Fronleichnam

Mhd. fron = »Herr« und lichnam = »lebendiger Leib«; Hochfest am Donnerstagnach dem Dreifaltigkeitssonntag, zehn Tage nach Pfingsten, zur besonderen Verehrung des Altarsakramentes, der bleibenden Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie. Seit dem 13. Jh. wurde als sichtbares Zeichen für den Glauben an die Gegenwart Christi das eucharistische Brot (Hostie) in einem Schaugefäß (Monstranz) durch die Straßen getragen. Solche Fronleichnamsprozessionen gibt es auch zu Wasser, beispielsweise in Köln-Mülheim, in Duisburg und im Kanton Luzern. Erzdiakon Robert von Lüttich führte aufgrund der Visionen der Augustinernonne und Mystikerin Juliana von Lüttich das Fest 1246 in der Diözese Lüttich ein. Papst Urban IV. (1261–1264) legte 1264 fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII. (1316–1334) sorgte 1317 dafür, dass das Fest in der ganzen abendländischen Kirche begangen wird. Die erste Fronleichnamsprozession fand in der zweiten Hälfte des 13. Jh. in Köln statt. Bis heute werden Prozessionswege und Stationen mit Fahnen und Blumenteppichen geschmückt.