Minoriten

Die Minoriten – Brüder unter den Menschen

Ursprung und Ordensname

Die Minoriten (lat. Ordo Fratrum Minorum Conventualium, Abkürzung: OFMConv) sind ein männlicher Bettelordeninnerhalb der großen franziskanischen Ordensfamilie. Ihr Name bedeutet wörtlich „Konventuale Minderbrüder“ – ein Ausdruck für ihre Lebensform in gemeinschaftlichen Klöstern (Konventen) und ihre Selbstbezeichnung als „geringste Brüder“ (fratres minores) nach dem Vorbild des heiligen Franz von Assisi.

Die Minoriten gehören – neben den Franziskanern (OFM) und den Kapuzinern (OFMCap) – zu den drei Hauptzweigen des franziskanischen Ordens, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus dem ursprünglichen Ideal Franziskus’ entwickelt haben.

Geschichte und Spiritualität

Gegründet wurden die Minoriten im 13. Jahrhundert als Teil der franziskanischen Bewegung. Schon früh begannen sie, ihre Brüder in Städten in festen Klöstern – Konventen – zusammenleben zu lassen, was ihnen den Namen „Konventualen“ einbrachte. Im Unterschied zu anderen Zweigen des Ordens legten die Minoriten einen stärkeren Fokus auf gemeinsames LebenWissenschaft und pastorale Arbeit in den Städten.

Ihr Leben ist geprägt vom franziskanischen Geist: Armut, Geschwisterlichkeit, Demut und Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten. Sie wollen das Evangelium „in Wort und Tat“ leben – als Brüder unter den Menschen, oft in sozial schwierigen Kontexten.

Aufgaben und Wirkungsfelder

Minoriten wirken weltweit in der Pfarrseelsorge, der Mission, der Schul- und Hochschulseelsorge sowie in der geistlichen Begleitung. Sie betreiben Klöster, Bildungseinrichtungen, soziale Werke und Wallfahrtsorte.

Viele Minoritenklöster haben eine lange Tradition als Orte der Bildung und Theologie – einige Brüder lehren an theologischen Fakultäten oder engagieren sich in der Publizistik.

Minoriten im deutschsprachigen Raum und im Bistum Essen

In Deutschland gibt es heute nur noch wenige Klöster der Minoriten, etwa in Würzburg, Schwarzenberg und Berlin-Pankow. Die Provinz der Minoriten in Deutschland ist Teil einer größeren europäischen Struktur. Im Bistum Essen selbst leben derzeit keine Minoriten dauerhaft, aber franziskanische Spiritualität ist durch andere Zweige, etwa die Franziskanerbrüder oder franziskanisch geprägte Gemeinschaften, durchaus präsent – insbesondere in sozialpastoralen Projekten, Wallfahrten oder der spirituellen Bildung.

Gleichzeitig wird der franziskanische Geist auch in vielen ehrenamtlichen Initiativen, kirchlichen Orten der Stille oder Klimagerechtigkeitsprojekten im Ruhrbistum aufgegriffen, die die Schöpfung bewahren und solidarisch mit Benachteiligten leben wollen – ganz im Sinne des heiligen Franziskus.

Zusammenfassung – Wichtige Fakten zu den Minoriten

  • OrdensnameOrdo Fratrum Minorum Conventualium (OFMConv), auch: Konventualen, Franziskaner-Minoriten
  • Zugehörigkeit: Einer von drei Hauptzweigen der franziskanischen Bewegung
  • Geistliche Ausrichtung: Franziskanische Armut, Brüderlichkeit, pastorales Engagement, Wissenschaft
  • Wirkungsfelder: Pfarrarbeit, Mission, Bildung, Seelsorge, soziale Projekte
  • Präsenz im Bistum Essen: Keine Niederlassung, aber franziskanischer Geist spürbar in verschiedenen pastoralen und sozialen Initiativen