von Alexander Mindermann und Thomas Rünker

Wechsel an der Spitze der Essener Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung

27 Jahre stand Hans-Wilhelm Heidrich an der Spitze der einst von einer Essener Fürstäbtissin gegründeten Kinder- und Jugendeinrichtung, die mittlerweile auch alte Menschen betreut. Nun übernimmt Sven Diedenhofen die Leitung.

Bischof Overbeck verweist auf die wichtige soziale Arbeit der Stiftung und schlägt einen Bogen in die Zukunft.

Oberbürgermeister Kufen, Caritasdirektor Hermans und weitere Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche würdigten das langjährige Engagement Heidrichs.

Als neuer Direktor bringt Sven Diedenhofen viel Erfahrung aus der Jugendhilfe mit.

Stabwechsel in der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung: Nach 27 Jahren als Direktor der Essener Jugend- und Altenhilfe-Einrichtung wurde Hans-Wilhelm Heidrich jetzt in den Ruhrstand verabschiedet und Sven Diedenhofen als sein Nachfolger vorgestellt. Nach einem Dankgottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck würdigten der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), Caritasdirektor Björn Enno Hermans und weitere Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche bei einem Festakt am Donnerstag, 25. Januar, das langjährige Engagement Heidrichs. Der scheidende Leiter war seit 1978 in der Stiftung tätig und hatte 1997 die Position des Direktors übernommen.

Die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung

In der fast 1000-jährigen Geschichte des Essener Frauenstifts war Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach (1696 bis 1776) die Äbtissin mit der längsten Amtszeit (1726 bis 1776). Das von ihr gegründete Waisenhaus, das 1769 die ersten Kinder aufnahm, gilt heute als ihr bekanntestes Werk. Alle Kinder wurden im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet, erhielten eine berufliche Qualifikation und beim Verlassen des Hauses eine stattliche Aussteuer. Von Beginn an hat die Fürstäbtissin das Haus als weltliche Stiftung eingerichtet und diese so geschickt gestaltet, dass sie alle kirchlichen und politischen Veränderungen überstanden hat. Aus dem einstigen Waisenhaus ist heute ein differenziertes Angebot der Kinder- und Jugendhilfe geworden. Zudem betreut die Stiftung seit über 30 Jahren Seniorinnen und Senioren.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Overbeck an die über 250-jährige Geschichte der Stiftung, die 1769 von der Essener Fürstäbtissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach zunächst als Waisenhaus gegründet worden war, und schlug den Bogen zu den aktuellen und künftigen Aufgaben von Kirche und Caritas, die in der Stiftung von Beginn an verankert seien. Es gehe darum „sich den Nöten aller jungen Leute und aller älter und altgewordenen Menschen zu stellen und so zu zeigen, dass wir als Kirche von der Bereitschaft durchdrungen sind, alle Menschen verstehen zu wollen und auf dem Fundament des christlichen Glaubens mit großer Nüchternheit, aber auch mit einer tiefen Liebe helfen zu können, wo Hilfe Not tut, also Liebe zu leben, wo Liebe gebraucht wird.“ So Kirchesein zu leben könne helfen, „bei Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit für Ausgleich und Versöhnung zu sorgen, für Frieden und Gerechtigkeit, für Religions- und Meinungsfreiheit und für die Würde jedes Menschen als Person einzustehen“, sagte Bischof Overbeck.

Der neue Direktor der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung, Sven Diedenhofen, bringt viel Erfahrung aus der Jugend- und Jugendberufshilfe mit. Nach Tätigkeiten in der Duisburger Jugendberufshilfe Werkkiste und beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Essen war er zuletzt beim SkF in Köln tätig. „Die Angebote der Stiftung stehen jedem offen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion“, betonte Diedenhofen bei seiner Vorstellung. „Diese Werte sind es, für die wir gerade im Moment deutlich Stellung beziehen müssen. Es ist eine große Verantwortung, in Anbetracht der großen Krisen der Zeit heute den Staffelstab zu übernehmen – ich tue es sehr gerne und es erfüllt mich aber auch mit Demut. Herausforderungen brauchen auch immer Zuversicht. Wir werden uns als Stiftung auf dem Fundament der 250 Jahre und mit den bewährten – für uns nicht verhandelbaren – Werten allen Herausforderungen und Stürmen stellen, die die Zukunft für uns bereithält.“

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