Die Fastnacht
Urspr. der Abend vor dem Beginn der Fastenzeit; seit dem 15. Jh. auch die Woche davor. So unterschiedlich das Fastnachtsbrauchtum ist (Verkleidungen, Umzüge, Sitzungen, Repräsentanten wie Prinz Karneval), so regional verschieden sind auch die Bezeichnungen für die »närrischen Tage« in urspr. kath. Gegenden. Das Wort »Fastnacht« (regional auch: Fassenacht, Fasnacht, Fastelovend oder Fosenet) wird v. a. in Mainz und Umgebung verwendet, in den schwäbisch-alemannischen Gebieten ist von »Fasnet« die Rede. Vom »Fasching« spricht man insbes. im bayerisch-österreichischen Raum. Im Kölner Raum wird dagegen »Karneval« (oder Fasteleer) gefeiert. Die Auslegung, das Wort stamme vom Italienischen »carne vale« und bedeute »Fleisch, lebe wohl«, ist umstritten. Höhepunkte der Fastnachts- oder Karnevalswoche sind der Donnerstag vor Aschermittwoch (Weiberfastnacht), Rosenmontag und der Veilchendienstag, an dem der Karneval oft »feierlich« zu Grabe getragen wird. Die Fastnacht ist weltweit ein kath. Phänomen, weil sie Schwellenfest zur Fastenzeit nach katholischem Brauch ist.