„Zwischen Himmel und Erde“ – der Abschied

Seit dem 12. September war der Mobile Hochseilgarten im Eingangsbereich der St.-Nikolaus-Kirche in Stoppenberg aufgebaut. Mit einem Jugendgottesdienst am ersten Advent wurde er von den Jugendlichen "verabschiedet".

Hochseilgarten-Projekt war für viele ein Geschenk

„Für einige war es ein Skandal, für viele aber ein Geschenk,“ stellte Christoph Wichmann, Kaplan der St.-Nikolaus-Gemeinde in Essen-Stoppenberg, am vergangenen Sonntag, 28. November, fest. Gemeint war der Mobile Hochseilgarten, der sich seit dem 12. September im Eingangsbereich der Kirche befand. Während eines Jugendgottesdienstes am ersten Advent wurde er von den jugendlichen Besuchern verabschiedet.

Es sei das Ende eines mutigen, innovativen und auch kontroversen Projekts, so Wichmann. Und es war ein großes. Über 6.000 vorwiegend jüngere Menschen kletterten an der acht Meter langen, fünf Meter breiten und zehn Meter hohen Stahlkonstruktion „Zwischen Himmel und Erde“. Alleine rund 1.500 in St. Nikolaus. Zuvor wanderte das Projekt bereits durch die Ruhrgebietsstädte Oberhausen, Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg.

Der Kalplan verdeutlichte den Sinn des Projekts anhand einer Werbung für Versicherungen, die per Leinwand in den Gottesdienst integriert wurde; moderne Methoden, um moderne und junge Menschen anzusprechen. „Könnt ihr nicht aufhören, mich zu verunsichern und anfangen, mich zu versichern?“, fragt der junge Mann im Spot. Er sei ein junger Mensch, der auf der Suche ist, erklärte der Kaplan. Einer, der verstanden werden und verstehen möchte.

Hier schlägt Wichmann den Bogen zurück zum Hochseilgarten. Der junge Mann in der Werbung möchte, wie die jungen Männer und Frauen in der Kirche, auf Augenhöhe angesprochen werden. Der Hochseilgarten habe daher mehr als einfaches Klettern geboten. Er war für viele junge Menschen die Möglichkeit, mit Gott und Kirche in Berührung zu kommen und sie in ihrer Lebenswirklichkeit ernst zu nehmen. Er habe Halt gegeben und sei daher auch eine Form der Versicherung gewesen.

Auch Stephan Hill, Mitorganisator und Jugendreferent im Bistum Essen, fand zum Abschluss des zweijährigen Projekts nur lobende Worte: „Das Ziel war nicht die Rekrutierung neuer Gläubiger, sondern positive Erlebnisse mit Kirche zu vermitteln.“ Auch wenn die Kirche gewisse Liturgieformen vorschreibe, könnten Gottesdienste mit modernen Elementen bereichert werden. Dies sei aber keine Neuheit. Denn die Kirche habe bereits seit 2.000 Jahren den Auftrag, dass Evangelium immer wieder neu zu übersetzen.

Bereits jetzt plane man neue Projekte für die Zukunft, so Hill. Im Mittelpunkt stehe diesmal der Kontakt zwischen Schulen und Pfarreien. Denn bisher ginge der häufig nicht über den Religionsunterricht oder Schulgottesdienste hinaus. Zum Abschluss des Gottesdienstes erhielt jeder Besucher dann noch ein kleines Geschenk – eine Versicherungskarte. Die Aufschrift: „Ich bin deine Lebensversicherung. - Gott“. (bod)
 

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