von Thomas Rünker

Vier Bochumer Sternsinger fahren zur Bundeskanzlerin

12- und 13-Jährige aus der Gemeinde Hl. Geist vertreten das Bistum Essen beim großen Sternsingerempfang am Dienstag, 7. Januar, bei Angela Merkel.

Nein, in Berlin war noch keines der vier Kinder. Und Frau Merkel kennen sie bislang auch nur aus dem Fernsehen – doch das wird sich für Alexandra, Melina, Tobias und Felix bald ändern: Als Vertreter der Bistums Essen fahren die vier Sternsinger aus der Heilig-Geist-Gemeinde in Bochum-Harpen Anfang Januar zum großen Sternsinger-Empfang der Bundeskanzlerin in die Hauptstadt.

Dann werden die Bochumer zusammen mit Sternsingern aus den 26 anderen deutschen Bistümern der Kanzlerin und ihren Mitarbeitern den Segen für das neue Jahr ins Kanzleramt bringen, in ihren Liedern von Weihnachten erzählen und vom aktuellen Thema der Sternsingeraktion: Projekte, die den Frieden fördern, stehen in diesem Jahr besonders im Fokus – vor allem im Libanon, aber auch weltweit.

Routine für Angela Merkel

Für Angela Merkel dürfte das Treffen mit den Sternsingern im 15. Jahr ihrer Kanzlerschaft mittlerweile einer der routiniertesten Termine im Jahreskalender sein. Ganz anders als bei den vier 12- und 13-jährigen Bochumern, die sich mit Begleiterin Maria Pras mit dem Zug auf den Weg in die Hauptstadt machen werden, um Merkel dort zu treffen, wo die Regierungschefin sonst die wichtigsten Politiker aus aller Welt begegnet.

Wie für die Politiker gibt es auch für die Sternsinger einige protokollarische Hinweise, damit beim Besuch im Kanzleramt alles glatt geht und die Sternsinger ein gutes Bild abgeben. „Wir müssen zum Beispiel Untergewänder mitbringen“, erklärt Maria Pras. Ziehen die Kinder in Bochum – wie fast überall – einfach nur ihre bunten Gewänder über die Jacken, wenn sie von Haus zu Haus ziehen, zieht die Delegation im Kanzleramt noch eigenes beige Messdienergewänder unter die Drei-Königs-Kleidung. Und dass die aufwändig mit Goldpapier und bunten Steinchen gebastelten Kronen vor dem Berlin-Besuch noch mal in Form gebracht werden, versteht sich für Maria Pras sowieso.

Der Kanzlerin von der Sternsingeraktion erzählen

„Ich würde Frau Merkel gern erzählen, wie viel wir als Sternsinger gesammelt haben – und wie sich die Leute in unserer Gemeinde über unseren Besuch gefragt haben“, überlegt Alexandra, wenn sie an den Besuch im Kanzleramt denkt. Denn wenn die vier am Dienstag, 7. Januar, nach Berlin fahren, liegt ihre eigene Sternsingeraktion in Bochum-Harpen schon hinter ihnen – und weil Frau Merkel erst am Dienstag Zeit hat, gibt’s für die Kinder aus Bochum einen Tag länger Ferien.

In ihrer Gemeinde gehören Melina und Alexandra und die beiden Zwillingsbrüder Felix und Tobias zu den erfahrensten Sternsingern. „Wir sind alle schon seit der Erstkommunion dabei, einige auch schon länger“, sagt Tobias. Wenn sich die Acht- und Neunjährigen in der Gemeinde auf die Erstkommunion vorbereiten gehört das Sternsingen fest zum Programm, erklärt Maria Pras, die die Sternsingeraktion in Hl. Geist schon seit 15 Jahren organisiert. Viele Kinder machen auch in den Jahren danach mit. Es dürften aber auch noch ein paar mehr sein: „Es wäre schön, wenn noch mehr ältere Kinder und Jugendliche mitmachen würden“, sagt Melina. Maria Pras wünscht sich zudem mehr Unterstützung von den Eltern: „Wenn wir die Sternsingeraktion in den Schulen vorstellen, sind die Kinder Feuer und Flamme.“ Später würden dann oft Eltern die Teilnahme nicht unterstützen, so ihre Erfahrung.

Tolle Begegnungen und dankbare Mitmenschen

Doch nun setzen die Bochumer auf einen gewissen „Kanzlerin-Effekt“: Natürlich wollen sie die Fotos aus Berlin herumzeigen und so auch für die Aktion im nächsten Jahr werben. Ins Kanzleramt fahren dann vermutlich andere Sternsinger – aber tolle Begegnungen und jede Menge dankbare Mitmenschen erleben die Sternsinger auch in Bochum, sagt Tobias: „Das Tolle ist, dass wir armen Kindern helfen können und gleichzeitig den Menschen hier bei uns eine Freude machen.“

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