von Thomas Rünker

Wattenscheider Jugendliche bringen Sternsinger-Segen aus dem Ruhrbistum nach Berlin

Vier Jugendliche aus Bochum-Wattenscheid-Westenfeld vertreten das Ruhrbistum, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag, 8. Januar, Sternsingerinnen und Sternsinger aus ganz Deutschland zum traditionellen Empfang ins Bundeskanzleramt einlädt.

Wattenscheider Jugendliche repräsentieren das Ruhrbistum beim Bundeskanzler.

Vor der Fahrt nach Berlin sind die Teenager in Bochum-Wattenscheid als Sternsingerinnen und Sternsinger im Einsatz.

Die Kolpingfamilie aus Wattenscheid-Westenfeld war bereits vor acht Jahren schon mal mit seiner Sternsingergruppe im Bundeskanzleramt dabei.

Wenn der Kanzler ruft, machen die Sternsingerinnen und Sternsinger aus Bochum-Wattenscheid Überstunden. Drei Tage lang ziehen die Kinder und Jugendlichen der Kolpingfamilie Wattenscheid-Westenfeld in dieser Woche von Haus zu Haus, um den Menschen in ihrer Gemeinde den Segen für das neue Jahr zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Dann setzen sie sich am Sonntag, 7. Januar, in den Zug nach Berlin, wo sie am Montag bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gast sind. Laura, Kaja, Alexa und Antonio vertreten dort das Bistum Essen, wenn sie gemeinsam mit über 100 anderen Kindern und Jugendlichen aus allen deutschen Bistümern am traditionellen Sternsingerempfang im Bundeskanzleramt teilnehmen.

„Noch hält sich die Aufregung in Grenzen“, sagt die 16-jährige Alexa, „aber das wird bestimmt noch ein bisschen mehr.“ Und ob, sagt Nina Jost. Sie war vor acht Jahren als Sternsingerin in Berlin dabei, als eine Gruppe der Westenfelder Kolpingfamilie schon einmal im Kanzleramt zu Gast war. „Das war eine ganz tolle Erfahrung“, sagt die 24-Jährige, die zwar mittlerweile im Ausland lebt, aber zum Jahreswechsel immer noch den Kontakt zu den Sternsingerinnen und Sternsingern in der Heimat pflegt. „Wir waren damals total aufgeregt. Vor allem, als wir im Kanzleramt vor den vielen Fotografen und Kameraleuten standen – da, wo sonst immer die Staatsgäste empfangen werden“, erzählt sie von ihrem Besuch in der Regierungszentrale, damals noch mit Scholz‘ Vorgängerin Angela Merkel (CDU).

Sternsinger bringen Segen für das neue Jahr und bitten um Hilfe für Kinder in Not

Merkel brachte es in ihrer Regierungszeit auf 15 Sternsingerempfänge – und einen coronabedingt ausgefallenen. Doch auch Olaf Scholz hatte inzwischen schon mehrfach Erfahrung mit der bunten Schar junger Königinnen und Könige gemacht, die traditionell als erste Gäste des Jahres im Bundeskanzleramt empfangen werden. Fröhlich lärmend und munter singend haben sie dennoch ein ernstes Anliegen: Neben den besten Segenswünschen für das neue Jahr bitten sie um Unterstützung für die weltweite Hilfe für Kinder in Not. In diesem Jahr lenkt die Aktion Dreikönigssingen den Blick exemplarisch auf die Opfer von Umwelt- und Klimazerstörung, vor allem in den Regenwaldgebieten Südamerikas.

Sternsingergruppe muss noch drei neue Lieder üben

Bis die vier Jugendlichen aus Wattenscheid zusammen mit Dutzenden Sternsingerinnen und Sternsingern aus allen Teilen Deutschlands davon in ihren Liedern und Texten dem Bundeskanzler erzählen, stehen noch ein paar Vorbereitungen an. Vor allem müssen die Wattenscheider noch drei Lieder üben die – trotz mehrjähriger Sternsinger-Erfahrung – bislang nicht in ihrem Repertoire sind. „Aber das wird schon klappen“, sagt Begleiter Michael Brähler. „Dank QR-Code und digitaler Lieddateien können sich unsere Jugendlichen die Lieder auch zwischendurch immer mal anhören.“ Und womöglich können sich die Mitreisende im ICE nach Berlin noch über einen improvisierten Auftritt freuen.

Gruppenfoto mit Bundeskanzler Olaf Scholz

Eine besondere Botschaft für den Bundeskanzler haben die vier Teenager nicht im Gepäck. Ohnehin werden sie mit Olaf Scholz wohl nur einen kurzen Augenblick fürs Gruppenfoto zusammen auf der Bühne stehen. Doch wenn der Kanzler sie fragen würde, warum sie als Teenager auch nach fünf bis acht Jahren bei den Sternsingern immer noch Jahr für Jahr einen Teil ihrer Weihnachtsferien für die Aktion opfern, da hätten die vier Scholz einiges zu erzählen: „Weil es schön ist, anderen Menschen helfen zu können“, „weil das bei uns so eine tolle Gemeinschaft ist“ oder „weil manche Menschen so leuchtende Augen bekommen, wenn wir ihnen unsere Lieder vorsingen und den Segen an die Tür ihrer Wohnung schreiben“, sprudelt es aus den Jugendlichen heraus. Dafür machen sie dann auch beim Kanzler Überstunden. Und dass dafür der erste Tag nach den Weihnachtsferien für sie schulfrei ist, dagegen haben Antonio, Alexa, Kaja und Laura auch nichts einzuwenden.

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