Kardinaltugenden, die

Von lat. cardo = »Türangel, Dreh- und Angelpunkt« und mhd. tugent = »Tauglichkeit«; vier (bei den Autoren wechselnde) Haupttugenden kennt bereits das Altertum. Der älteste Beleg findet sich bei Aischylos 467 v. Chr. Die Idee wird im 4. Jh. n. Chr. vom Christentum übernommen. Ambrosius von Mailand verwendet erstmals den Begriff.

Als die vier Kardinaltugenden bilden sich heraus: Iustitia (Gerechtigkeit), Fortitudo (Tapferkeit), Sapientia (Weisheit) und Temperantia (Mäßigung).

Der Apostel Paulus kennt drei theologische Tugenden: Fides (Glaube), Spes (Hoffnung) und Caritas (Liebe), die zusammen mit den Kardinaltugenden sieben Tugenden ergeben: Weisheit (oder Klugheit), Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung,
Glaube, Hoffnung und Liebe. Diese sieben Tugenden werden oft den sieben »Todsünden« gegenübergestellt.