Pallium, das

Lat. »weiter Mantel«; eine schmale weiße Wollstola, bestickt mit sechs schwarzen Seidenkreuzen, die über das Messgewand gelegt wird. Das Pallium ist äußeres Zeichen der Metropolitanwürde (Metropolit, Erzbischof) und symbolisiert das Joch, das der Gute Hirte zu tragen hat. Ein Erzbischof darf es nur für die Dauer seiner Amtszeit und nur innerhalb seiner Metropolie tragen. Es wird aus der Wolle zweier Lämmer hergestellt, die der Papst am Fest der hl. Agnes (21. Januar) segnet. Jeweils am 29. Juni, dem Hochfest Peter und Paul, segnet der Papst die aus der ersten Wolle dieser Lämmer neu gewebten Pallien. Sie gelten als Berührungsreliquien (Reliquie), weil sie bis zur Verleihung in einem Behältnis am Grab des Apostels Petrus aufbewahrt werden. Bei seiner Amtseinführung wurde Papst Benedikt XVI. (2005)erstmals wieder ein mit fünf roten Kreuzen besticktes, langes Pallium (Omophorion) umgelegt. Diese Form war im ersten Jahrtausend üblich, als Ost- und Westkirche noch nicht getrennt waren. Inzwischen trägt der Papst ein neu gestaltetes ringförmiges Pallium mit auf Brust und Rücken herabhängenden Streifen, bestickt mit roten Kreuzen.