Interreligiöser Dialog

„Die Menschen erwarten von den verschiedenen Religionen Antwort auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins, die heute wie von je die Herzen der Men-schen im tiefsten bewegen: Was ist der Mensch? Was ist Sinn und Ziel unseres Lebens? Was ist das Gute, was die Sünde? Woher kommt das Leid, und welchen Sinn hat es? Was ist der Weg zum wahren Glück? Was ist der Tod, das Gericht und die Vergeltung nach dem Tode? Und schließlich: Was ist jenes letzte und unsagbare Geheimnis unserer Existenz, aus dem wir kommen und wohin wir gehen?“ (Nostra Aetate 1)

Im Ruhrgebiet leben schon seit längerer Zeit Menschen aus verschiedenen Nationen und Religionen miteinander. Man trifft sich regelmäßig im Alltag, z.B. beim Einkaufen, auf der Arbeit, beim Sport oder in der Schule und im Kindergarten. Interreligiöser Dialog beginnt deshalb dort, wo sich Menschen unterschiedlicher Herkunft begegnen und ist nicht auf religiöse Spezialistinnen und Spezialisten beschränkt. Im Apostolischen Schreiben „Dialog und Verkündigung“ heißt es daher:

„Interreligiöser Dialog bezeichnet nicht nur das Gespräch, sondern das Ganze der positiven und konstruktiven Beziehungen mit Personen und Gemeinschaften anderen Glaubens, um sich gegenseitig zu verstehen und einander zu bereichern.“ (Dialog und Verkündigung 9)

Der interreligiöse Dialog gehört zum Heilsauftrag der katholischen Kirche und ist mit dem Ziel verbunden, die Achtung und die Liebe der Menschen untereinander zu fördern.

Das Bistum Essen fördert intensiv den interreligiösen Dialog auf allen Ebenen. Ebenso unterstützt es die bestehenden Initiativen und Aktivitäten. In unserer globalisierten Welt, in der die Grenzen immer durchlässiger und die Gesellschaften kulturell und religiös pluraler werden, wird der interreligiöse Dialog vor Ort für ein gegenseitiges Ver-ständnis, ein friedvolles Miteinander und eine gemeinsame Zukunft immer wichtiger. In ihm kann sich die Liebe Gottes zu allen Menschen zeigen.

Interreligiöses Begegnungslernen an meiner Schule

Fortbildung zur Projektentwicklung

Das an der Heidelberger PH entwickelte Konzept eines fächerkooperierenden Interreligiösen Begegnungslernens ist inzwischen wissenschaftlich evaluiert und in der schulischen Wirklichkeit praktisch durchgeführt worden. Schülerinnen und Schüler verschiedener Konfessionen und Religionen sowie anderer Weltanschauungen begegnen sich in Projektphasen und tauschen sich über zuvor jeweils getrennt erarbeiteten Themen miteinander aus. Diese Fortbildungt hilft Ihnen dabei, so ein Projekt an Ihrer Schule zu realisieren.

Informationen zur Fortbildung

#beziehungsweise - jüdisch beziehungsweise christlich: näher als du denkst

Ökumenische Kampagne zu 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Was hat Ostern mit Pessach gemeinsam? Wie wird das Erwachsenwerden im Glauben im Judentum und Christentum gefeiert? Welche Formen des Gedenkens existieren in beiden Religionen?

Das Bistum Essen beteiligt sich an der ökumenischen Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“, die von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Deutschland getragen wird. Ihr Ziel ist es, zum einen die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum aufzuzeigen. Dafür sollen Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede anhand von Festen im Jahreskreis, Gedenktagen und (sakramentalen) Stationen im Leben gezeigt werden. Zum anderen will die Kampagne auch auf die vielfältige und dynamische Lebens- und Glaubenspraxis im gegenwärtigen Judentum in Deutschland eingehen und deutlich machen.

Dafür sind 12 Plakate entstanden, auf denen thematisch Bindeglieder zwischen den beiden Religionen kurz benannt und erklärt werden. Wer mehr wissen möchte, kann den Internetauftritt des Projekts besuchen:

 www.jüdisch-beziehungsweise-christlich.de

Dort sind ausführlichere Informationen zu den Themen sowie Materialien für den Einsatz der Plakate und ihrer Themen im Schulunterricht, in der Erwachsenenbildung sowie in der Katechese und Predigt hinterlegt. Ebenfalls ist auf der Website das Rahmenprogramm des Projekts zu finden, das z.B. Online-Seminare und -Veranstaltungen sowie das Format „Gelehrte im Gespräch“ zu den einzelnen Themen der Plakate anbietet.

Weil es deutschlandweit keine einheitliche Fassung der Plakate gibt, haben die zuständigen Referentinnen und Referenten aus den Diözesen und Landeskirchen in NRW ein einheitliches Format entwickelt. Für unser Bistum war Herr Dr. Detlef Schneider-Stengel, Diözesanreferent für den interreligiösen Dialog, in dieser Arbeitsgruppe.

Die Kampagne ist ein Beitrag zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Deutschlandweit wird das Jubiläum von dem Verein 2021 Jüdisches Leben in Deutschland getragen: www.2021jlid.de 

Der Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, die Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr zu bündeln und zu veröffentlichen. Ebenfalls vergibt er nach Antragstellung auch Projektgelder.


Auf den Spuren jüdischen Lebens in Duisburg
KEFB lädt zur virtuellen Stadtführung

Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ lädt die KEFB Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Duisburg zu einer virtuellen Stadtführung durch die Innen- und Altstadt Duisburgs am Sonntag, 18. April um 15.00 Uhr ein, um sich auf die Spuren jüdischen Lebens zu begeben. Diese reichen zurück bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts und lassen sich im Bereich des heutigen Friedrich-Wilhelm-Platzes, der Universitätsstraße sowie der Altstadt finden. Dr. Ludger Heid, der bereits zahlreiche Publikationen zur deutsch-jüdischen Beziehungs- und Literaturgeschichte veröffentlicht hat, wird an diesem Nachmittag zusammen mit der Pädagogischen Mitarbeiterin Shanice Leßmann durch die Stadt führen.

Die Stadtführung findet online via Zoom sowie in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen e.V. statt. Eine Anmeldung (Kursnummer: C1310013Z) per Telefon (0203 28104-74) oder online über die Homepage www.kefb.info ist erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 8,00 Euro.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Shanice Leßmann, Tel.: 0203/28104-72, shanice.lessmann@kefb.info

Persönlicher Referent — Referent für den Interreligiösen Dialog

Dr. Detlef Schneider-Stengel

Zwölfling 16
45127 Essen