nach dem Mittagessen ab 13.45 Uhr aus 25 verschiedenen Workshops auswählen können. Schließlich endet der Tag ab 16.15 Uhr mit Impro-Theater von Amira Bakhit und einem gemeinsam Segen.

Die Teilnahme am Frauentag kostet 20 Euro. Anmeldung (bis Mitte September) und weitere Informationen zum Programm gibt’s online unter www.frauentag-sisterhood.de.

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news-20618 Mon, 02 Sep 2024 15:42:55 +0200 Bischof Wilmer: „Liudger konnte mit allen“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bischof-wilmer-liudger-konnte-mit-allen Beim Liudger-Fest in Essen-Werden sprach Bischof Heiner Wilmer aus Hildesheim am Sonntag, 1. September, über den „inneren Käfig“, in dem manche Menschen gefangen sind. Der Heilige Liudger sei ein Mann gewesen, der sich innerlich frei machen konnte – mithilfe des Gebets und der Geselligkeit. Hunderte Menschen sind am Sonntag bei der traditionsreichen Liudger-Prozession mit dem Schrein des im Jahr 809 verstorbenen Heiligen singend und betend durch die Straßen der Altstadt von Essen-Werden gezogen. Sie folgten damit einer seit 1128 bestehenden Tradition. Damals hatte Bernhard von Wevelinghoven, der 28. Abt des von Liudger (oder Ludgerus) am südlichen Ruhrufer gegründeten Benediktinerklosters, als Dank für die Abwehr einer Hungersnot die jährliche Prozession eingeführt.

Neben dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck nahm in diesem Jahr der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer als Gastprediger am Liudgerfest teil – ein Verweis auf den zweiten mittelalterlichen Heiligen in Essen: Der vor 1150 Jahren verstorbene Heilige Altfrid, Gründer der heutigen Stadt Essen und des mittelalterlichen Frauenstifts, war im 9. Jahrhundert ebenfalls Bischof von Hildesheim.

Am Beispiel von Liudger sprach Wilmer in seiner Predigt in der feierlichen Messe vor der Prozession über einen „inneren Käfig“, in dem manche Menschen gefangen sind – und darüber, wie man am besten aus diesem herauskommt, um inneren Frieden zu finden, Vorurteile abzubauen und Grenzen aufzubrechen. Für Liudger seien es „Gebet und Geselligkeit” gewesen, um „aus diesem Mindset“ auszubrechen, so Wilmer. Er beschrieb, mit welchem Enthusiasmus Liudger das Benediktinerkloster am Südufer der Ruhr gegründet und im benediktinischen Takt von Beten und Arbeiten gelebt hat. „Wenn die Sonne über dem Berg hinaufsteigt, will ich meine Augen zum Himmel legen, um dem Herrn Danke zu sagen für die Nacht, die Träume, den Schlaf, die Erholung und ihm in meiner morgendlichen Hingabe den neuen Tag weihen“, zitierte Wilmer den Heiligen Liudger.

Zugleich sei der Kloster- und Bistumsgründer ein geselliger Typ gewesen, betonte Wilmer: „Von Liudger wird erzählt, dass er gerne zu Tisch saß und Leute einlud. Er freute sich über Gesellschaft und es heißt, er lud Arme ein und Reiche. Er machte keinen Unterschied, er war kein Snob. Liudger erfreute sich an Bewegtheit, an Geselligkeit, um offen zu werden,” betonte Bischof Wilmer. „Luidger war innerlich frei. Er konnte mit allen.“

Nach der Messe machte sich die Prozession, begleitet von Vertretungen zahlreicher Orden, Gruppen und Verbänden, auf den Weg durch Werden. Für eine „Statio“ pausierte die Prozession vor der evangelischen Kirche an der Heckstraße – ein Zeichen für die besondere ökumenische Prägung des Liudger-Fests: Schon die Eröffnung des Fests am Freitag mit der feierlichen Erhebung des Ludgerus-Schreins aus der Krypta der Basilika, hatte die Pfarrei St. Ludgerus als ökumenischen Gottesdienst gefeiert.

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news-20617 Thu, 29 Aug 2024 11:35:35 +0200 Namen und Daten | 29.08.2024 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/namen-und-daten-29082024 Barbara Pott, Marcus Freitag, Sabine Lethen, Pastor P. Nikolaus Roos MSC Frau  Barbara Pott wurde mit Ihrem Renteneintritt mit Wirkung vom 30. Juni 2024 von Ihrem Dienst als Gemeindereferentin mit Koordinierungsaufgaben in der Gemeinde St. Johannes, Bochum-Wiemelhausen , in der Gemeinde St. Paulus in Bochum-Querenburg und in der Pfarrei St. Franziskus in Bochum, entpflichtet. Gleichzeitig wurde sie zu. 1. Juli als Gemeidereferentin an der Pfarrei Liebfrauen in Bochum befristet bis zu 30. Juni 2025, beauftragt.

Herr Marcus Freitag, wurde als Diözesanbeauftragter für die Polizeiseelsorge mit einem Beschäftigungsumfang von 10 Prozent ernannt. Gleichzeitig zum 1. September 2024 seine Lehrbeauftragung an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen und seiner Tätigkeit als Landesbeauftragter für Ethik im Polizeiberuf von 50 auf 70 Prozent erhöht. Mit den übrigen 20 Prozent wird Herr Freitag  für die interne Supervision von Hauptamtlichen, andererseits für die Beratung und Begleitung von Ehrenamtlichen und Gruppen sowie die Moderation von Prozessen und stets prioritär für die Begleitung irritierter Systeme in unserem Bistum zur Verfügung stehen.

Frau Sabine Lethen wird  mit Wirkung vom 30. September 2024 von Ihrem Dienst als Pfarrbeauftragte in der Pfarrei St. Josef in Essen entpflichtet und zum  1. Oktober 2024 als Gemeindereferentin
an der Pfarrei St. Josef in Essen, befristet bis zum 30.09.2025, beauftragt.

Pastor P. Nikolaus Roos wurde als Pastor im besonderen Dienst in der Pfarrei St. Marien in Oberhausen befristet bis zum 31. Dezember 2025 ernannt.

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news-20615 Tue, 27 Aug 2024 10:09:16 +0200 Ausstellung in Essener Kirche zeigt weitere Entwürfe zum „Denkort Corona“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/ausstellung-in-essener-kirche-zeigt-weitere-entwuerfe-zum-denkort-corona Nach der Einweihung des Sieger-Entwurfs „Gemeinschaftstrage“ in Essen-Bedingrade, zeigt eine Ausstellung in der Essener Kirche St. Franziskus nun 15 weitere Entwürfe für öffentliche Orte zur Erinnerung an die Corona-Pandemie. „Denkorte durchkreuzen Bewältigungsversuche, die Krisen bloß als ,Störfälle des Alltags‘ begreifen und das oft verklärte Vergangene unkritisch wieder ins Recht setzen wollen“, sagte Bischof Overbeck bei der Ausstellungseröffnung. Seit dem Frühjahr lädt im Essener Stadtteil Bedingrade eine künstlerisch gestaltete Sitzbank – die sich beim näheren Hinschauen als Krankentrage entpuppt – als „Denkort Corona“ dazu ein, sich mit den Folgen der Pandemie zu beschäftigen. Anstelle der Bank könnte aber auch eine begehbare Konstruktion aus Stahlrohren an der Frintroper Straße stehen, die an eine Dornenkrone erinnert – schließlich beschreibt der Ausdruck „corona de spinis“ aus der lateinischen Bibelübersetzung eben dieses antike Folterinstrument aus der Leidensgeschichte Jesu. Oder es könnte ein 2,40 Meter hoher und 9,90 Meter breiter Paravent dort stehen, der an die Spuckschutzwände erinnert, die seit der Pandemiezeit Menschen auf Abstand halten und für Ansteckungsschutz sorgen. Dies waren zwei weitere der 60 Einsendungen, mit denen sich Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland am Wettbewerb „ars LITURGICA“ beteiligt haben. 15 Beiträge hat die Jury nun für eine Ausstellung ausgewählt, die seit Freitag in der Kirche St. Franziskus, Rabenhorst 2 in Essen, zu sehen ist, keine 100 Meter vom tatsächlich realisierten „Denkort Corona“ mit dem Titel „Gemeinschaftstrage“ entfernt. Die Ausstellung mit Skizzen und Modelle ist bis Sonntag, 15. September, montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sowie sonntags ab 10.45 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst.

Overbeck: Bewältigung der Corona-Herausforderungen ist bleibende Aufgabe

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, Schirmherr des „ars LITURGICA“-Wettbewerbs, warb in seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung intensiv für Denkorte wie die „Gemeinschaftstrage“ zur Unterstützung der Aufarbeitung der Pandemie. Viel zu schnell werde ausgeblendet „dass die ,Bewältigung‘ der ökonomischen, gesellschaftlichen und vor allem sozialen Herausforderungen der Pandemie eine bleibende Aufgabe ist“. Man könne die Pandemie nicht „als abgeschlossene Krise begreifen und zu einer scheinbaren ,Normalität‘ zurückkehren“. Denkorte wie der an der Frintroper Straße „durchkreuzen Bewältigungsversuche, die Krisen eben bloß als ,Störfälle des Alltags‘ begreifen und das oft verklärte Vergangene unkritisch wieder ins Recht setzen wollen“.

„Wir haben einiges gelernt – und wir haben manches viel zu schnell wieder vergessen“, sagte die Sabine Lethen Pfarrbeauftragte der Pfarrei St. Josef, mit Blick auf Lockdowns und die Hochphase der Coronazeit. Deshalb seien Erinnerungsorte so wichtig, „ich bin glücklich, dass wir einen solchen Ort in unserer Pfarrei haben“.

Arnd Brechmann, Vorsitzender Stiftung St. Josef und laut dem „ars LITURGICA“-Sprecher Pater Philipp Reichling „der Motor“ des Essener Denkorts Corona, Verwies auf den bewusst gewählten Standort der „Gemeinschaftstrage“ nahe der Frintroper / Ecke Aktienstraße: „Zwischen einem Altenheim, einer Schule, einer Kirche, einer Kita – und in der Nähe eines Baumarkts“ – alles Orte mit einer besonderen Bedeutung und Rolle in der Pandemie. Und er verwies auf die ganz individuellen Erfahrungen während der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen bis heute.

Einer, der an ganz konkreten medizinischen Auswirkungen von Corona leidet, ist just der Schöpfer der „Gemeinschaftstrage“: Der Berliner Künstler Peter Sandhaus konnte wegen „long covid” nicht bei der Ausstellungseröffnung dabei sein.

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news-20614 Mon, 26 Aug 2024 13:57:09 +0200 Altfrid-Gedenken zwischen Technoklängen und Traditionsbewusstsein https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/altfrid-gedenken-zwischen-technoklaengen-und-traditionsbewusstsein Mit viel Kultur und einem feierlichen Gottesdienst ist am Sonntag das zehntägige Festprogramm in Erinnerung an den Heiligen Altfrid zu Ende gegangen, den Gründer von Stadt und Stift Essen. Doch auch wenn der Altfrid-Schrein nun wieder in der Krypta des Doms steht: In diesem Jahr gibt’s für das Altfrid-Gedenken noch eine Verlängerung. Am Samstagabend erfüllen sphärische Technomusik und bunte Lichtblitze den Essener Dom, zwölf Stunden später wabern im Pontifikalamt am Sonntag Weihrauschwaden durchs Kirchenschiff und die Klänge von Mozarts „Missa Brevis in B“. Mit einem vielfältigen Kulturangebot und einem feierlichen Gottesdienst ist am Wochenende das zehntägige Festprogramm in Erinnerung an den Hl. Altfrid zu Ende gegangen, den vor 1150 Jahren verstorbenen Gründer der Stadt und des Frauenstifts Essen. Zahlreiche Menschen haben am Samstag zunächst mittags Domorganist Sebastian Küchler-Blessing bei seinem Abschluss der Lunchkonzerte an der Domorgel gelauscht und sich dann von Dombaumeister Ralf Meyers im Dom Spuren der Stiftskirche Altfrids zeigen lassen. Kinder haben am Nachmittag im Domschatz hölzerne Schatzkästchen gebastelt und sich dabei auch von den goldenen Schreinen inspirieren lassen, in denen die Altfrid-Reliquien in den vergangenen Jahrhunderten verehrt wurden. Und für Erwachsene gab’s am Abend jahrhundertealte Kunst und spritzige Getränke bei der „Cocktailartnight“ sowie Einblick in „verborgene Orte“ wie die Altfrid-Krypta, bevor ab 21 Uhr DJ La Frise die Essener Kathedralkirche mit zeitgenössischer elektronischer Musik zu einer Lichtinstallation erfüllte.

„Bildung, Kultur, Kunstschätze und soziales Engagement"

Bischof Franz-Josef Overbeck verwies in seiner Predigt am Sonntag auf „Bildung, Kultur, Kunstschätze und soziales Engagement“, die durch das von Altfrid gegründete Frauenstift entstanden seien. Er betonte aber auch: „Der Heilige Altfrid wollte 854 einen besonderen Ort stiften, an dem nach seinem Tod seiner gedacht würde.“ Dies verweise darauf, „dass wir als Kirche die Gemeinschaft der Lebenden und Toten sind.“ Altfrids Stiftsgründung „war ein zutiefst spirituelles Tun“, so Overbeck.

Frauenstift als Grundstein für die heutige Stadt Essen

Zugleich habe Altfrid mit dem Frauenstift den Grundstein für die heutige Stadt Essen gelegt, so der Bischof. Bis zu seiner Auflösung zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat das Stift fast 1000 Jahre lang das religiöse, politische und wirtschaftliche Leben in der Region bestimmt. „Die Stadtgesellschaft ist heute für ganz viele Menschen ein Urbild des Miteinanders und der Gemeinschaft“, sagte der Bischof und verwies auf vielfältige Möglichkeiten, aber auch auf die Gefährdungen des menschlichen Daseins in den Städten. Und er schlug den Bogen hin zur aktuellen kirchlichen Entwicklung im Ruhrbistum, das die kirchlichen Strukturen in den kommenden Jahren unter der Überschrift „Christlich leben. Mittendrin“ stärker an kommunalen Grenzen und Strukturen ausrichten will.

Neben Bischof Overbeck und Dompropst Michael Dörnemann stand im Gottesdienst auch ein auswärtiger Gast mit am Altar: Weihbischof Heinz-Günter Bongartz repräsentierte das Bistum Hildesheim, das der der Essener Stadtgründer Altfrid ab dem Jahr 851 als dessen vierter Bischof geleitet hat. Am nächsten Sonntag, 1. September, kommt mit Heiner Wilmer der 71. Hildesheimer Bischof nach Essen. Dann feiert die Stadt im Stadtteil Werden ihren zweiten mittelalterlichen Heiligen, den Heiligen Ludgerus. Wilmer wird bei der Ludgerus-Prozession predigen –durch die Hildesheim-Verbindung wird die traditionsreiche Veranstaltung in diesem Jahr aber eben auch ein Stück auf den Heiligen Altfrid verweisen. So geht das Altfrid-Gedenken im 1150. Todesjahr des Stadtgründers in die Verlängerung – auch wenn sein Schrein am Ende der Messe am Sonntag wieder zurück in die Krypta gebracht wurde.

Bilder aus den zehn Altfrid-Festtagen

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news-20613 Thu, 22 Aug 2024 09:44:45 +0200 Beim Ludgerus-Fest in Essen-Werden spielt auch der Hl. Altfrid eine Rolle https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/beim-ludgerus-fest-in-essen-werden-spielt-auch-der-hl-altfrid-eine-rolle Zum Festgottesdienst mit Prozession am Sonntag, 1. September, begleitet in diesem Jahr der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer seinen Essener Amtskollegen Franz-Josef Overbeck. Wilmer steht dem Bistum vor, das im 9. Jahrhundert von Bischof Altfrid geleitet wurde – dem vor 1150 Jahren verstorbenen Gründer von Stadt und Stift Essen. Womöglich waren der in Werden begrabene Ludgerus – einst Bischof von Münster – und der 65 Jahre später gestorbene Altfrid sogar verwandt. Wenn am ersten September-Wochenende in Essen-Werden der Heilige Ludgerus gefeiert wird, ist in diesem Jahr gewissermaßen auch der Heilige Altfrid mit von der Partie. Denn gemeinsam mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wird am Sonntag, 1. September, um 10 Uhr der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer mit den Gläubigen die Heilige Messe in der Ludgerus-Basilika feiern, an die sich die traditionelle Prozession mit dem Ludgerus-Schrein durch die Straßen von Werden anschließt. Wilmer ist der 71. Bischof von Hildesheim. Altfrid, der vor 1150 Jahren verstorbene Gründer der Stadt und des Frauenstifts Essen, war von 851 bis 874 der 4. Leiter des Bistums Hildesheim. So kommt nach dem Abschluss der Altfrid-Festtage mit dem Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz am 25. August im Essener Dom eine Woche später schon wieder ein Bischof der norddeutschen Diözese nach Essen, deren Dom ebenfalls auf den Heiligen Altfrid zurückgeht.

Waren Ludgerus und Altfrid verwandt?

Das Ludgerus-Fest im Altfrid-Jahr lenkt den Blick auf spannende Parallelen zwischen den beiden Essener Heiligen aus dem Mittelalter: Ludgerus (742 bis 809) und Altfrid (um 800 bis 874) dürften sich zwar kaum begegnet sein. Zumindest Altfrid wird aber von seinem Bischofs-Kollegen gewusst haben, der im Jahr 805 zum ersten Bischof von Münster geweiht worden war und rund 50 Jahre vor seinem Frauenstift in der heutigen Essener Innenstadt wenige Kilometer südlich ein Benediktinerkloster gegründet hatte. Ludgerus und Altfrid stammten beide aus Adelsfamilien, genossen beide exzellente Ausbildungen, waren Bischöfe, christliche Missionare – und hatten beide Kontakte zu den höchsten Regierungskreisen. Zudem halten es Fachleute durchaus für plausibel, dass die beiden Kirchenmänner miteinander verwandt gewesen sind. Zumindest wählten sie nach dem Tod die gleiche Bestattungsform: Nicht als Bischof in ihren jeweiligen Bischofskirchen, sondern in ihrem selbst gegründeten Kloster (Ludgerus) beziehungsweise Frauenstift (Altfrid). In diesen Orten des Gebets konnten sich die beiden Kirchenmänner der „Memoria“ sicher sein. Diese dauerhafte, mit regelmäßigen Gebeten für das Seelenheil verbundene Erinnerung sollte – so die damalige Vorstellung – einen schnellen Einzug ins Himmelreich bewirken.

Ludgerus-Prozession gibt es seit fast 900 Jahren

Dass der Ludgerus-Schrein nun nicht nur – wie der des Hl. Altfrid – in der Kirche verehrt wird, sondern auch durch die Straßen getragen wird, ist einem Abt der von Ludgerus gegründeten Benediktiner-Abtei zu verdanken. Bernhard von Wevelinghofen legte aus Dankbarkeit für eine abgewendete Hungernot 1128 das Gelübde ab, die Gebeine des Hl. Ludgerus einmal im Jahr in einer feierlichen Prozession durch die Straßen zu tragen. Diese fast 900-jährige Tradition währt bis heute – nicht nur als Prozession, sondern als dreitägiges Fest.

Ein Überblick über das Fest-Programm 2024:

Freitag, 30. August, 19 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst mit Erhebung des Ludgerus-Schreins in der Basilika St. Ludgerus. Die Predigt hält Vikar Christian Koch (Evangelische Kirchengemeinde Werden). Den Weg zur anschließenden Agape-Feier im Saal der Stiftung St. Ludgeri, begleitet das Anschlagen („Beiern”) des Ludgeruslieds an den Glocken im Turm der Basilika.

Samstag, 31. August: Tagsüber sind die Gäste zum Gebet am Ludgerus-Schrein eingeladen, der bis Sonntagabend im Kirchenschiff der Basilika steht.
Um 15 Uhr lädt die Pfarrei St. Ludgerus insbesondere alle Seniorinnen und Senioren zu einer Heiligen Messe mit Spendung der Krankensalbung am Ludgerus-Schrein ein.

Sonntag, 1. September, 10 Uhr: Festgottesdienst in der Basilika mit dem Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. Anschließend Prozession durch die Straßen von Werden mit einer Statio vor der evangelischen Kirche in der Heckstraße und dem Abschluss in der Basilika. Anschließend sind alle Mitfeiernden zur Begegnung mit Imbiss und Getränken ins Forum des Mariengymnasiums eingeladen. Erstmalig begleitet das Schönebecker Jugendblasorchester dieses Fest.

Um 18 Uhr endet das Ludgerusfest mit einer feierlichen Vesper in der Basilika und der Rückführung des Ludgerus-Schreins in die Krypta. Musikalisch gestalten die Essener Domsingknaben den Gottesdienst, die Predigt hält der Pfarrer von St. Ludgerus, Propst Jürgen Schmidt.

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news-20612 Tue, 20 Aug 2024 10:33:42 +0200 Schwester Cordula Fothen verstorben https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/schwester-cordula-fothen-verstorben Am 15. August ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Am 15. August ist im Alter von 94 Jahren Schwester Cordula Fothen verstorben. Die Verstorbene wurde am 30. Oktober 1929 in Neersen (heute Willich im Rheinland) unter dem Namen Magdalena Fothen geboren. Im Jahr 1954 trat sie der Gemeinschaft der Elisabeth-Schwestern in Essen-Schuir bei.

Zunächst absolvierte sie eine Ausbildung als Kranken- und Kinderkrankenpflegerin. In der Folgezeit übernahm sie selbst Aufgaben in der Ausbildung der Pflegenden und schließlich die Leitung der Krankenpflegeschule am Elisabeth-Krankenhaus in Essen. Dort wirkte sie prägend für eine ganze Generation von Pflegenden.

Ende der 1980er-Jahre absolvierte Sr. Cordula im Alter von 60 Jahren eine Ausbildung als Krankenhausseelsorgerin. Im Anschluss übernahm sie die Aufgabe als Seelsorgerin am St. Elisabeth-Krankenhaus in Oberhausen-Styrum.

Das Auferstehungsamt wird am Dienstag, 20.08.2024, um 10 Uhr, in der Kirche des Elisabeth-Hauses, Bonnemannstr. 8 in 45359 Essen gefeiert. Im Anschluss erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof an der Heißener Str. in 45359 Essen.

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news-20611 Tue, 20 Aug 2024 10:23:05 +0200 Namen und Daten | 20.08.2024 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/namen-und-daten-20082024 Eva Kruk Frau Eva Kruk wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 2024 als Pastorale Mitarbeiterin im Team der Jugendseelsorger/innen an der Jugendkirche TABGHA in Duisburg beauftragt.

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news-20610 Fri, 16 Aug 2024 13:25:49 +0200 Essen erinnert mit Gottesdienst und Kinoabend an Stadt- und Stiftsgründer Altfrid https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/essen-erinnert-mit-gottesdienst-und-kinoabend-an-stadt-und-stiftsgruender-altfrid Am Donnerstagabend hat im Essener Dom das zehntägige Festprogramm begonnen, das an „Essen sein Gründer“ erinnert, den Heiligen Altfrid. Der vor 1150 Jahren verstorbene Bischof hatte das Frauenstift gegründet, aus dem sich die Stadt Essen entwickelt hat. Mit einem festlichen Gottesdienst und einem Kinoabend haben am Donnerstag die Feiern für „Essen sein Gründer“ begonnen, den vor 1150 Jahren verstorbenen Bischof Altfrid. „An einem solchen Tag wird uns bewusst, wie reich unsere Stadtgeschichte ist“, sagte die Essener Bürgermeisterin Julia Jacob (CDU).

Seit seinem Tod am 15. August 874 ist der erst im 20. Jahrhundert heiliggesprochene Altfrid im heutigen Essener Dom begraben, dem Nachfolgebau der von Altfrid errichteten Stiftskirche. Vermutlich zusammen mit anderen sächsischen Adligen hatte Altfrid um 850 für und mit seiner Schwester Gerswid dieses Stift gegründet, das fast 1000 Jahre lang zu einer religiösen, aber auch politisch überregional bedeutsamen christlichen Frauengemeinschaft und Keimzelle für die Stadt Essen wurde. Wenn die Menschen heute an „Essen sein Gründer“, den Heiligen Altfrid, erinnerten, stünden sie damit in einer Reihe mit den Stiftsfrauen und den anderen Essenerinnen und Essenern der vergangenen Jahrhunderte, betonte Dompropst Michael Dörnemann während der Messe. „Diese Reliquien werden hier seit 1150 Jahren verehrt.“ So holten Weihbischof Ludger Schepers und die Mitglieder der Altfrid-Bruderschaft am Ende der Messe die in einem goldenen Schrein aufbewahrten Gebeine des Bischofs aus der Krypta des Doms und trugen sie in einer Prozession durch den Dom, während die Gemeinde den Heiligen im „Altfrid-Lied“ anrief. Bis zum 25. August, dem Ende der zehn Festtage zu 1150 Jahre „Essen sein Gründer“, bleibt der Schrein zur Verehrung auf einem geschmückten Altar im Dom stehen.

Weihbischof schlägt Bogen von Mariä Himmelfahrt zum Hl. Altfrid

Weihbischof Schepers schlug in seiner Predigt einen Bogen vom Todestag des Stadtgründers zum kirchlichen Hochfest Mariä Himmelfahrt, das ebenfalls am 15. August gefeiert wird. Beides seien eigentlich Anlässe für Requiems, für Totenmessen, so Schepers. Doch beide Anlässe würden als Feste der Freude gefeiert. Schepers sprach über Darstellungen der Gottesmutter – zum Beispiel die Goldene Madonna im Essener Dom – „als freundliche, oft auch etwas lieblich anmutende Maria mit leicht verklärtem Blick“. Diesen traditionellen Motiven setzte Schepers seine bildliche Vorstellung von Maria entgegen: ein schlichtes weißes Viereck, weil Weiß als Hintergrundfarbe besonders geeignet sei. Für ihn sei „Maria der Hintergrund für den Vordergrund Jesus“, betonte Schepers.

Auch der Heilige Altfrid habe Jesus „auf seine Art sichtbar werden lassen“, habe „an vielen Stellen im Land Kirchen und Klöster gebaut, den Dom in Hildesheim und unsere Essener Domkirche“, sagte der Weihbischof. Zugleich wäre das Essener Frauenstift wohl kaum so erfolgreich gewesen, wenn es nicht Altfrids Schwester Gerswid als erste Äbtissin gegeben hätte: „Ohne Gerswid hätte hier zwar ein Bau aus Steinen gestanden, ohne sie wären hier aber Glaubensliebe und Christusliebe nicht weitergegeben worden.“ Als Bischof und Berater von König Ludwig dem Deutschen sei Altfrid landauf, landab viel unterwegs gewesen, derweil habe Gerswid im jungen Stift Astnide „den Laden geschmissen“. Und ohne Gerswid wäre in Essen nicht für Altfrids Seelenheil gebetet worden, erinnerte der Weihbischof an den Auftakt für die 1150-jährige Geschichte der Altfrid-Verehrung.

Bürgermeisterin erinnert an fast 1000-jährige Regentschaft der Stiftsfrauen

Dass es in den ersten fast 1000 Jahren der Essener Stadtgeschichte vor allem Frauen waren, die für Wachstum in dem „beschaulichen, aber durchaus wohlhabenden Landstädtchen“ Essen sorgten, war denn auch Bürgermeisterin Jacob eine Erwähnung in ihrer Ansprache am Ende des Gottesdienstes wert. Sie erinnerte an die herausragenden Kunstwerke – wie die Goldene Madonna oder den Siebenarmigen Leuchter im Dom –, die die Stiftsdamen in Auftrag gegeben haben und die dem Essener Domschatz heute eine überregionale Strahlkraft verleihen. Essen sei älter als Dresden, Berlin und München – und habe eine reiche Geschichte, die eben nicht erst mit der Industrialisierung, Kohle und Stahl beginne.

Nach der Messe lud Cityseelsorger Bernd Wolharn im Openair-Kino am Dom zusammen mit der Essener Lichtburg zu einem „christlichen Roadmovie“ ein: Der Film „Vaya con Dios“ erzählt die Geschichte dreier sehr zurückgezogen lebender Mönche, die aus ihrem verfallenden Kloster in Brandenburg vertrieben werden und deshalb zu Mitbrüdern nach Italien aufbrechen. Bei diesem Film war die Frage, wie man mit Traditionen umgeht, nur eine von mehreren inhaltlichen Verbindungen zu den Altfrid-Festtagen. Vielleicht haben sich manche Kino-Gäste auch gefragt, ob „Essen sein Gründer“ – wenn er denn heute noch mal zu Besuch käme – nicht mindestens ebenso hilflos durch sein ehemaliges Stift und seine Stadt stolpern würde, wie die drei weltfremden Mönche auf ihrer Reise nach Italien.

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news-20609 Wed, 14 Aug 2024 17:07:28 +0200 Bistum Essen sendet sechs Freiwillige nach Panama, Peru und Costa Rica https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bistum-essen-sendet-sechs-freiwillige-nach-panama-peru-und-costa-rica Für ein Jahr gehen sechs junge Leute aus Essen und Bochum in drei Kinder- und Jugendprojekte in Chapala, Lima und San José. Sie unterstützen die hauptamtlichen Kräfte in Schulen und Tagesbetreuungen und lernen so die Kultur in den verschiedenen Ländern kennen. Panama, Peru und Costa Rica: In diesen Ländern können sich drei Kinder- und Jugendhilfeprojekte in den kommenden Monaten über die Unterstützung durch sechs junge Leute aus Essen und Bochum freuen. Über sein Programm „Seitenwechsel“ sendet das Bistum Essen in diesen Tagen zwei Frauen und vier Männer als Auslandsfreiwillige nach Mittel- und Südamerika.

Soziales Engagement in einer völlig fremden Kultur

Als erstes machen sich am Montag, 26. August, Lena Hofemeister aus Essen und der Bochumer Jonathan Abina Kwasi auf den Weg nach San José. In der Hauptstadt von Costa Rica werden die beiden im Verein ASONI (Asociación de la Sonrisa por los Niños) tätig sein, der in zwei integrativen Zentren mehr als 470 Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen betreut. „Ich wollte vor dem Studium noch etwas Soziales machen. ,Seitenwechsel‘ ist jetzt für mich die perfekte Gelegenheit, dabei auch noch eine für mich völlig fremde Kultur kennenzulernen“, sagt Jonathan, der vor wenigen Wochen sein Abitur gemacht hat. Lenas Abitur liegt schon ein paar Jahre zurück. Eigentlich wollte sie schon 2020 mit „Seitenwechsel“ ins Ausland, „aber wegen Corona ist damals niemand ausgereist“. Also machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland, studierte danach Psychologie im niederländischen Nijmegen und sieht sich nach ihrem Bachelor „jetzt in einer ähnlichen Situation wie nach dem Abi: Ich weiß gerade noch nicht so richtig, wo es beruflich für mich hingehen soll.“ Gleichzeitig sei für sie klar, dass der Zeitpunkt für ein solches Auslandsjahr für sie kaum besser wäre als jetzt. So freut sie sich, nach ihrem FSJ in einer deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie nun ein Jahr mit Kindern und Jugendlichen in Costa Rica zusammen zu sein.

Alle Freiwilligen erhalten einen Sprachkurs

Die Schule Escuela Vocacional de Chapala, einige Kilometer westlich von Panama City ist in den kommenden Monaten das Zuhause für Marten Bowyer und Vincent Gordz aus Essen. Marten ist gespannt, wie es sprachlich in Panama läuft, immerhin hatte er Spanisch in der Schule. „Das ist meist eine ganz gute Basis“, sagt „Seitenwechsel“-Koordinatorin Eva Rausche. Trotzdem bekommen alle Freiwilligen vor Ort einen angepassten Sprachkurs, schließlich können gerade Kinder und Jugendliche meist nur ihre Muttersprache. Zugleich sei die Sprache selten ein Problem, so Rausches Erfahrung: „Die lernen unsere Freiwilligen erstaunlich schnell.“ Marten Bowyer freut sich, dass es in der Schule neben dem normalen Unterricht auch berufliche Bildungsangebote gibt, zum Beispiel im handwerklichen Bereich, „vielleicht kann ich da auch etwas für mich kennenlernen.“ Mehr Klarheit für die eigene berufliche Zukunft wünscht sich auch Vincent von seinem Jahr in Panama. Für ihn war nach dem Abi vor allem klar, „dass ich erst einmal raus aus Deutschland will“. Das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums sei für ihn auch finanziell attraktiv, betont der junge Mann. Durch die finanzielle Förderung des „weltwärts“-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die finanzielle und personelle Unterstützung des Bistums Essen und der Partnerorganisationen vor Ort entstehen den „Seitenwechsel“-Freiwilligen für ihr Auslandsjahr keine Kosten. Am Mittwoch, 4. September steigen Marten und Vincent ins Flugzeug Richtung Panama.

Antonia und Benedikt wohnen in peruanischen Gastfamilien

Drei Tage später geht es für Benedikt Schrader aus Bochum und Antonia Kullmann aus Essen nach Peru. Dort werden die beiden in der Hauptstadt Lima in der Tagesbetreuung Hogar Amor de Dios der großen Ordensschule „Institution Fe y Alegría 24” eingesetzt werden. Anders als die vier Auslandsfreiwilligen in Panama und Costa Rica, die jeweils in Einrichtungen des Amigonianer-Ordens untergebracht werden, leben Benedikt und Antonia in den kommenden Monaten in peruanischen Gastfamilien. Darauf freut sich die Abiturientin Antonia ganz besonders: „Ich wollte nach der Schule unbedingt ins Ausland, aber nicht nur zum Urlaub machen.“ „Seitenwechsel“ sei die Gelegenheit, tief in eine fremde Kultur einzutauchen und gerade in den Gastfamilien intensiv den Alltag der Menschen in Peru kennenzulernen. Auch mit Blick auf ihren aktuellen Berufswunsch Grundschullehrerin sei der Freiwilligendienst in der Kinder-Tagesbetreuung ein guter Test, hofft Antonia. Benedikt hat sein Abi zusammen mit Jonathan an der Bochumer Graf-Engelbert-Schule gemacht und will demnächst Informatik studieren. Er sieht das Jahr in Peru als „gute Gelegenheit, noch mal zu überlegen, ob das wirklich das richtige für mich ist“. Mit Kindern und Jugendlichen hatte er zuletzt in der Freizeit intensiv zu tun: Benedikt leitet eine Gruppe von Messdienerinnen und Messdienern in der Gemeinde St. Johannes in Bochum-Wiemelhausen.

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news-20608 Tue, 13 Aug 2024 14:48:45 +0200 Bonifatiuswerk lässt junge Menschen über den Horizont schauen https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bonifatiuswerk-laesst-junge-menschen-ueber-den-horizont-schauen Drei jungen Menschen aus Duisburg und Essen entdecken in den kommenden Monaten beim Freiwilligendienst „Praktikum im Norden“ das Leben und kirchliche Gemeinschaften in Schweden, Norwegen und Island. Organisiert wird das Programm vom Bonifatiuswerk, das sich für Christinnen und Christen in der Diaspora engagiert. Über den Tellerrand schauen sowie die Welt und Kirche aus einer neuen Perspektive erleben: Das Bonifatiuswerk bietet jungen Menschen diese Möglichkeit mit seinem „Praktikum im Norden“. Zu den 23 Freiwilligen aus ganz Deutschland, die in den kommenden Wochen nach Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Lettland und Estland reisen, um sich dort sozial zu engagieren und in kirchlichen Einrichtungen mitzuarbeiten, gehören auch drei junge Leute aus dem Bistum Essen: Annamaria Verhoeven aus Duisburg sowie Anselm Betting und Julius Böcker aus Essen.

Die drei sitzen praktisch auf gepackten Koffern: Während sie sich in dieser Woche noch in einem gemeinsamen Seminar auf ihre Auslandspraktika vorbereiten, geht es für Betting bereits am Freitag, 16. August, ins norwegische Bergen. Böcker reist am Dienstag, 20. August, ins schwedische Uppsala und Annamaria Verhoeven bricht am Montag, 26. August, Richtung Akureyri auf Island auf.

Freiwilligendienst am katholischen Gymnasium in Bergen

In Bergen wird der Haupteinsatzort von Anselm Betting das katholische Gymnasium St. Paul im Stadtteil Florida sein. Hier kann sich der 18-Jährige, der im Juni sein Abitur an der Essener B.M.V.-Schule gemacht hat, als Vertretung im Deutsch- oder Religionsunterricht engagieren oder bei der Vorbereitung von diversen Projekten sowie als Hausaufgabenhelfer. „Ich bin neugierig auf die Lebensweise anderer Menschen und lerne gerne eine neue Sprache. Mir macht es Spaß, mich sozial zu engagieren und ich freue mich auf die neuen Erfahrungen, die ich im ,Praktikum im Norden‘“ sammeln werde“, so Betting. 

In Schweden startet Julius Böcker am Newman-Institut in Uppsala seinen Freiwilligendienst. An der einzigen katholischen Hochschule Skandinaviens erwarten ihn unterschiedliche praktische und administrative Aufgaben. Der Abiturient aus Essen hat sich bewusst für ein „Praktikum im Norden“ entschieden: „Ich bin gespannt auf die schwedische Kultur und auf den Austausch mit anderen Christen. Auch möchte ich die Zeit nutzen, um Erfahrungen für meinen zukünftigen beruflichen Weg zu sammeln.“

Hilfe in Altenheim und Kloster im isländischen Akureyi

Annamaria Verhoeven wird die katholische Gemeinde St. Peter in der zweitgrößten isländischen Stadt Akureyri unterstützen. Einer ihrer Hauptaufgaben wird es sein, im Altenheim die Pflegerinnen und Pfleger der Tagesbetreuung zu unterstützen und ihnen beispielsweise bei der täglichen Sportstunde mit den älteren Menschen zu helfen. „Ich freue mich, eine neue Sprache zu lernen und mit Menschen verschiedenen Alters zusammenzuarbeiten“, erklärt die Duisburgerin, die am St.-Hildegardis-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat. Außerdem kann sie die Karmelitinnen, die in Akureyi in einem Kloster leben, bei der täglichen Arbeit unterstützen und bei Bedarf in der Kirchengemeinde mithelfen.

Bei ihrem Vorbereitungsseminar hat der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Monsignore Georg Austen, die jungen Freiwilligen über das Leben und Wirken in einer Kirche informiert, die von vielen verschiedenen Nationalitäten geprägt wird. Die jungen Leute würden in den jeweiligen Einsatzländern ein ganz anders Bild von Kirche erleben – „eine Weltkirche mit unterschiedlichen Mentalitäten und Traditionen. Das kann bereichernde, aber auch herausfordernde Momente mit sich bringen. Wichtig ist, dass man über Gemeinsamkeiten und Inhalte des Glaubens in den Dialog kommt“, sagte Austen.

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news-20606 Mon, 12 Aug 2024 11:22:27 +0200 Gesegnete Einschulung: Bischof Overbeck schreibt mehr als 4250 Familien https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/gesegnete-einschulung-bischof-overbeck-schreibt-mehr-als-4250-familien 4272 katholische Familien im Bistum Essen, die in der kommenden Woche den ersten Schultag feiern, erhalten in diesen Tagen Post von Bischof Overbeck. In einer Karte und einem Video wünscht der Essener Bischof alles Gute und Gottes Segen. Für die Kinder gibt’s zudem ein Lineal mit einem besonderen Wunsch. Vor ihrem ersten Schultag erhalten tausende Erstklässlerinnen und Erstklässler im Ruhrgebiet und im Märkischen Sauerland in diesen Tagen Post von Bischof Franz-Josef Overbeck. Mit einem Videogruß, einem Lineal und einer Karte für die Eltern wünscht der Bischof den über 4250 katholischen Familien, die in der kommenden Woche Einschulung feiern, alles Gute und Gottes Segen für diese neue Lebensphase.

Overbeck: „Viel Spaß beim Wachsen!“

„Wachse über dich hinaus!“ steht als Wunsch auf dem hölzernen Lineal, „denn das ist es, was die nächste Zeit prägen wird: Ihr Kind wird immer größer und eigenständiger. Manchmal wird es selbst überrascht sein, was es schon alles kann. Nicht nur in der Schule, sondern ebenso zu Hause, im Sportverein oder in der Musikschule“, schreibt Overbeck den Eltern. Und den Schulkindern, die Lesen und Schreiben in der Regel ja erst in den kommenden Monaten lernen werden, sagt der Bischof im Video: „Vertraue dir und lass dich überraschen von dem, was auf dich zukommt“. Overbeck wünscht den Familien „einen guten Start, viel Kraft und Freude für die neue Lebensphase“ - und den Kindern „viel Spaß beim Wachsen und Gottes Segen auf euren neuen Wegen“.

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news-20605 Fri, 09 Aug 2024 12:30:17 +0200 Zum Altfrid-Fest im Essener Dom trifft Gregorianik auf elektronische Musik https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/zum-altfrid-fest-im-essener-dom-trifft-gregorianik-auf-elektronische-musik Wenn der Essener Dom vom 15. bis 25. August an „Essen sein Gründer“ erinnert, den vor 1150 Jahren verstorbenen Heiligen Altfrid, spielt bei den Feiern Musik der verschiedensten Epochen und Stilrichtungen eine wichtige Rolle. Musik aus den verschiedensten Epochen wird im und am Essener Dom erklingen, wenn dort vom 15. bis 25. August „Essen sein Gründer“ gefeiert wird, der vor 1150 Jahren verstorbene und in Essen begrabene Heilige Altfrid. Ein Überblick über das musikalische Festprogramm:

Lunchkonzerte: Von Montag, 19., bis Samstag, 24. August, laden verschiedene Musizierende täglich mittags um 12 Uhr zu einem kurzen, kostenlosen Konzert in den Kreuzgang des Doms. Jeweils im Anschluss bietet Dombaumeister Ralf Meiers einen geführten Rundgang durch „Altfrids Stiftskirche“ an.

  • Montag, 19. August: Duo ConBrio – Margarita Cherenkova (Saxofon) und Taras Makhno (Akkordeon)
  • Dienstag, 20. August: Ensemble Più – Andreas Gosling (Oboe, Essener Philharmoniker), Eva Gosling (Violine, Bergische Symphoniker), Martin Börner (Viola, Niederrheinische Sinfoniker)
  • Mittwoch, 21. August, „Bruderherzen“ – Philipp Schupelius (Violoncello, Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs), Georg Schupelius (Violoncello, Preisträger „Jugend musiziert“)
  • Donnerstag, 22. August, „Mehrfachbegabungen I“ – Clara Wedel (Violine und Jazz-Posaune, Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung), Alejandro González Gerwig, (Klavier, Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben)
  • Freitag, 23. August, „Mehrfachbegabungen II“ – Franziska Groß (Gesang und Violine), Nikolai Studenikin (Gitarre)
  • Samstag, 24. August, „Zum Lunch mit der Königin“ – Domorganist Sebastian Küchler-Blessing spielt auf der Domorgel Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge d-moll (BWV 565) und Triosonate G-Dur (BWV 530), (nicht im Kreuzgang, sondern im Dom).

Orgelzyklus am Essener Dom: Am Mittwoch, 21. August, eröffnet Domorganist Sebastian Küchler-Blessing den 20. Orgelzyklus am Essener Dom, der in diesem Jahr ganz im Zeichen von Johann Sebastian Bach steht. Um 19.30 Uhr startet die sechswöchigen Konzertreihe – immer mittwochabends – mit dem dritten Teil aus Bachs „Clavierübungen“. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Wie bei allen Orgelzyklus-Konzerten ermöglicht eine Videoübertragung ins Kirchenschiff, dass die Konzertgäste Küchler-Blessings Spiel auf der Orgelbühne nicht nur hören, sondern auch sehen können. Nach dem Konzert wird um Spenden gebeten. In der Pause gibt es im Kreuzgang Getränke.

Musik aus der Zeit des Hl. Altfrid: Bei einer nächtlichen Messfeier im Essener Dom stimmt die Choralschola der Essener Domsingknaben am Freitag, 23. August, um 21 Uhr gregorianische Gesänge an, wie sie womöglich auch zu Zeiten des Hl. Altfrid und der Frauen in dem von ihm (mit-)gegründeten Frauenstift gesungen wurden.

Licht und Segen: Mit spektakulären Licht- und Musikinstallationen hat der Essener Dom bei den vergangenen Essen Lightfestivals unter dieser Überschrift viele Menschen begeistert. Zum Altfrid-Fest gibt’s am Samstag, 24. August, ab 21 Uhr im Dom neue Lichteffekte – und dazu Techno-Musik. Für letztere sorgt DJ La Frise, aktueller Resident-DJ im Club Hotel Shanghai in der Nachbarschaft des Doms. Zwei Stunden lang lässt Nasrat – so der bürgerliche Name des 2016 aus dem syrischen Aleppo ins Ruhrgebiet gekommenen DJ –in den engen Gängen der romanischen Krypta und der weiten Halle des gotischen Kirchenschiffs breakbeat und experimental music erklingen.

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news-20604 Thu, 08 Aug 2024 15:05:56 +0200 Bistum Essen begrüßt neue Seelsorgende https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bistum-essen-begruesst-neue-seelsorgende Drei angehende Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten beginnen in diesen Tagen ihre Ausbildung. Während ihrer dreijährigen Assistenzzeit werden sie in Pfarreien in Bochum, Hattingen und Plettenberg eingesetzt. Drei neue Seelsorgende beginnen in diesen Tagen ihre Ausbildung zu Pastoral- oder Gemeindereferentinnen und -referenten im Bistum Essen. Neben gemeinsamen Kursen werden sie ihre dreijährige Assistenzzeit in Pfarreien in Bochum, Hattingen und Plettenberg verbringen. Dort werden sie zunächst für die Arbeit in der Schule ausgebildet, aber schon bald auch in den jeweiligen Pastoralteams die Seelsorge der Pfarreien mitgestalten.

Die drei neuen Mitarbeitenden sind:

  • Gemeindeassistentin Laura Egen aus Breckerfeld stammt aus einer engagierten katholischen Familie. Sie selbst war erst Messdienerin und dann ehrenamtliche Firm-Katechetin, als ihre Gemeindereferentin sie auf die Idee brachte, Seelsorge zu ihrem Beruf zu machen. Egen studierte an der Katholischen Hochschule in Paderborn und ist bereits seit dem Frühjahr als Jugendbeauftragte in der Pfarrei St. Laurentius in Plettenberg und Herscheid tätig, wo sie nun als Gemeindeassistentin arbeitet. Für die Jugend der Pfarrei möchte sich die 25-Jährige aber auch weiter einsetzen, denn „die Jugend wird oft übersehen“. Privat ist sie ein großer Musical-Fan. Zudem hofft sie, vielleicht auch am neuen Wohnort in Herscheid ihre frühere Leidenschaft Reiten wieder aufleben lassen zu können.
  • Gemeindeassistent Tobias Klutz kommt aus Essen und war in seiner Heimatpfarrei Hll. Cosmas und Damian in den vergangenen Jahren ebenfalls vielfach ehrenamtlich aktiv – zuletzt unter anderem als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Weil ihn sowohl Themen seines christlichen Glaubens als auch die menschliche Psyche interessieren, hat er sich zunächst an der Uni für Theologie und anschließend für Psychologie eingeschrieben – und wechselte schließlich zum Fernstudium der Angewandten Theologie an die Katholische Hochschule NRW. „Ich wollte nah an der Gemeindearbeit bleiben. So konnte ich die Praxis der Gemeinde mit der theologischen Wissenschaft verbinden“, beschreibt der 28-Jährige seine Motivation. Klutz wird seine Assistenzzeit in der Bochumer Pfarrei St. Franziskus verbringen. Auch ihm liegt die Jugend besonders am Herzen, unter anderem war er – neben der Gemeindearbeit – als Begleiter für die Tage religiöser Orientierung tätig, die das Bistum Essen für Schulklassen in seinem Jugendhaus Altfrid in Essen-Kettwig anbietet. Neben Ausbildung und Beruf interessiert sich Klutz für Musik („Orgel und Metal müssen sich nicht ausschließen“). Zudem schlüpft er für eine Runde Sport gern in seine Laufschuhe.
  • Pastoralassistentin Sarah-Christin Uhlmann stammt aus dem Märkischen Sauerland und ist mittlerweile in Wuppertal zuhause. Die 35-Jährige hat katholische Theologie in Landau in der Pfalz, an der Bochumer Ruhr-Uni, in Wien und in Jerusalem studiert. Nach dem Studium war sie an der Ruhr-Uni als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Altes Testament tätig. Nun freue sie sich „ganz besonders darauf, die Frohe Botschaft für und mit Menschen zu verkündigen und über den Glauben ins Gespräch zu kommen“, sagt sie. Ab dem 1. September wird Uhlmann ihre Assistenzzeit in der Hattinger Pfarrei St. Peter und Paul verbringen. Inhaltlich liegen ihr – inspiriert durch ihre Auslandsaufenthalte – die Ökumene und der interreligiöse Dialog besonders am Herzen. „Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Pastoralpsychologie“, die die neuen Seelsorgenden in einem eigenen Kurs kennenlernen werden. Ihre Freizeit verbringt die begeisterte Islandpferd-Reiterin oft am Reitstall.
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news-20603 Wed, 07 Aug 2024 14:10:43 +0200 Urlaubsseelsorge auf Texel: Mit Sand an den Füßen und dem Himmel im Blick https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/urlaubsseelsorge-auf-texel-mit-sand-an-den-fuessen-und-dem-himmel-im-blick Während die Sommerferien in NRW in den Endspurt starten, bricht für die Urlaubsseelsorge des Bistums Essen auf der niederländischen Insel Texel das letzte Drittel ihrer insgesamt neunwöchigen Saison an. Bis zum 25. August organisiert das Team Gottesdienste, Spiele und andere und Freizeitangebote für deutschsprachige Feriengäste, bei denen gerade die Naturschönheiten der Insel im Fokus sind. Der feine Sand ist überall: Auf der Decke, in der Hosentasche und zwischen Buchseiten. Er klebt an der Hand und am Ellenbogen, wenn man sich im Sitzen aufstützt, und steckt jetzt auch zwischen den Zehen von Pastor Maximilian Strozyk. Denn der trägt Flip-Flops zur bunten Stola, während er an diesem Abend predigend über den Strand von Texel läuft. Der Sand stört weder ihn noch seine Gemeinde – ganz im Gegenteil: Nachdem das Wetter in den ersten Sommerferienwochen eher durchwachsen und selbst das traditionelle wöchentliche Dünensingen manchmal nur unter schützenden Kirchendächern möglich war, macht der Sommer seinem Namen nun alle Ehre – und die Urlaubsseelsorge hat die Mittwochabendmesse spontan an den Strand verlegt. In einem großen Kreis haben sich rund 60 Leute niedergelassen: kleine Kinder, ältere Menschen und viele, die altersmäßig irgendwo dazwischen sind. Dazu ein paar Hunde. „Herzlich willkommen in der größten Kirche der Welt“, hat Strozyk den Gottesdienst eröffnet in dem – wen wundert’s? – immer wieder die Dankbarkeit für Gottes wunderbare Schöpfung zur Sprache kommt.

„Seelsorge ist viel mehr als nur Problem-Bewältigung.“

Gottesdienste am Strand, auf der Düne, am Vogelschutzgebiet, im Hafen oder eben doch in einer der Kirchen auf Texel sind ein wichtiger Baustein der Urlaubsseelsorge, die das Bistum Essen auch in diesem Sommer insgesamt neun Wochen lang für deutschsprachige Gäste auf der beliebtesten niederländischen Ferieninsel anbietet. Zwei Drittel der Zeit sind um, am Donnerstag, 8. August, startet das letzte der drei Teams mit mehreren Ehrenamtlichen unter der Leitung des Bochumer Kaplans Jan Sienert sein Programm. Bis zum 25. August gehören dazu dann neben Gottesdiensten auch Spiele am Strand, das wöchentliche gemeinsame Dünensingen mit Gitarren und Cajons, ein Spaziergang durch das bekannte Naturschutzgebiet „De Slufter“, Bastelaktionen oder ein Bingo-Abend. All das sei Seelsorge, sagt Strozyk, der in diesem Sommer mit dem ersten Urlaubsseelsorge-Team auf Texel war und ansonsten in der Duisburger Jugendkirche „Tabgha“ tätig ist. „Schließlich geht es im Urlaub doch genau darum: Ausspannen, sich erholen, die Seele baumeln lassen, sich also – aktiv oder passiv – um seine Seele sorgen. Für viele Leute kommen wir da mit unserem vielfältigen Seelsorge-Angebot genau richtig“, sagt Strozyk. „Seelsorge ist viel mehr als nur Problem-Bewältigung.“

Wohnwagen auf dem Campingplatz Kogerstrand als Zentrale

Ihre Zentrale hat die Urlaubsseelsorge im Badeort De Koog. Der markante Wohnwagen in den Dünen des Campingplatzes Kogerstrand samt Terrasse und Vorzelt mit der gut sortierten Urlaubsbibliothek ist immer dann geöffnet, wenn die magentafarbene Fahne weht. Neben den hauptberuflichen sind dann vor allem die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort, leihen Bücher und Spiele aus und haben Lust auf Gespräche über Gott und die Welt. Immer wieder kommen – spontan oder geplant – Menschen vorbei und nehmen am Wohnwagen Platz. Die Ehrenamtlichen sorgen zudem für eine bunte Vielfalt der Urlaubsseelsorge, sind Familienväter oder Singles, Studierende oder Senioren, IT-Fachmann, Lehrerin, Banker oder Verkäufer.

Zum zweiten Mal als Ehrenamtliche mit dabei war in diesem Sommer die Archäologin und Museumspädagogin Anne Segbers: „Für mich sind die vielen Menschen ganz besonders, die ich auf Texel kennenlerne: Das kleine Team, mit dem ich eine so intensive gemeinsame Zeit erlebe, und die vielen netten Urlauberinnen und Urlauber, die an den Angeboten teilnehmen oder einfach zum Quatschen am Wohnwagen vorbeikommen“. Dabei habe sie „total positiv überrascht, wie schnell und unkompliziert die Feriengäste, die die Insel, sich untereinander und Teile des Teams schon seit Jahrzehnten kennen, mich als Neue in ihre Reihen aufgenommen haben“, sagt Segbers. Oft bereichern die Ehrenamtlichen das Programm mit eigenen Akzenten: Der passionierte Radfahrer lädt zur Inselumrundungs-Tour, ein Tänzer bietet eine Probestunde „Lindy Hop“ an – und Segbers hat zu einer „Reise mit allen Sinnen“ ins Texel des 17. Jahrhunderts eingeladen, als die Insel Teil des schwunghaften Handels niederländischer Kaufleute mit Ostasien war.

„Bei der Urlaubsseelsorge begegnet uns das pralle Leben“

„Bei der Urlaubsseelsorge begegnet uns das pralle Leben“, sagt Bernd Wolharn, Leiter der Cityseelsorge „grüßgott“ am Essener Dom und seit vielen Sommern einer der Urlaubsseelsorger auf Texel. „Natürlich stehen hier für die meisten Menschen Freizeit, Erholung, Fröhlichkeit und Spaß im Vordergrund.“ Aber gerade in der freien Urlaubszeit melden sich eben auch Gefühle, die vielleicht im Alltag nicht so deutlich würden: Die zerrüttete Beziehung, Belastungen bei der Arbeit, Sorge um die Entwicklung der Kinder oder die Trauer um den verstorbenen Partner, der womöglich viele Jahre fester Bestandteil der regelmäßigen Texel-Urlaube war. Auch das seien Themen vieler Gespräche am Wohnwagen, vor und nach den Gottesdiensten oder am Rande der anderen Programmpunkte – eher nicht in der launigen Frühschoppen-Runde bei Kaffee oder Bier nach der Sonntagsmesse, sondern zum Beispiel bei langen Spaziergängen durch die selbst in der Hochsaison ziemlich einsamen Dünen der Insel. Und wer der eigenen Nachdenklichkeit von sich aus Raum geben möchte, findet bei der Urlaubsseelsorge auch ruhigere Angebote im Programm: Ein Abendgebet mit Liedern aus Taizé, eine Pilgertour über die Insel oder den „Tag der Stille“ am Samstag, 17. August. Gerade das Bedürfnis nach Gottesdiensten und spirituellen Impulsen sei in den vergangenen Jahren gestiegen, hat Wolharn beobachtet. Die Urlaubsseelsorge hat darauf reagiert und bietet zum Beispiel verstärkt Gottesdienste im Freien an, die Themen der Urlaubsinsel mit Themen des Glaubens in Verbindung bringen.

So wie den Gottesdienst am Strand, der mittlerweile beim Vaterunser angekommen ist. Strozyk lädt die Runde ein, sich für das Gebet diesmal auf den Rücken zu legen. Gerade beim Satz „Wie im Himmel“ sollen die Gläubigen diesen einmal ganz besonders in den Blick nehmen, so knallblau, nur ein wenig schleierbewölkt und von der bald untergehenden Sonne beleuchtet, wie er heute ist. Das wirkt und lässt viele im Kreis das Gebet heute intensiver erleben als sonst. Selbst wenn man sich hier am Strand nach „so auf Erden“ wieder den Sand vom T-Shirt schütteln muss.

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news-20601 Mon, 05 Aug 2024 12:26:50 +0200 Namen und Daten | 05.08.2024 https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/namen-und-daten-05082024 Frau Sophie Bunse Frau Sophie Bunse wurde zum 30. Juni 2024 von ihrer Beauftragung als Diözesanbeauftragte für die Krankenhaus- und Hospizseelsorge im Bistum Essen und von Ihrer Tätigkeit als Krankenhausseelsorgerin im Helios-Krankenhaus in Schwelm entpflichtet. Gleichzeitig wurde sie mit Wirkung vom 1. Juli 2024 als Krankenhausseelsorgerin in den Augusta-Krankenanstalten in Bochum ernannt.

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news-20602 Mon, 05 Aug 2024 12:20:27 +0200 Zehn Tage Führungen, Konzerte und Gottesdienste für „Essen sein Gründer“ https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/zehn-tage-fuehrungen-konzerte-und-gottesdienste-fuer-essen-sein-gruender Mit einem vielfältigen Festprogramm feiert der Essener Dom von Donnerstag, 15., bis Sonntag, 25. August, den vor 1150 Jahren verstorbenen Heiligen Altfrid. Der Bischof und Politiker aus dem 9. Jahrhundert hatte zusammen mit seiner Schwester Gerswid das Frauenstift gegründet, der zur Keimzelle der heutigen Stadt Essen wurde. „Essen sein Gründer“: Mit einem zehntägigen Festprogramm mit Führungen, besonderen Konzerten, Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen feiert der Essener Dom von Donnerstag, 15., bis Sonntag, 25. August, den vor 1150 Jahren verstorbenen Heiligen Altfrid, ohne den wohl kein Essener Dom gebaut und auch die Stadt im Zentrum des Ruhrgebiets erst viel später und ganz anders entstanden wäre. Historisch gesichert ist aus dem Leben des Hildesheimer Bischofs, der in Essen mit und für seine Schwester Gerswid ein Stift für adlige Mädchen und Frauen gründete, vor allem sein Todestag: der 15. August 874. 1150 Jahre später nimmt das Essener Domkapitel diesen Termin zum Anlass, um an den im Dom bestatteten Altfrid zu erinnern – und auf sein Stift zu schauen, das nicht nur Keimzelle, sondern rund 1000 Jahre lang auch eine der wichtigsten Einrichtungen in der heutigen Stadt Essen war.

Bürgermeisterin kommt zum Festgottesdienst

Das Festprogramm beginnt am Donnerstag, 15. August, um 19 Uhr mit einem Gottesdienst mit Weihbischof Ludger Schepers, in dem auch die Essener Bürgermeisterin Julia Jacob zu Gast sein wird. In dieser Messe trägt die Altfrid-Bruderschaft den Altfrid-Schrein aus der Krypta des Doms zur Verehrung in den Altarraum, wo er bis zum Ende der Festtage stehen wird. Nach dem Gottesdienst zeigt das Lichtburg Open Air Kino auf dem Domhof den Spielfilm „Vaya con Dios“ (ab 20.45 Uhr, Eintritt frei, Karten an der Lichtburg-Kasse oder online unter www.lichtburg-openair.de). Das Festprogramm endet am Sonntag, 25. August, um 10 Uhr mit einer feierlichen Messe mit Bischof Franz-Josef Overbeck. Musikalisch begleiten der Kammerchor der Essener Domsingknaben und Mitglieder der Essener Philharmoniker den Gottesdienst, unter anderem mit Mozarts Missa brevis in B und Louis Vernes Toccata in b-moll. Anschließend gibt’s einen gemeinsamen Imbiss auf dem Domhof. An dem Gottesdienst wird auch Weihbischof Heinz-Günter Bongartz aus Hildesheim teilnehmen und so die Verbindung zwischen Altfrids Bischofsstadt Hildesheim und seiner Stiftsgründung in Essen deutlich machen.

Ein Überblick über das weitere Festprogramm:

  • Musik
    • Lunchkonzerte - von Montag, 19., bis Samstag, 24. August, täglich um 12 Uhr im Kreuzgang oder im Dom, Eintritt frei.
    • Eröffnungskonzert 20. Orgelzyklus am Essener Dom – Mittwoch, 19.30 Uhr, Werke aus dem Dritten Teil der „Clavierübungen“ von Johann Sebastian Bach (Eintritt frei).
    • Licht & Segen – Samstag, 24. August von 21 bis 23 Uhr, Lichtinstallation und experimentelle Musik mit DJ La Frise in Dom und Altfridkrypta.
  • Führungen
    • „Auf den Grund gegangen – Altfrids Stiftskirche“: Von Montag, 19., bis Samstag, 24. August, lädt Dombaumeister Ralf Meyers jeweils nach den Lunchkonzerten zu einer kostenlosen Führung durch die über 1150-jährige Geschichte des Essener Doms ein.
    • „Verborgene Orte“: am Samstag, 24. August, führt das Team des Essener Domschatzes um 18.30 und 19.30 Uhr in die romanische Altfridkrypta, einen der ältesten Teile des Essener Doms.
  • Besondere Aktionen des Domschatzes am 24. August
    • Dom und Domschatz sind bis 23 Uhr geöffnet.
    • Um 16 Uhr gibt’s die Bastelaktion „Von Schätzung Schatzkisten“ für Kinder ab 4 Jahre.
    • Ab 18 Uhr lädt das Domschatz-Team zur „CocktailARTnight“ am und im Domschatz. Mit der Eintrittskarte zum Domschatz gibt es einen Gutschein für einen Gratis-Cocktail für eine mobile Bar auf dem Domhof.
  • Gottesdienste
    • Sonntag, 18. August, 10 Uhr – Kapitelsamt mit Händels Orgelkonzert „Kuckuck und Nachtigall“; 19 Uhr Messfeier der Cityseelsorge „Grüßgott“.
    • Freitag, 23. August, 21 Uhr – Nächtliche Messfeier im Kerzenschein zum Fest des Hl. Altfrid, die Essener Domsingknaben begleiten Gottesdienst mit gregorianischer Musik.
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news-20600 Fri, 02 Aug 2024 14:21:48 +0200 Eine Sonnenbrille für Papst Franziskus https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/eine-sonnenbrille-fuer-papst-franziskus Nach einer intensiven Woche in Rom kehren 220 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Essen am Wochenende von der XIII. Internationalen Ministranten-Wallfahrt zurück nach Hause. Ein Höhepunkt war die eigens für die insgesamt 50.000 Messdienerinnen und Messdiener angesetzte Papst-Audienz – die dem 13-jährigen Clemens aus Gelsenkirchen eine ungeahnte Begegnung bescherte. Von oben ist der Petersplatz ein buntes Meer aus T-Shirts, Hüten, Schirmen und Flaggen aus aller Welt. 50.000 Messdienerinnen und Messdiener feiern gemeinsam mit Papst Franziskus – trotz 38 Grad unter dem wolkenlosen Himmel. Die Freiluft-Audienz vor dem Petersdom am Dienstagnachmittag ist einer der Höhepunkte der XIII. Internationalen Wallfahrt von Messdienerinnen und Messdienern nach Rom. Seit Sonntag haben auch rund 220 Jugendliche aus dem Bistum Essen die Hauptstadt Italiens und der katholischen Kirche erkundet, bevor sie am Wochenende wieder nach NRW zurückkehren.

Noch ein wenig aufgeregt, aber glücklich steht Clemens mitten in der bunten Menge. In seiner Hand hält er die grünblaue Sonnenbrille der „Himmlischen Helden“, wie sich die Messdienerinnen und Messdiener im Bistum Essen nennen. Einige Minuten vorher hat er das Accessoire der Pilgergruppen aus dem Bistum Essen Papst Franziskus gegeben. „Er hat sie gehalten, aber leider nicht aufgesetzt“, sagt der 13-Jährige aus der Gelsenkirchener Pfarrei St. Urbanus. „Ich werd‘ sie aber auf jeden Fall behalten und zuhause ins Regal stellen.“ So nah gekommen ist er dem Papst bei der Audienz quasi mit Spielglück, weil er einen der Plätze auf den oberen Rängen gewonnen hatte. Drei der begehrten Sitze in unmittelbarer Nähe zu Franziskus hatte das Team aus dem Ruhrbistum am Vortag in der Pilgergruppe bei einem speziellen Bingospiel verlost. Natürlich war für Clemens das Treffen mit Papst Franziskus das Highlight seiner Woche in Rom. Gleichzeitig seien die Messdienerinnen und Messdiener aus seiner Pfarrei auf der Reise „zu einem richtig guten Team zusammengeschweißt“ worden. Dieses Gruppengefühl wollen sie nun mit zurück nach Gelsenkirchen nehmen.

Im internationalen Chor mitgesungen

Auch Alex aus der Schwelmer Pfarrei St. Marien hatte zwischen den Messdienerinnen und Messdienern aus aller Welt einen besonderen Platz: Mitten im internationalen Chor sang sie laut die Hymne mit dem Motto der Wallfahrt: „With you, mit dir, contigo, veled, conte, avec toi!“ Dass sie dort mitgesungen hat „war eher spontan, ohne viele Proben, aber es hat ganz gut geklappt.“ Die 20-Jährige ist bereits das zweite Mal bei einer Internationalen Messdienerwallfahrt und diesmal zusammen mit neun weiteren Jugendlichen aus ihrer Pfarrei in Rom mit dabei. „Am beeindruckendsten fand ich unseren Besuch in den Katakomben“, sagt Alex.

Ein buntes Programm aus großen Events wie der Papstaudienz, kleineren Veranstaltungen – zum Beispiel nur mit der Gruppe aus dem Bistum Essen – und freier Zeit, um Rom zu erkunden, hatte das Planungsteam für die Jugendlichen aus dem Ruhrbistum zusammengestellt. Dabei setzten gerade die Gottesdienste durchaus ungewöhnliche Akzente: Bei der Feier in Santa Maria della Trastevere schrieben die Teilnehmenden ihre Fürbitten auf bunte Blätter, falteten daraus Papierflieger und ließen sie durchs Kirchenschiff segeln. Und die Freiluft-Messe neben der Engelsburg wurde bei bestem Sommerwetter zum Picknick-Gottesdienst. Zudem gab’s reichlich Pizza und Eis, Besuche im Kolosseum, im Forum Romanum oder – bei dem heißen Wetter besonders beliebt – am Trevi-Brunnen. Für Pausen eignete sich zudem das deutscher Pilgerzentrum in unmittelbarer Nähe zum Vatikan, dessen Eingang dank drei überdimensionaler Aufblasfiguren in Ministranten-Optik kaum zu übersehen war.

Erste Wallfahrt für die neue Messdiener-Referentin Rebecca Weidenbach

Dieses Bistumsprogramm hat – gemeinsam mit einem Team – Rebecca Weidenbach geplant, die in diesem Jahr zum ersten Mal als Messdienerreferentin bei der Internationalen Wallfahrt in Rom dabei war. „Ich nehme die Messdienerwallfahrt als eine sehr harmonische Veranstaltung war“, sagt Weidenbach, „zehntausende Jugendliche, die die Stadt sehr fröhlich eingenommen haben“. Für die Messdienerschaften vor Ort sei solch ein Erlebnis sehr bestärkend: „Messdienerinnen und Messdiener nehmen in ihren Pfarreien eine Rolle wahr, die heute oft nicht mehr selbstverständlich ist.“ In Rom erlebten sie die bunte Vielfalt der Messdienerarbeit – und die Größe der internationalen Ministrantengemeinschaft. Und wenn dann der Papst einen eigenen Termin für die Jugendlichen ansetzt und ihnen zuruft, dass der schöne Petersplatz „mit euch noch viel schöner“ wird, sei auch das ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung, so Weidenbach.

Die Möglichkeit, sich über Sprach- und Ländergrenzen hinweg in der Messdienerwelt zu vernetzen und auszutauschen haben viele der jungen Teilnehmenden sehr konkret genutzt: Zwischen den Gruppen wechselten fleißig Hüte, Armbänder und allerlei andere Reise-Accessoires die Seiten. „Unsere Hüte waren dabei heiß begehrt“, berichtet Weidenbach, „vor allem wegen der regenbogenfarbenen Umrandung“. Ein Ausrüstungsgegenstand stand indes nicht zur Tausch-Disposition: Seine Sonnenbrille gibt Clemens nach der Papst-Begegnung nicht mehr her.

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news-20599 Thu, 01 Aug 2024 13:11:16 +0200 Bistum Essen gibt seinen sieben Schulen eine neue Ordnung https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/bistum-essen-gibt-seinen-sieben-schulen-eine-neue-ordnung Das Bistum Essen hat den gesetzlichen Rahmen für seine sieben Schulen aktualisiert. Die bisherige Rahmenschulordnung stammte aus dem Jahr 2000. Nun wurden die Regeln unter anderem der veränderten Realität an den Schulen angepasst und die Rolle der Schulleitungen gestärkt. Das Bistum Essen hat für seine sieben Schulen in Duisburg, Essen und Gladbeck eine neue Ordnung veröffentlicht, die die bisherige Rahmenschulordnung aus dem Jahr 2000 ersetzt und aktualisiert. Das neue Regelwerk ist zum 1. August in Kraft getreten und wird den Eltern der rund 4900 Schülerinnen und Schülern zum Start des neuen Schuljahres von den Schulen zugesandt.

„Unsere Schulen sind Orte einer traditionsverbundenen und zugleich auch zeitgemäßen Auslegung des christlichen Glaubens“, schreibt Bischof Franz-Josef Overbeck in einem begleitenden Brief. Er dankt den Eltern für ihr Vertrauen, dass ihre Kinder in den Schulen des Bistums „in Gemeinschaft eine umfassende Bildung erlangen sowie wichtige Fähigkeiten erlernen, um selbstbestimmt ein gutes, tolerantes und gerechtes Leben in Freiheit führen zu können“. Overbeck betont einen zentralen Gedanken der neuen Ordnung und der Schulkultur des Bistums Essen: „Unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Religion oder ihres sozialen Status sind alle Menschen von Gott geliebt und gewollt.“ Damit sei das Evangelium „ein Aufruf zur Menschlichkeit, den wir selbst in Freiheit bestätigen müssen – im Tun des Gerechten unter den Menschen“, schreibt der Bischof.

Diesem Aufruf zu folgen, dazu sollen die jungen Menschen an den Bistumsschulen ermutigt und befähigt werden. „Sie sollen freie, selbstbewusste und tolerante Menschen werden, die in dieser Welt für Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden eintreten und den christlichen Glauben als Kraftquelle und Inspiration entdecken können“, so Overbeck. Neben einem guten, fundierten und kompetenzorientierten Unterricht bedeute dies auch, „einen lebendigen und religionssensiblen Austausch über das zu ermöglichen, was über das hinausgeht, was messbar und greifbar ist. Unsere Schulen eröffnen einen Raum für die Frage nach Gott und für das, was diese irdische Welt übersteigt.“ Schülerinnen und Schüler sollen einen Zugang zum christlichen Glauben finden können, zugleich aber auch die Toleranz entwickeln, unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen zu respektieren, beschreibt der Bischof. „Von zentraler Bedeutung ist dabei, eine grundlegende ethische Kompetenz zu erwerben und zu einer eigenen Selbst- und Weltdeutung zu finden.“

„Nach fast 25 Jahren war eine Überarbeitung der Rahmenschulordnung dringend notwendig, um die rechtlichen Bedingungen für unsere Schulen den tatsächlichen Realitäten im Schulalltag anzupassen“, erläutert Judith Wolf, die als Leiterin des Ressorts Kulturentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat für die Bistums-Schulen verantwortlich ist. „So stärkt die neue Rahmenschulordnung die Entscheidungskompetenz der Schulleitungen vor Ort und trägt der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler in unseren Bistumsschulen Rechnung, die schon lange zur Realität in unseren Schulen gehört."

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