von Thomas Rünker

Aschermittwoch und Valentinstag: Gesegnete Liebe in Zeiten von Buße und Besinnung

An Aschermittwoch eröffnen viele Gemeinden mit Gottesdiensten die Fastenzeit, in denen das Aschenkreuz als Symbol von Buße und Besinnung ausgeteilt wird. Gleichzeitig ist in diesem Jahr Valentinstag, ein Fest der Liebe. Kein Problem für Pastor Bernd Wolharn von der Cityseelsorge „grüßgott“ am Essener Dom: „Das Kreuz ist das Liebeszeichen Gottes“. Mittags gibt’s Aschenkreuze vor dem Dom – und abends den ökumenischen Segen für Liebende in der Marktkirche.

Das Aschenkreuz

Gewonnen aus den verbrannten Palmzweigen vom Palmsonntag des Vorjahres erinnert die Asche an die Vergänglichkeit des Menschen. Am ersten Tag der Fastenzeit symbolisiert sie die Bereitschaft zu Umkehr und Buße und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung, die im Zentrum des Osterfestes steht.

Am Aschermittwoch endet die Karnevalszeit in diesem Jahr mit einem Tag, der zwei verschiedene Gesichter hat. Der Kalender bringt den Start der Vorbereitungszeit auf Ostern, an dem sich viele Christinnen und Christen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn zeichnen lassen, mit dem 14. Februar zusammen, der als Gedenktag des Heiligen Valentin traditionell ein Fest der Liebe ist. Hier die Asche als Zeichen für Buße und Besinnung auf die eigene Vergänglichkeit – und dort bunte Blumen und rote Herzen als Symbole der Liebe und Partnerschaft? Für Pastor Bernd Wolharn, Leiter der Cityseelsorge „grüßgott“ am Essener Dom ist das kein Widerspruch: „Das Kreuz ist das Liebeszeichen Gottes, das wir am Aschermittwoch den Menschen mit auf den Weg geben.“ Für Christinnen und Christen sei klar: „Gott ist die Liebe, die Liebe ist Gott – und das Kreuz das Zeichen seiner liebenden Hingabe an uns.“ So gibt es in vielen Kirchen im Bistum Essen an Aschermittwoch beides: Gottesdienste, in denen mit dem Aschenkreuz feierlich die Fastenzeit, die Vorbereitung auf Ostern beginnt – und Feiern, bei denen Paaren am Valentinstag ein besonderer Segen für ihre Liebe zugesprochen wird.

Der Valentinstag

Warum genau ein Heiliger namens Valentin zum Patron von Liebe und Zärtlichkeit wurde, lässt sich heute nicht mehr sicher klären. Namensgeber könnte ein Valentin sein, der im dritten Jahrhundert Paare nach christlichem Ritus traute. Dies war zu Zeiten der Christenverfolgung verboten, weshalb Valentin am 14. Februar 269 enthauptet wurde. Ursprünglich gedachte die Kirche am 14. Februar eines heiligen Valentin, dessen Gedenktag Papst Gelasius I. 469 eingeführt hatte. Ein besonderer Bezug dieses Valentins zur romantischen Seite des Valentinstags ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass der heilige Valentin bereits im Altertum verehrt und im Mittelalter – ähnlich wie Martin oder Nikolaus – zu den volkstümlichen Heiligen zählte. Und obwohl die katholische Kirche Valentin wegen der unsicheren historischen Basis 1969 aus dem offiziellen Kalender ihrer Fest- und Feiertage gestrichen hat, erfreut sich der Schutzpatron der Liebenden weiterhin einer hohen Beliebtheit.

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„Ashes to go“: Aschenkreuze in Einkaufsstraße und Fußgängerzonen

In Essen lädt Bernd Wolharn am Aschermittwoch um 12 Uhr zunächst zu einem kurzen Impuls in die Domkirche, bevor er anschließend vor dem Dom auf der Kettwiger Straße „Ashes to go“ verteilt – Aschenkreuze für Passantinnen und Passanten. Solche Aktionen, die als Alternative zum Besuch von Aschermittwochs-Gottesdiensten vor einigen Jahren entstanden sind, gibt es im Bistum Essen unter anderem auch von 16 bis 17.30 Uhr auf dem Kaiser-Otto-Platz in Essen-Steele (mit Gemeindereferentin Birgit Kopal und der grünen Fahrrad-Rikscha der Pfarrei St. Laurentius), von 11 bis 13 und von 15.30 bis 17 Uhr vor der Propsteikirche St. Augustinus in der Gelsenkirchener Innenstadt (mit Pastoralreferent Tobias Klinke), von 13 bis 17.30 Uhr vor dem Stadtteilladen Bismarck in Gelsenkirchen, Bismarckstr. 181 (mit Pastoralreferent „Arthur" Knickmann-Kursch) und von 9 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz an St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade. Das Café Mary & Joe, das ökumenischen Kirchenzentrum am Centro in Oberhausen, verbindet die beiden Themen Aschermittwoch und Valentinstag: Von 14 bis 16 Uhr gibt es dort auf dem Altar im Raum der Stille zum einen Asche und einen Text - und zum anderen „nachdenkliche Herzen zum Anschauen und süße Herzen zum Mitnehmen", verspricht Seelsorger Marcus Tannebaum, letztere so lange der Vorrat reicht. An allen Orten stehen Seelsorgerinnen und Seelsorger auch zu Gesprächen bereit und verteilen Impulstexte für den Einstieg in die Fastenzeit.

Alle Liebenden in Essen sind dann abends um 19 Uhr zum ökumenischen Segnungsgottesdienst zum Valentinstag in die evangelische Marktkirche eingeladen – während zeitgleich im Dom Weihbischof Ludger Schepers mit den Gläubigen eine Messe zu Aschermittwoch feiert. In der Marktkirche beten und singen Pastor Bernd Wolharn, Pfarrerin Eva Gabra und Pastoralreferent Michael Diek mit Paaren jeden Alters, Konfession und Form – und bieten in der Feier individuelle Segnungen der Paare an. Ähnliche Feiern gibt es rund um den Valentinstag in vielen Gemeinden – und oft in ökumenischer Verbundenheit.

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