von Thomas Rünker

Bischof Overbeck beauftragt neue Religionslehrkräfte

Feierlicher Gottesdienst im Essener Dom zur Verleihung der Kirchlichen Lehrerlaubnis für neu ausgebildete Religionslehrerinnen und -Lehrer. Pädagoginnen und Pädagogen profitieren von der im Frühjahr reformierten Ordnung für die „Missio Canonica“.

Bischof Franz-Josef Overbeck hat am Samstag 33 neu ausgebildeten Religionslehrerinnen und –lehrern im Essener Dom ihre Lehrerlaubnis überreicht. Neben der „Missio Canonica“ für alle Lehrkräfte, die zuvor Theologie studiert hatten, haben auch neun Lehrkräfte eine Kirchliche Unterrichtserlaubnis erhalten, die sich als fachfremde Lehrerinnen und Lehrer über einen sogenannten Zertifikatskurs für den Religionsunterricht qualifiziert hatten.

„Im Religionsunterricht geht es darum, Kindern und Jugendlichen die Deutung der Welt als Ort der Gegenwart Gottes zu ermöglichen, indem sie zu intellektuellen Auseinandersetzungen mit dem eigenen Glauben befähigt werden“, sagte Overbeck in seiner Predigt. Dazu brauche es die Mittel der Vernunft durch die Theologie und die Philosophie, dazu braucht es aber auch lebensweltliche Erfahrungen und Fragen. Lehrerinnen und Lehrern gehe es da „in der Regel wie den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern und Menschen, mit denen sie leben. Im Glauben können wir nämlich sagen: Gott ist da und gegenwärtig. In der Lebenserfahrung müssen wir ebenso hinzufügen: Er zeigt sich nicht, und wir können ihn nur suchen.“

In heutigen Zeiten sei „der Gott, der uns oft fremd, fern und schwer zugänglich ist, eine größere Wirklichkeit für viele Menschen als der nahe, erfahrbare, tröstende und stärkende Gott“, betonte Overbeck. Als Religionslehrerinnen und Religionslehrer seien daher eingeladen, „für sich einen klaren Standpunkt zu finden, von dem aus der Religionsunterricht zu bestreiten ist“. Anders als in fast allen anderen Schulfächern gehöre für Religionslehrkräfte „das Gelehrte und Gelebte wesentlich zusammen“.

Informationen für angehende Religionslehrerinnen und -lehrer

Unter der Überschrift "Missio Canonica" hat der Bereich Schule/Hochschule alle Informationen für angehende Religionslehrerinnen und -lehrer online auf der Internetseite des Bistums Essen zusammengefasst. Dort gibt es auch Kontaktinformationen zu allen relevanten Anspreechpersonen.

Insgesamt hat der Bereich Schule und Hochschule im Bistum Essen in diesem Jahr 47 jungen Männern und Frauen die „Missio Canonica“ für den Religionsunterricht erteilt. Die meisten von Ihnen unterrichten an Gymnasien und Gesamtschulen (26) sowie an Grundschulen (11). Daneben haben 46 angehende Lehrerinnen und Lehrer eine Kirchliche Unterrichtserlaubnis für den Vorbereitungsdienst erhalten. Diese – zeitliche befristete – Erlaubnis ermöglicht den Religionsunterricht während des Referendariats. Nach dem Zweiten Staatsexamen können die Lehrkräfte dann die „Missio Canonica“ erhalten.

Die nun beauftragten Religionslehrkräfte sind die ersten, die ihre Lehrerlaubnis nach der neuen Ordnung für die „Missio Canonica“ erhalten haben. Im Frühjahr hatte das Bistum Essen das Regelwerk erneuert und – analog zu dem im Herbst reformierten kirchlichen Arbeitsrecht – unter anderem Fragen nach der persönlichen Lebensführung gestrichen.

Die Predigt von Bischof Overbeck im Wortlaut (pdf)

Referentin

Anna-Lisa Lukannek

Zwölfling 16
45127 Essen

Pressestelle Bistum Essen

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