Rund 800 Messdiener feierten Chrisam-Messe mit Bischof Overbeck
Weihe der Heiligen Öle
Weiße Gewänder mit rot, manchmal auch grün, schwarz oder violett – rund 800 Messdienerinnen und Messdieneraus dem Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland haben am Morgen des Gründonnerstag gemeinsam mit Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Essener Dom die Chrisam-Messe gefeiert. Der Gottesdienst, in dem der Bischof einmal im Jahr die Heiligen Öle weiht, ist traditionell der jährliche Messdiener-Treffpunkt im Ruhrbistum. So war der Dom auch an diesem Morgen wieder bis in den letzten Winkel mit fröhlichen Jungen und Mädchen gefüllt, die in den Gemeinden des Bistums Essen Woche für Woche die Priester bei den Gottesdiensten unterstützen. Ausdrücklich dankten Bischof Overbeck und Kaplan Sven Christer Scholven, der neue Messdiener-Referent im Ruhrbistum, den Kindern und Jugendlichen für diesen wichtigen Dienst in den Kirchen, aber auch für alles weitere Engagement in ihren Gemeinden.
„Alle Menschen haben ein Zuhause bei Gott“
In seiner Predigt stellte Overbeck die Frage nach dem Zuhause in den Mittelpunkt – und lenkte den Blick zunächst auf die vielen Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten in die Rhein-Ruhr-Region gekommen sind, und nun ein neues Zuhause suchten. Für Christen sei es selbstverständlich, Menschen in Not, tatkräftig zu unterstützen, so Overbeck: „So hat Jesus gehandelt, das tun auch wir.“ Für Christen sei aber auch die Kirche ein Zuhause, sagte Overbeck. „Hier lernen wir, dass Gott uns liebt und wir ihn lieben können.“ Dies geschehe durch Gottesdienste und Gebet – aber auch durch tätige Nächstenliebe. Die vielen Helferinnen und Helfer, die nun Flüchtlingen ein Zuhause böten, zeigten: „Wir Christen haben verstanden, dass alle Menschen ein Zuhause bei Gott haben.“ Es gebe nach christlicher Überzeugung, „keinen Menschen, der nicht zu Gott gehört“, so Overbeck.
Außergewöhnlicher Dienst im Dom
Ein weniger aufgeregter als die anderen Kinder und Jugendlichen im Dom dürften die Messdienerinnen und Messdiener aus den Pfarreien St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld, St. Gertrud von Brabant in Bochum-Wattenscheid, St. Josef in Essen-Ruhrhabinsel und St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer gewesen sein – sie hatten in diesem Jahr die Ehre, in der Chrisam-Messe am Altar der Domkirche zu dienen. Neben dem Dienst am Weihrauchfass und an den großen Kerzen durften zwei Jugendliche während des Gottesdienstes auch Overbecks Bischofs-Stab und seine Kopfbedeckung („Mitra“) tragen.
Duftendes Chrisam-Öl für Taufen, Firmungen und Priesterweihen
Zum Ende der Messe lud Overbeck dann auch viele weitere Messdienerinnen und Messdiener in den Altarraum ein, um hautnah bei der Weihe der Öle dabei zu sein. Einige Kinder durften an den Gefäßen mit Balsam und Rosenöl schnuppern. Beides wird mit hochwertigem Olivenöl zum Chrisam vermengt – dem Öl, das in den katholischen Kirchen bei Taufen, Firmungen und Priesterweihen verwendet wird. Diese Sakramente seien für Christen wichtig, „weil sie auf vielfache Weise zeigen, wie wir Heimat bei Gott haben“, erläuterte Overbeck, bevor er die Öle – als Zeichen für den Heiligen Geist – anhauchte und das Segensgebet sprach.
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Fröhliche Foto-Aktion auf dem Domhof
Nach der feierlichen Messe zogen die Messdiener mit ihrem Bischof zunächst zum großen Gruppenfoto auf die Stufen des Burgplatzes, bevor es anschließend bei Getränken und Gebäck auf dem Domhof Gelegenheit zum Kennenlernen und Wiedersehen mit Messdienerinnen und Messdienern aus anderen Städten des Ruhrbistums gab. Für gute Laune sorgte dabei eine besondere Foto-Aktion des Messdiener-Arbeitskreises: Wenn sich je sieben Messdiener aus verschiedenen Städten gefunden hatten, gab es ein Erinnerungsbild und eine süße Belohnung.
Die Predigt im Wortlaut
Leitung - Abteilung Kirchenrecht
Domvikar Lic. iur. can. Sven Christer Scholven
Zwölfling 16
45127 Essen
0201/2204-352