ökologisch und fair im Bistum Essen

Zeigen Sie, dass Sie sich in besonderer Weise für die Schöpfung engagieren

„Welche Art von Welt wollen wir denen hinterlassen, die nach uns kommen?“
Papst Franziskus fasst in seiner Enzyklika Laudato Sí mit diesen Worten die Sorgen zusammen, die immer mehr Menschen umtreiben. Was ist zu tun, damit die Schöpfung eine Zukunft hat? Wie kann das Zusammenleben der Menschen global gerecht und sozial gestaltet werden?

Diese Fragen sind aktuell, aber auch nicht neu. In den christlichen Kirchen – auch an vielen Orten im Bistum Essen – ist das Bewusstsein dafür schon seit Jahrzehnten lebendig. Es fängt an beim Verkauf fair gehandelter Produkte und der Nutzung von Mehrweggeschirr bei Pfarrfesten, führt über die Verwendung von Recyclingpapier im Pfarrbüro, bis hin zur Umstellung auf Ökostrom in Gebäuden und Kirchen. Spuren öko-fairen Bewusstseins zeigen sich überall.

Dieses Engagement soll in unserem Bistum hervorgehoben und sichtbarer werden. Dazu vergibt das Bistum das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“. Dieses Zertifikat können alle Institutionen und Gruppierungen erhalten, die bereits bestimmte Kriterien aus den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit erfüllen und Ziele für den weiteren Weg hin zu noch mehr umweltbewusstem und nachhaltigem Handeln definieren.

Das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ zeigt nach außen, dass die ausgezeichneten „Fairen Pfarreien“, „Fairen Gemeinden“, „Fairen…" ...

... ein nachweisbares, besonderes Engagement für globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit leben.
... in ihrem Engagement nicht allein , sondern Teil einer großen Bewegung sind.
... einen Unterschied machen, in dem, was sie tun.
... bei diesen wichtigen Zukunftsthemen langfristig am Ball bleiben.

Auf diesen Seiten finden Sie Informationen, wie Sie sich zertifizieren lassen können.

1. Identifizieren Sie Menschen in Gemeinde, Pfarrei, Einrichtung oder Institution, die wie Sie interessiert und offen für öko-faire Veränderungen sind.

Oft sind viel mehr Menschen an den Themen Schöpfungsbewahrung, Umweltschutz, Ökologie, Nachhaltigkeit, Fairer Handel und Globale Gerechtigkeit interessiert, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Wenn Sie nicht genau wissen, wo Sie suchen sollen, kann Ihnen Punkt 3. weiterhelfen.

2. Finden Sie heraus, was bereits an Positivem in Ihrem Umfeld geschieht.

Sie glauben, Ihre Gemeinde, Pfarrei, Einrichtung oder Institution sei dafür noch nicht „weit genug“? Um das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ zu erhalten, müssen Sie nicht schon perfekt sein. Vielmehr müssen Sie sich auf dem Weg hin zu mehr globaler Gerechtigkeit befinden. Es sind auch die kleinen Schritte, die zählen.

3. Sprechen Sie in Gremien, mit Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden, Mitarbeitern über Sinn, Notwendigkeit und Bereitschaft, sich gemeinsam für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit einzusetzen.

Es ist oft so, dass viele Menschen das Gefühl haben, „dass man etwas tun müsste“. Packen Sie es an.

4. Entscheiden Sie, ob Sie das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ haben wollen.

Wenn Sie entscheiden, dass „ökologisch und fair im Bistum Essen“ etwas für Ihre Pfarrei, Gemeinde, Gruppe oder Institution ist, nehmen Sie Kontakt mit der Abteilung Weltkirche und Mission im Bistum Essen auf, die die Zertifizierung durchführt. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie alle Voraussetzungen für das Zertifikat erfüllen, wird Ihnen dort gerne weitergeholfen.

1. Die Gremien von Gemeinde oder Pfarrei bzw. die Verantwortlichen in der Einrichtung oder Institution beschließen, die Zertifizierung zu beantragen.

Damit ein Engagement für Schöpfungsbewahrung, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit langfristig verbindlich bleibt, bedarf es der Einbindung der Leitungsgremien und/oder -personen. Die Zertifizierung wird mittels eines einfachen Formulars beantragt, das Sie im Download-Bereich dieser Seite finden.

2. Zwei (oder mehr) Kriterien aus dem Bereich „Faire Kriterien“ sind in der Gemeinde, der Einrichtung oder der Institution erfüllt. In Pfarreien sind mindestens zwei Kriterien in der Hälfte der zugehörigen Gemeinden erfüllt.

Unten finden Sie eine Auflistung der Kriterien, die faires und nachhaltiges Handeln ausmachen. Um zertifiziert zu werden, müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein. Das Zertifikat ist darauf ausgelegt, dass die Vergabe der Startschuss dazu ist, das Engagement weiter auszubauen.

3. Drei (oder mehr) Kriterien aus dem Bereich „Ökologische Kriterien“ sind in der Gemeinde, der Einrichtung oder der Institution erfüllt. In Pfarreien sind mindestens drei Kriterien in der Hälfte der zugehörigen Gemeinden erfüllt.

Unten finden Sie eine Auflistung verschiedener Kriterien, die ökologisches und schöpfungsbewahrendes Handeln ausmachen. Um zertifiziert zu werden, müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein. Das Zertifikat ist darauf ausgelegt, dass die Vergabe der Startschuss dazu ist, das Engagement weiter auszubauen.

4. Es wird regelmäßig in der Gemeinde, Pfarrei, Einrichtung oder Institution über Themen des Fairen Handels, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes informiert.

Es ist wichtig, dass es sichtbar wird, dass es Alternativen zu einem „normalen“ Lebensstil gibt, der oft zu Lasten der Umwelt und globaler Gerechtigkeit fällt. Ideen, wie Sie mit und für Ihr Engagement in die Öffentlichkeit gehen können, finden Sie unter „Faire und Ökologische Kriterien“ bei ‚Öffentlichkeitsarbeit‘.

5. In der Gemeinde, Pfarrei, Einrichtung oder Institution finden sich Interessierte zusammen, um die genannten Themen wach zu halten und die Umsetzung zu fördern. Sie benennen einen Ansprechpartner.

Die Erfahrung zeigt, dass es Menschen braucht, die dafür sorgen, dass ein bestehendes Engagement lebendig bleibt.

6. Das Zertifikat wird für drei Jahre verliehen. Es werden zwei neue Ziele festgelegt, die bis zur Rezertifizierung umgesetzt werden sollen.

Die Zertifizierung soll keine Momentaufnahme für bestehendes Engagement sein, sondern dient als Startschuss, das Engagement weiter auszubauen.

Die Beantragung des Zertifikats umfasst eine Selbstauskunft über die bereits erfüllten Kriterien. Dort, wo es möglich ist, sollten Sie schriftliche Belege vorlegen (z.B. Rechnungen über „Ökostrom“). Eine Prüfung findet statt im Rahmen eines Besuchs von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Abteilung Weltkirche und Mission im Bistum Essen in Ihrer Pfarrei, Gemeinde, Gruppe oder Institution. Bei der Prüfung geht es nicht um bloße „Kontrolle“ der Selbstauskunft, sondern vor allem auch um einen Erfahrungsaustausch, wie gemeinsam das Engagement für Nachhaltigkeit, Fairen Handel und die Bewahrung der Schöpfung verbessert werden kann.

Die nachfolgende Aufstellung von Kriterien soll Ihnen dabei helfen zu erfahren, was ökologisches und faires Handeln ausmacht. Die Liste ist nicht erschöpfend und sie kann auch um die Kriterien erweitert  werden, die von Ihnen kommen. Denn es ist auch Ziel des Zertifikats, von den Dingen zu erfahren, die bereits geschehen, aber bisher noch wenig sichtbar sind.

Faire Kriterien: Das können Sie tun

  • Faire Verköstigung bei Veranstaltungen
  • Faire Geschenke (Präsentkörbe, Produkte aus fairem Handel...)
  • Fair gehandelte Blumen als Schmuck in der Kirche oder bei festlichen Anlässen
  • Verwendung von fairem Kaffee und Tee im Alltag der Gemeinde, Pfarrei, Einrichtung

Ökologische Kriterien: Das können Sie tun

  • Verwendung von Mehrweggeschirr und Mehrwegflaschen
  • Umsetzung von Energiesparmaßnahmen (energiesparende Leuchtmittel etc.)
  • Nutzung von Ökostrom
  • Maßnahmen zum effizienten Heizen
  • Einsatz regional und biologisch erzeugter Produkte
  • Verwendung von Recyclingpapier
  • Anlegen von Wildblumenwiesen
  • Nutzung von Niederschlagswasser

Öffentlichkeitsarbeit: Das können Sie tun!

  • Veröffentlichung von Berichten über Fairen Handel und Nachhaltigkeit im Pfarr-/Gemeindebrief, in der internen Kommunikation der Einrichtung oder Institution
  • Berichterstattung über die Aktivitäten in den örtlichen Medien (Aushang im Schaukasten, Tageszeitung, Lokalfunk…)
  • Durchführung von Veranstaltungen zum Fairen Handel und zum Umweltschutz (z.B. Fastenessen mit Produkten aus Fairem Handel, besonders gestaltete Gottesdienste in der Fastenzeit und zum Erntedankfest, Vorträge, Diskussionsrunden…)

Das Zertifizierungsverfahren ist für Sie kostenfrei. Nach erfolgter Zertifizierung erhalten Sie ein offizielles Zertifikat als ein repräsentatives Zeichen Ihres wichtigen Engagements.

Wenn Sie mehr über das Zertifikat erfahren wollen, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Abteilung Weltkirche und Mission im Bistum Essen auf. Wir freuen uns darauf, von Ihrem Engagement zu hören. Gerne helfen wir Ihnen auch dabei, sich auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit zu machen.

Ansprechpartner

Leiter Abteilung Weltkirche und Mission

Dr. Sebastian Neugebauer

Zwölfling 16
45127 Essen