von Thomas Rünker

Bischof Overbeck sichert Jüdinnen und Juden Solidarität zu

Nach der Kundgebung vor der Alten Synagoge in Essen hat Bischof Overbeck am Mittwoch bei einem kurzfristig anberaumten Besuch der jüdischen Kultusgemeinde den Beistand und die Solidarität der katholischen Gläubigen zugesichert.

„Wir stehen an ihrer Seite, wenn Sie mit Antisemitismus und Hass konfrontiert werden, für den es nirgendwo auf der Welt eine Rechtfertigung gibt – schon gar nicht hier in Deutschland“, sagte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch bei einem kurzfristig anberaumten Solidaritätsbesuch der Jüdischen Kultusgemeinde im Gespräch mit deren Vorsitzendem Schalwa Chemsuraschwili.

Overbeck und Chemsuraschwili hatten bereits am Sonntag gemeinsam mit rund 4500 Menschen vor der Alten Synagoge in Essen für Frieden und Solidarität mit Jüdinnen und Juden demonstriert – gut einen Monat nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel und gut eine Woche nach einer islamistisch geprägten Demonstration in Essen. Nun trafen sie sich in der Neuen Synagoge, in der die jüdische Gemeinde seit 1959 ihre Gottesdienste feiert. „Wir müssen beides im Blick behalten, weil beides eng miteinander verbunden ist: Unser Eintreten gegen Antisemitismus hier in Deutschland – von wem auch immer – und unser Engagement für den Staat Israel und seine Existenz in einem friedlichen Nahen Osten“, betonte Overbeck. Dies schließe das Gebet für die unschuldigen Opfer im Gazastreifen ein, die vielfach selbst ebenso Opfer der terroristischen Hamas seien, wie die getöteten, verwundeten und als Geiseln verschleppten israelischen Bürgerinnen und Bürger.

Chemsuraschwili dankte Overbeck für den Besuch und die verschiedenen Zeichen des Zusammenhalts der vergangenen Wochen: „Dieser Ausdruck von Verbundenheit und Solidarität ist für uns sehr wichtig und stärkt uns in dieser schwierigen Situation.“ Der Besuch des Bischofs zeige ihm ebenso wie die Kundgebung am Sonntag, dass die meisten Menschen in Essen nicht den Parolen von Terror und Gewalt folgen würden, sondern Sehnsucht nach Frieden und Gemeinschaft hätten, so der Vorsitzende der Kultusgemeinde.

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