Stundengebet, das
Lat. liturgia horarum; das Apostelwort »Betet ohne Unterlass!« (1 Thess 5, 17) hat in Verbindung mit der jüdischen Tradition, nach der das Tagwerk dreimal zum Gebet unterbrochen wurde, zum Stundengebet geführt, d.h. zur Regel, zu verschiedenen Stunden des Tages zu beten. Auf diese Weise reißt das Gebet weltweit nie ab. Das Buch mit den entsprechenden Gebeten heißt Stundenbuch, eine Kurzfassung des monastischen Stundengebetes für Weltpriester wird Brevier genannt. Die Gebetszeiten richten sich nach der antiken Zeiteinteilung, dem lichten Tag, der in zwölf gleiche Stunden eingeteilt wurde. Dieser Tag zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang war jahreszeitlich und nach Regionen unterschiedlich lang. Im Rahmen der Liturgiereform wurde das Stundengebet reduziert, so dass es heute meist nur noch fünf oder sechs Gebetszeiten gibt: die Laudes bei Tagesanbruch; Terz, Sext oder Non sind die kleinen Horen, die dreimal, um 9, 12 und 15 Uhr den Tag unterbrechen; die Vesper gegen 18 Uhr beendet die Arbeit des Tages; die Komplet beendet den Tag.