Weihbischof Ludger Schepers

Auf dem neuen Weg die Menschen mitnehmen

Als er 1972 in Oberhausen am mathematisch-naturwissenschaftlichen Novalis-Gymnasium sein Abitur machte und ihm damals jemand gesagt hätte „Du wirst einmal Weihbischof in Essen werden“, hätte Ludger Schepers wahrscheinlich lächelnd den Kopf geschüttelt. Einmal Priester zu werden, das stand für den damals 19-Jährigen noch gar nicht auf dem Plan. Religion war nicht einmal sein „Lieblingsfach“ in der Schule. Ein Schnupper-Seminar am Studienkolleg des Bistums Essen weckte dann aber doch ein wachsendes Interesse an der Theologie. Als er dann in Bochum mit dem Studium begann, war es aber noch nicht sein erklärtes Ziel, einmal Priester zu werden: „Das war noch offen. Die Entscheidung ist erst im Laufe der Zeit gefallen.“ Doch diese für ihn „richtungsweisende Entscheidung“ bereut Ludger Schepers, der in jungen Jahren sein Taschengeld im Straßenbau, in einer Bäckerei und Schreinerei aufbesserte, bis heute nicht.

Nicht nur in Bochum, auch in seiner Lieblingsstadt Freiburg widmete sich der gebürtige Oberhausener der Theologie und Philosophie. Klaus Hemmerle, der frühere Bischof von Aachen,  und der heutige Kardinal Karl Lehmann gehörten zu seinen Lehrern.  Die Priesterweihe durch Bischof Dr. Franz Hengsbach am 2. März 1979 in der St. Joseph-Kirche in Essen-Steele-Horst wurde für Ludger Schepers zum „Grundstein“ für den weiteren Lebensweg. Nun war er Priester. Was das für ihn heißt, umschreibt er mit einem einzigen Satz: „Die Freundschaft mit Christus zu leben und andere mit in diese Freundschaft hineinzunehmen.“

Er ist ein „ruhiger Typ“, er hört genau zu, was Menschen ihm sagen. Wenn man mit ihm spricht, ist er „mittendrin“.  Er hat die Gabe, unterschiedliche Talente und Meinungen zusammenzuführen, auszugleichen, wo es erforderlich ist, Wege aufzuzeigen und sich selbst dabei nicht zu schonen. Schepers hat das in den letzten 15 Jahren oft unter Beweis stellen müssen. Die erste Gemeindefusion in Duisburg musste er schultern. Das war nicht einfach. Schon vor der großen Strukturreform des Bistums trug er in seiner Buchholzer Pfarrgemeinde die Verantwortung für fast 8.000 Katholiken.  

Zuletzt zählte die neu gegründeten Groß- Pfarrei St. Judas Thaddäus rund 29.000  Mitglieder. Als geschickter und einfühlsamer Moderator erwies sich Ludger Schepers auf diesem nicht leichten Weg. Es ist eine gesunde Mischung aus notwendigem Pragmatismus und Einfühlungsvermögen, mit der er die Herausforderungen angegangen ist und angeht, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Bei allen wirtschaftlichen, strukturellen, personellen und seelsorglichen Veränderungen war und ist ihm immer eines wichtig: „Wir müssen neue Wege gehen. Aber dabei müssen wir die Menschen mitnehmen.“  

Kein Unbekannter ist der neu ernannte Weihbischof im Bistum Essen. Als Dechant, Diözesanrichter und Moderator des Priesterrates führte ihn der Weg von Duisburg oft nach Essen. Wie schon in Duisburg, das 21 Jahre seine Wirkungsstätte war, wird er auch in Essen wohl einen vollen Terminkalender haben. Aber das ist Schepers, der in seiner Freizeit gerne Biografien, historische Romane und Krimis liest, ja gewohnt.  Und wenn er sich mal erholen will, wird es ihn sicherlich wieder in seine Lieblingsstadt Freiburg und in den Schwarzwald ziehen. (do)

Der Weihbischof, auch Hilfs-, Auxiliar- oder Titularbischof genannt, steht dem  Diözesanbischof zur Seite und nimmt vor allem Weihehandlungen (Weihe von Priestern, Kirchen, Altären) vor, daher der Name. Weihbischöfe tragen ebenfalls die bischöflichen Amts- und Ehrenzeichen wie Ring, Hirtenstab und Mitra und haben als Mitglieder des Kollegiums aller Bischöfe Teil an der Lehrvollmacht der Gesamtkirche, wie sie etwa bei den Beratungen und Beschlüssen eines Konzils zum Ausdruck kommt.

Der Bischofsvikar ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs für ein bestimmtes territoriales, pastorales, rituelles, personales oder thematisches Gebiet. Der Bischofsvikar handelt in diesem Bereich an Stelle des Bischofs und mit gleicher Vollmacht wie der Bischof selbst.

Weihbischof Schepers ist Bischofsvikar für Weltkirche, Mission, Orden & geistliche Gemeinschaften.

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