„Wir wollen eine offene und vielfältige Kirche sein“

Die Kommunikation gehört in die Mitte von Kirche und Gemeinde. Das unterstrich Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck auf dem 1. Medientag im Bistum Essen in Mülheim. In einer pluralen Welt und einer offenen Gesellschaft müsse Kirche „pluralitätsfähig“ bleiben. Gut 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Ruhrbistum nahmen am Medientag teil.


Große Resonanz beim 1. Medientag im Ruhrbistum

Die Nachfrage überstieg die Kapazität bei Weitem. Und schon früh musste die Anmeldeliste geschlossen werden, denn das Interesse am 1. Medientag des Bistums Essen war groß. Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte der Leiter der Stabsabteilung Kommunikation, Ulrich Lota, am Samstag, 28. Februar, in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim begrüßen. Sie alle erlebten eine Premiere, die für Generalvikar Klaus Pfeffer eine „Frucht des Dialogprozesses im Ruhrbistum“ ist. „Wir wollen keine Kirche sein, die sich zurückzieht. Nein, wir wollen eine offene und vielfältige Kirche sein – für alle Menschen“, betonte er bei der Eröffnung der Tagung.

Das bedeute, auch die vielfältigen Medien zu nutzen, von den klassischen Printprodukten über Hörfunk und Fernsehen bis hin zum Internet und den Sozialen Netzwerken. „Auch dort können wir mit Menschen in Kontakt treten und kommunizieren“, so Pfeffer. Die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche sei kein Selbstzweck oder folge allein den Trends der Zeit. Sie habe auch einen missionarischen Aspekt. „Wir sind gesendet, die Frohe Botschaft zu verkünden, Menschen zu ermöglichen, mit Gott in Berührung zu kommen“, unterstrich der Generalvikar. Gleichzeitig warb Pfeffer für eine wertschätzende Kommunikation – vor allem in den Sozialen Netzwerken. Immer wieder stünden auch Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirchen im Kreuzfeuer, missgünstiger und verletzender Kommentare. Der Generalvikar freute sich darüber, dass alle Generationen bei diesem Medientag vertreten seien. „Ich danke Ihnen allen für Ihr großes ehrenamtliches Engagement, dass Sie in der Öffentlichkeitsarbeit in Gemeinden, Verbänden, Einrichtungen, Gruppen und Initiativen zeigen“, so Pfeffer.


Information und Diskussion in acht Workshops

Einen kurzweiligen Tag erlebten die Öffentlichkeitsarbeiterinnen und –arbeiter aus dem gesamten Ruhrbistum. Die Macher von Pfarrbriefen und Internetseiten, Plakatgestalter, Mitglieder von Öffentlichkeits-Ausschüssen,  Texter von Pressemitteilungen und Gemeindenachrichten und alle, die in Sozialen Netzwerken und auf andere Weise Öffentlichkeitsarbeit für die Kirche betreiben, konnten in acht Workshops viel Neues lernen, neue Ideen entwickeln und Erfahrungen austauschen.

Für diese Workshops hatte die  Stabsabteilung Kommunikation, die den Medientag veranstaltet, externe Referenten aus der Praxis gewonnen. So brachte Harald Opitz, Fotoredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA), die Teilnehmer auf neue Foto-Ideen, Wolfgang Kintscher, Leiter der NRZ-Lokalredaktion Essen, gab Tipps für eine erfolgreiche Pressearbeit in der Gemeinde, während Michael Jochim und Thomas Knippen von der Agentur smply.gd Techniken für eine gute Plakatgestaltung vermittelten. Über Möglichkeiten der Nutzung Sozialer Netzwerke in der Kirche informierte Stefan Lesting, Blogger und Pressesprecher der Katholischen Jugendagentur Köln. Auf großes Interesse stieß auch der Themenbereich „Urheber- und Persönlichkeitsrechte“. Hier stellte Christian Weihe vom Deutschen Journalistenverband NRW die gesetzlichen Vorschriften bei der Verwendung fremder Fotos, Grafiken, Videos, Musik und Texte vor. Der Pfarrbrief als reichweitenstärkstes Medium der Kirche stand im Mittelpunkt eines weiteren Workshops, in dem Michael Bogedain von Pfarrbriefservice.de und Redakteur Thomas Rünker von der Stabsabteilung Kommunikation des Bistums Essen wichtige Impulse und Tipps für eine zeitgemäße Pfarrbriefgestaltung gaben. Das „Webbox“-Baukasten-System des Ruhrbistums stellte Julian Benser, Geschäftsführer der Agentur i-gelb, Köln, vor. Über die handwerklichen Regeln für das zielgruppengerechte Verfassen von Texten informierte der Kommunikationsberater Detlef Schönen von der Agentur „bonplande – die Dialogmacher“.    

Abgerundet wurde das Angebot durch Informationsstände des Bistums-Magazins BENE, der zentralen katholischen Internetplattform katholisch.de, von Pfarrbriefservice.de sowie der Bischöflichen Pressestelle. Davon machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichlich Gebrauch, stellten Fragen, diskutierten und nahmen Anregungen mit. Vorgestellt wurde außerdem ein "Gottesdienst-Planer", der demnächst den Pfarreien und Gemeinden zur Verfügung stehen soll, um die gottesdienstlichen Angebote zu erfassen, die dann im Internet oder über eine App abrufbar sind und auch in Print-Produkte der Pfarrei eingebettet werden können.   


Pfarrbriefredakteure ausgezeichnet

Mit der Einladung zum Medientag hatte das Bistum zudem einen Wettbewerb für Pfarrbrief-Redaktionen ausgeschrieben. Jede Gemeinde war aufgerufen, Pfarr- und Gemeindebriefe, -magazine und –zeitungen einzureichen. Eine Fachjury wählte aus allen Einsendungen drei herausragende Pfarrbriefe aus. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ließ es sich nicht nehmen, am Ende des Medientages die Preisträger mit einer Urkunde und einer Flasche „Overbeck’schem Korn“ auszuzeichnen. Freuen konnten sich die Redaktionsteams von „SMIle“ – der Publikation der Pfarrei St. Maria Immaculata in Meinerzhagen, „Quadrat“ – dem Pfarrbrief der Pfarrei St. Johann-Baptist in Essen, und das katholische Magazin „auf Ruhr“ der Pfarrei St. Peter und Paul in Hattingen. Die drei Preisträger erwartet ein ganz besonderer „Medientag“ in Köln.


Kommunikation gehört in die Mitte von Bistum und Gemeinde

„Ich danke Ihnen allen, was Sie vor Ort mit viel Zeitaufwand, Kraft, Fantasie und Verlässlichkeit tun“, betonte Bischof Overbeck, der sich über die bunte Vielfalt der Pfarrpublikationen im Bistum Essen freut. Er wies erneut auf die Bedeutung der Kommunikation und ihre vielen Formen hin. Das Bistum Essen sei diesbezüglich gut aufgestellt. „Mit dem Ruhrbistum gehören wir hierzulande zum ‚Top of‘“, sagte Overbeck nicht ohne Stolz. In einer pluralen Welt und einer offenen Gesellschaft müsse Kirche „pluralitätsfähig“ bleiben. „Wir gehören mitten in die Gesellschaft, das zeigt unsere Kommunikation“, unterstrich der Bischof. Diese müsse Menschen ermöglichen, bei der Kirche „Anknüpfungspunkte“ zu finden. „Deshalb gehört Kommunikation in die Mitte unseres Bistums und unserer Gemeinden“, so Overbeck. (do)  


Stimmen von Teilnehmerinnen und Teinehmern:

"Ein gelungener Tag - bitte wiederholen."
"Wichtige Themen, kompetente Referenten und vor allem ein guter Austausch untereinander."
"Es waren gute Workshops, allerdings wünsche ich mir jetzt eine Vertiefung des Themas."
"Ich habe heute viel Neues erfahren und jetzt richtig Lust, davon etwas in der Gemeinde umzusetzen."
"Es war toll, sowohl vom Bischof als auch vom Generalvikar eine Wertschätzung für unsere Arbeit vor Ort zu erfahren."medientag.bistum-essen.de

Weitere Informationen zum Medientag unter: medientag.bistum-essen.de

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