Touristenseelsorge: Ein Ort, der Menschen gut tut
Frau Kölsch, Sie sind das erste Mal als Teamerin bei der Touristenseelsorge dabei. Warum sind Sie mitgefahren?
Nachdem viele Menschen aus meinem Umfeld von Ihren Erfahrungen mit der Touristenseelsorge erzählt haben, dachte ich mir: Das probiere ich doch mal aus. Ich befinde mich ja noch in der Ausbildung zur Gemeindereferentin und da ist es mir wichtig, möglichst viele Formen der Seelsorge einfach mal auszuprobieren. Und schon nach wenigen Tagen kann ich sagen: Es macht mit den unterschiedlichen Menschen, die zu uns kommen, auch einfach Spaß.
Was macht den Spaß denn aus?
Es ist toll von den “alten Hasen” der Touristenseelsorge zu erfahren, was die Seelsorge in den Dünen nach so vielen Jahren noch für sie bedeutet. Zudem genieße ich es, mit den neuen Besucherinnen und Besuchern die vielen besonderen Dinge zu erkunden, die die Seelsorge im Urlaub ausmachen.
Ich habe den Eindruck, dass die Menschen sich hier für ihrer Urlaubszeit einen Kirchort schaffen, der ihnen einfach gut tut. Sie können sich hier mit ihren Fähigkeiten einbringen. So bringen ein paar Feriengäste Musikinstrumente mit, um die Gottesdienst musikalisch zu gestalten. Andere bereiten die Gottesdienste inhaltlich mit vor. Mich hat dabei wirklich beeindruckt, wie viel Persönliches aus dem Leben der Urlauberinnen und Urlauber in die Beschäftigung mit den Bibelstellen einfließt. So ein Input fehlt mir im Alltag ab und an schon.
Also zuhause einfach weniger klassische Gemeindepastoral und dafür mehr Touristenseelsorge?
Das ist mir zu simpel gedacht. Denn wenn ihr einmal ehrlich sind, schmeckt der Vla zuhause auch anders als im Urlaub. Es ist gut, dass Menschen hier für ihre Ferien das finden, was sie suchen. Wir sollten die Touristenseelsorge aber da belassen, wo sie hingehört - nämlich auf die der Insel. Für mich ist sie aber eine gute Anfrage an meine eigene Arbeit.