Finanzentwicklung

Ausblick auf das Haushaltsjahr 2025

Die wirtschaftliche Entwicklung des Bistums Essen wird auch von dem weiteren Verlauf der aktuellen Krisen in der Welt, allen voran die andauernden Kriege in der Ukraine und in Israel, der Ausgang der Wahl in den USA im November 2024 und die wesentlichen Weichenstellungen innerhalb der Europäischen Union nach den Wahlen im Mai 2024, und ihren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft abhängen. Hauptsächlich wirken diese makroökonomischen Entwicklungen über das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf die Beschäftigungssituation in Deutschland und das Land NRW im Besonderen, auf die daraus resultierenden einkommensteuerpflichtigen Einkommen und die sich daraus ergebende Kirchensteuer als wesentlicher Einnahmequelle auf der Ertragsseite des Bistums. Gleichzeitig beeinflusst neben der allgemeinen Inflation die Preis- und Gehaltsentwicklung die Aufwendungen des Bistums und die finanzielle Situation der vom Bistum abhängigen Zuweisungsempfänger.

Die auch 2024 absehbar schwächere Konjunktur in Deutschland, die mit erwarteten 0,2 % Wachstum des BIP kaum erkennbar ist und deutlich hinter der Entwicklung im sonstigen Euro-Raum bleibt, die sich abschwächende Dynamik am deutschen Arbeitsmarkt, die durch die derzeitige Haushalts- und Wirtschaftspolitik erzeugten Unsicherheiten veranlassen den Sachverständigenrat der Bundesregierung zu weiterhin eher verhaltenem Optimismus für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Hinzu kommen sich auf bereits sehr hohem Niveau stabilisierende Kirchenaustrittszahlen.

Insofern werden im Rahmen des Budgetprozesses im Bistum Essen unverändert umfangreiche Gegensteuerungsmaßnahmen initiiert, um die mittelfristige Entwicklung des Bistums Essen finanzieren zu können. Dabei wird die Wirkung des Mitteleinsatzes in den verschiedensten Aufgaben von Kirche im Bistum Essen zukünftig stärker in die Betrachtung der Verteilung von Mitteln einzubeziehen sein.

Die Netto-Kirchensteuer für 2025 wird in Höhe von € 169,9 Mio. geplant. Grundlage ist die aktuelle Kirchenstudie der Universität Freiburg auf Basis des Ist-Wertes 2023. In der Mittelfrist-Langfristplanung wird hier mit einem kontinuierlich sinkenden Netto-Kirchensteueraufkommen gerechnet.

Zusätzlich zu den Kirchensteuereinnahmen erzielt das Bistum Erträge aus laufender Verwaltung, die gegenüber dem Planjahr 2024 um € 0,5 Mio. leicht sinken.  Die Erträge beinhalten im Wesentlichen die Zuwendungen vom Land nach dem Schulgesetz NRW, die sich an den Sach- und Personalkosten orientieren. Tarifabschlüsse und Preissteigerungen sind bei der geplanten Refinanzierung berücksichtigt.

Die Personalaufwendungen liegen unterhalb der Planung 2024. Dies liegt an einer veränderten Zuordnung von Gestellungsgeldern für Personal aus anderen Orden (€ 4,1 Mio.) analog des Jahresabschlusses 2023. Diese werden im Planjahr 2025 unter Sach- und Dienstleistungen geplant.

Die gestiegenen Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen gegenüber dem Plan 2024 (€ 10,0 Mio.) resultieren i.W. aus erhöhten Planansätzen für Maßnahmen der Strategieumsetzung und einkalkulierte Unsicherheiten sowie für die (hier neu) geplanten Gestellungsgelder.

Die Sonstigen ordentlichen Aufwendungen aus laufender Verwaltung sinken im Vergleich zum Plan 2024 um € 1,4 Mio. Sie beinhalten i.W. Aufwendungen aus Zuwendungen und Kostenerstattungen gegenüber anderen, rechtlich selbstständigen kirchlichen Organisationen. Die Zuwendungen für die Gemeindliche Seelsorge (Kirchengemeinden, Dienstleistungsverbund etc.) steigen im Planjahr 2025 um rd. 2,0%. Die Zuweisungen für den KiTa-Zweckverband und die Caritas werden fortgeschrieben. Für das Domkapitel ist wie im Vorjahr ein zusätzlicher Bedarf an Haushaltsmitteln für Bauprojekte eingerechnet.

Aus der Umstrukturierung des Umlaufvermögens hin zu mehr Finanzanlagen verbunden mit einem höheren Zinsniveau folgt, dass die erwartete Rendite über dem Abzinsungssatz der Rückstellungen liegt. Daraus resultiert wie im Planjahr 2024 ein positives Finanzergebnis. Damit liegt das ordentliche Ergebnis mit € 9,1 Mio. unter dem Plan für das Jahr 2024 (€ 12,5 Mio.).

Das positive Jahresergebnis von € 9,1 Mio. wird saldiert der Gewinnrücklage zugeführt.

Ansprechperson

Interimsleitung Ressort Finanzen & IT

Wolfgang Hesse

Zwölfling 16
45127 Essen