von Katholische Nachrichtenagentur, Thomas Rünker

Frühere BDKJ-Vorsitzende Norpoth sieht wachsenden Willen zur Veränderung in der Kirche

Nach fünf Jahren als ehrenamtliche Bundesvorsitzende des Dachverbands der katholischen Jugend hat die Studentin aus Gelsenkirchen im Interview mit katholisch.de Bilanz gezogen.

Katharina Norpoth, bis zum vergangenen Sonntag ehrenamtliche Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), sieht einen wachsenden Willen zur Veränderung in der Kirche. So sei zuletzt das Ehrenamt in der Kirche gestärkt worden, sagte die Gelsenkirchenerin heute im Interview mit dem Portal katholisch.de. Auch beim Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, gebe es „ein gutes Miteinander“, betonte die 1991 geborene Studentin der Sozialwissenschaften, die den Dachverband der katholischen Jugendverbände fünf Jahre lang als ehrenamtliche Vertreterin im vierköpfigen Bundesvorstand mitgeleitet hat. Bundesweit vertritt der BDKJ die Interessen von 17 Mitgliedsverbänden mit insgesamt rund 660.000 Kindern und Jugendlichen.

Das „profilierte Engagement“ der 15 Jugendvertreter, die der BDKJ für den Synodalen Weg benannt hat, zeige, „wie wichtig es ist, dass sich die junge Generation einbringt“, betonte Norpoth. Sie ist selbst Mitglied in der Synodalversammlung, dem höchsten Gremium des Reformdialogs, und engagiert sich im Synodalforum „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem BDKJ-Vorstand möchte sie sich weiter beim Synodalen Weg mitmachen – in welcher Form, werde aktuell noch geklärt, so Norpoth.

BDKJ als Beispiel für deine Wege in der Kirche

Für neue Wege in der Kirche sei der BDKJ ein gutes Beispiel, „etwa beim Thema geteilte Leitung von Priestern und Laien“, betonte Norpoth. Der Verband werde zudem als starke Stimme wahrgenommen: „Es ist nicht so, dass wir immer nur auf Politikerinnen und Politiker oder kirchliche Würdenträger zugehen, sondern dass das auch sehr oft andersherum passiert: Dass wir also gefragt werden, welche Meinung die Jugend der Kirche zu einem bestimmten Thema hat.“

Themen wie Europa und Digitale Lebenswelten seien in ihrer Amtszeit wichtiger geworden, fügte Norpoth hinzu. Eine bedauerliche Entwicklung sei die Zunahme von Hasskommentaren im Internet und in den Sozialen Netzwerken. „Ein rauer Ton und Anfeindungen bringen niemanden weiter“, betonte sie.

Norpoth möchte sich künftig wieder stärker um ihr Studium der Sozialwissenschaften an der Bochumer Ruhr-Uni kümmern, dabei habe sie beim BDKJ „mehr gelernt als in so mancher Veranstaltung an der Universität“.

Vorerst keine Nachfolgerin als ehrenamtliche Bundesvorsitzende

Im vierköpfigen BDKJ-Bundesvorstand war Norpoth nach 20 Jahren die erste ehrenamtliche Vorsitzende. Einerseits sei das Ehrenamt dadurch – nicht nur im BDKJ – sichtbarer und gestärkt worden. Andererseits hat es auf der BDKJ-Hauptversammlung am Wochenende keine Nachfolgerin für Norpoth gegeben. Dies sei „sehr schade“, denn ihr Amt sei „eine sehr zeitaufwändige, aber auch sehr gewinnbringende und wichtige Aufgabe“. Sie hoffe daher, „dass es in naher Zukunft wieder eine ehrenamtliche Bundesvorsitzende gibt“.

Das Ruhrbistum bleibt im Bundesvorstand der Jugendorganisation indes auch nach Norpoths Ausscheiden vertreten: Zum neuen Präses und hauptamtlichen Vorstandsmitglied des BDKJ wählten die Delegierten den früheren Jugendseelsorger des Ruhrbistums und langjährigen Leiter des Jugendhauses St. Altfrid, Stefan Ottersbach.

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