Gefragte Internet-Seelsorge von „Heaven on Line“
Gottesdienste per Live-Übertragung, Gebete im Chat, Gespräche am Telefon oder Video statt bei einer gemeinsamen Tasse Tee – in Zeiten von Corona verlagert sich auch die Seelsorge ins Digitale. Das merken nicht nur Pfarr- und Gemeindebüros und die Telefonseelsorgen im Bistum Essen. Auch das Angebot „Heaven on Line“, das mit Exerzitien für junge Leute während der Fastenzeit schon seit zehn Jahren im Netz unterwegs ist, findet derzeit ein wachsendes Interesse. Zwischen Aschermittwoch und Ostern gibt es bei „heaven on Line“ eine tägliche E-Mail mit Texten, Videos und anderen Impulsen, die zum Nachdenken anregen. Dabei hat das diesjährige Motto „Schaffenspause“ durch Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbot eine ganz neue Deutung bekommen. „Wer hätte am Aschermittwoch damit gerechnet, dass es in unserer ,Schaffenspause‘ bei Heaven on Line zu einer Zwangspause für unsere Gesellschaft kommt?“, schreibt das Team auf seiner Internetseite. Prompt hat „heaven on Line“ seine Seite vergangene Woche direkt durch weitere Impulse, Gebete und Achtsamkeitsübungen rund um Themen der Corona-Krise ergänzt.
Mehr Kapazitäten für individuelle Begleitung
Seit der vergangenen Woche registriert das vom „team exercitia“ und weiteren haupt- und ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Ruhrbistum organsierte Projekt noch einmal eine deutlich gestiegene Nachfrage. „Es gibt viele neue Anmeldungen, sowohl für die Impulse als auch für die individuelle Begleitung“, sagt Pia Laurich vom „heaven on Line“-Team. Wer sich auf heaven-on-line.de kostenlos anmeldet, erhält die täglichen Impulse per E-Mail. Außerdem veröffentlicht das Team auch auf Facebook und Instagram täglich einen neuen Beitrag zum Thema des Tagesimpulses. Darüber hinaus vermittelt „heaven on Line“ auf Wunsch – ebenfalls kostenlos – Kontakt zu rund 100 Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die eine persönliche Begleitung per E-Mail anbieten.
Die gestiegene Nachfrage ist für das Team derzeit noch kein Problem: „Viele Wegbegleiter haben signalisiert, dass sie mehr Menschen begleiten können, als sie ursprünglich geplant hatten“, sagt Silvia Betinska, die mit den Seelsorgern in Kontakt steht. Zum einen sähen sie den wachsenden Bedarf. Zum anderen fielen derzeit gerade für hauptberufliche Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Pfarreien derzeit auch Aufgaben weg: freie Kapazitäten für „heaven on Line“.
Erhöhter Redebedarf
Auch bei der längerfristig angelegten Geistlichen Begleitung, die Silvia Betinska und ihre Kollegen im „team exerzitia“ anbieten, registriert die Seelsorgerin seit dem Start der Corona-Krise eine wachsende Nachfrage: Zum einen gebe es auch hier neue Anmeldungen, zum anderen hätten die Menschen, die bereits begleitet würden, einen erhöhten Gesprächsbedarf. „Ich habe den Personen, die ich selbst begleite, als Alternative zu unseren persönlichen Treffen Gespräche am Telefon angeboten“, berichtet Betinska. Alle Klienten machten derzeit davon Gebrauch. Rund 50 Geistliche Begleiter stehen für dieses Angebot zur Verfügung.
Weitere Informationen zu diesem Angebot und unverbindliche Kontaktmöglichkeiten gibt es auf www.team-exercitia.de.
Referentin für Spiritualität und Exerzitien
Pia Laurich
Thingstraße 41
45527 Hattingen