Zwischen Baustelle und Online-Aktionen: Die Jugendkirche Tabgha in Duisburg
Leicht stehen die modernen, neuen Stühle aus hellem Eichenholz und schwarzen, dünnen Kufenbeinen auf dem Steinboden der Kirche. Direkt nach dem Eingang, rechts unter der Orgelempore, liegt heller Holzboden neben den alten Steinen. Die Decke der Empore ist weiß gestrichen, dazwischen hängen einige Kabel für Licht und Strom. Stephan Markgraf, Leiter des Tabgha-Teams, steht neben dem großen Holzkreuz, dass die Jugendlichen in zwei Teilen von Oberhausen nach Duisburg gebracht haben, und blickt auf die kleine Baustelle der Jugendkirche.
Kirchencafé unter der Orgelempore und Kletterwand im Kirchturm
Am 6. Februar hätte das Tabgha-Team den Einzug in die St.-Joseph-Kirche am Duisburger Dellplatz hier eigentlich groß gefeiert. Coronabedingt wird die Eröffnungsfeier nun erstmal verschoben. Drinnen wird trotzdem fleißig weiter geplant und gebaut. Unter der Empore entsteht das Kirchencafé – mit gemütlichen Möbeln, beheiztem Boden und einer Glaswand, die sich im Winter zuschieben lässt. Unter der hohen Kirchendecke soll in Zukunft die Lichttechnik hängen: Für die richtige Stimmung etwa bei Gottesdiensten oder Theaterprojekten.
In der ersten Etage ist neben der Sakristei schon die neue Toilettenanlage fertig: Modern und durch einen Lift barrierefrei. In die Höhe geht es auch im Kirchturm: Dort entsteht eine Kletteranlage – ein Herzstück, das die Jugendkirche schon am alten Standort in Oberhausen ausgiebig für ihre pädagogische Arbeit genutzt hat. Bei der ersten Erkundungstour durch den Kirchturm entdeckte das Team außerdem einen weiteren Raum, der bisher ungenutzt war. „Da könnten wir uns sehr gut einen Meditationsraum vorstellen“, sagt Markgraf. Wie es aktuell in der Kirche aussieht und was die Jugendlichen dort in Zukunft erwartet, zeigt das Team dann in einem Video, das stattdessen am 6. Februar veröffentlicht wird: Auf der Facebook- und Internetseite der Jugendkirche.
Fasten- und Osterzeit per interaktiver Videokonferenz
Und auch wenn die Kirchentüren erstmal zu bleiben: „Wir sind da, auch wenn anders als wir dachten“, sagt Stephan Markgraf. Sein Team hat für die nächsten Wochen viele Online-Aktionen geplant, zum Beispiel eine digitale Fasten- und Osterzeit. Am Aschermittwoch, an allen Sonntagen der Fastenzeit, Palmsonntag und von Gründonnerstag bis zur Osternacht gibt es dann Gottesdienste per Videokonferenz: Mit Live-Musik und vielen Situationen, um sich direkt in Gruppen, per Chat oder mit anderen Plattformen zu beteiligen. „Wir haben bewusst entschieden, interaktive Aktionen zu machen. Wir wollen nicht nur Gottesdienst streamen“, sagt Markgraf.
Während der Fastenzeit gibt es dieses Mal eine besondere Aktion. In den vergangenen Jahren hatte das Team zu dieser Zeit in der Kirche eine Installation, die sich bis Ostern in irgendeiner Form erweiterte und sich nach und nach aufbaute. Die Fasten- und Osterzeit in Tabgha läuft dieses Jahr unter dem Motto „vielleicht“ beziehungsweise „viel/leicht“ - „verbunden mit der Hoffnung, dass hoffentlich bald vieles wieder leichter wird nach der Corona-Krise“, sagt Markgraf. Der Wunsch nach Leichtigkeit wird deshalb auch in der Fasteninstallation umgesetzt: Statt auf- wird dieses Jahr gemeinsam abgebaut: Per Videokonferenz und mit einem Gegenstand, den jeder Teilnehmer zugeschickt bekommt. Während die Baustelle am neuen Standort also kleiner wird, wächst das digitale Angebot der Jugendkirche – zumindest solange die Corona-Krise die Eröffnung weiter verschiebt. „Wir haben Alternativen und sind froh darüber, freuen uns aber umso mehr, wenn wir hier in Duisburg richtig loslegen können“, sagt Stephan Markgraf.
Die Kletteranlage finanziert das Tagbha-Team über eine Fundraising-Aktion.
Gespendet werden kann an folgendes Konto:
DE31 3606 0295 0066 4010 22
Bank im Bistum Essen
Verwendungszweck „Spende Jugendkirche TABGHA“