Der Rosenkranz
Eine aus Perlen zusammengesetzte Kette, die in einem Kreuz endet. Der Name für diese »Gebetsschnur« verweist auf die Gottesmutter Maria, deren Symbol die Rose ist. Mit Rosenkranz ist aber v. a. das zugehörige betrachtende Wiederholungsgebet zu Ehren Marias gemeint. Jeder Gebetsabschnitt (»Gesätz«, von »Satz«) beginnt mit einem Vaterunser, darauf folgt zehnmal das »Gegrüßet seist du, Maria« (Ave Maria), jeweils mit einem eingefügten Satz, der ein Ereignis aus dem Leben Jesu oder Marias in Erinnerung ruft (»Geheimnis« genannt, im Sinn von »Glaubensgeheimnis«). Bei dem Gebet hält der Beter die Gebetsschnur, den Rosenkranz, in den Händen. Jeder Perle ist ein Gebet zugeordnet. Das Rosenkranzgebet entwickelte sich aus frühmittelalterlichen Marienanrufungen. Adolph von Essen, der um das Jahr 1398 in das Kartäuserkloster St. Alban in Trier (Kartäuser) eingetreten war, ist Urheber des ersten schriftlichen Zeugnisses, das das wiederholende Beten des Ave Maria unter Betrachtung der Geburt und des Lebens Jesu empfahl. Sein Mitbruder Dominikus von Preußen, der das neue Gebet von Adolph kennen gelernt hatte, entwickelte es weiter. Die von ihm vorgeschlagenen 50 Einzelthemen wurden schließlich in die heute übliche Form von dreimal fünf »Geheimnissen« zusammengefasst. Den entscheidenden Durchbruch der Rosenkranzfrömmigkeit für die ganze Kirche bildete der Sieg der christlichen Flotte über die Türken in der Schlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571. Dieser Sieg wurde wesentlich dem Rosenkranzgebet zugeschrieben. Der Oktober gilt als Rosenkranzmonat. Papst Johannes Paul II. hat 2004 dem »schmerzhaften«, dem »freudenreichen« und dem »glorreichen« Rosenkranz noch den »lichtreichen« mit fünf weiteren Geheimnissen hinzugefügt.