Sternsinger singen und sammeln für den Frieden
„Frieden! Im Libanon und weltweit“ – das ist der Wunsch, mit dem die Sternsinger nach dem Jahreswechsel wieder durch die Straßen der 42 Pfarreien des Ruhrbistums ziehen. Tausende Kinder und Jugendliche setzen in den Gemeinden zwischen Rhein, Ruhr und Lenne dann wieder ihre goldenen Kronen auf und ziehen die oft kunstvoll verzierten Gewänder an. Als Heilige Drei Könige klopfen sie an die Türen, bringen mit ihren Liedern den weihnachtlichen Segen in die Häuser und sammeln Geld für Kinder in Not. Libanon ist in diesem Jahr das Beispielland, an dem das Sternsinger-Hilfswerk deutlich macht, was es heißt, nach langen Jahren des Bürgerkriegs in einer instabilen Weltregion mit hunderttausenden Flüchtlingen im eigenen Land und einer aktuellen politischen Krise dennoch auf Hoffnung, Versöhnung und Frieden zu setzen.
Sternsinger als „Gestalter des Friedens“
Die Sternsinger im Ruhrbistum stellen sich bei der 62. Aktion Dreikönigssingen an die Seite derer, die die Hoffnung auf Frieden in konkrete Taten umsetzen. „Mit ihrem Einsatz säen die Sternsinger weltweit Frieden. Denn Kinder brauchen Geborgenheit und Sicherheit, die es in einem Krieg nicht geben kann“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, das das Sternsingen gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisiert. „Versöhnung, Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Frieden – all das wächst dank unserer Partner weltweit mit der jungen Generation heran“, so Bingener.
„Papst Franziskus betont, dass wir derzeit mehr denn je ,Gestalter des Friedens‘ brauchen“, schreibt Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck im gemeinsamen Aufruf der deutschen Bischöfe zur Sternsingeraktion. „Die Sternsinger gehören dazu. Ihr Motto macht deutlich: Jedes Kind kann zum ,Gestalter des Friedens‘ werden.“ Konkret werde dies, wenn die Sternsinger zum Beispiel Kindern, die durch Kriege traumatisiert wurden, ermöglichten, ihre Erfahrungen zu verarbeiten – oder wenn sie im Libanon Geflüchteten helfen, ein friedliches Zusammenleben mit den Einheimischen und untereinander zu verwirklichen. „Die Sternsinger sind ein Segen für Kinder und Familien überall auf der Welt“, betont Overbeck zusammen mit allen anderen deutschen Bischöfen.
Sternsinger sammelten über 50 Millionen Euro Spendengelder
2019 haben die bundesweit rund 300.000 Sternsinger mit mehr als 50 Millionen Euro die höchste Spendensumme ihrer Geschichte gesammelt. 1,45 Millionen Euro hatten die Sternsinger im Ruhrbistum zu diesem Rekordergebnis beigetragen.
Bochumer Sternsinger besuchen die Bundeskanzlerin
Nach der bundesweiten Eröffnung am morgigen Samstag, 28. Dezember, in Osnabrück werden die Sternsinger zum Jahresbeginn auch an Rhein, Ruhr und Lenne nicht nur tausende Haushalte, Krankenzimmer, Gaststätten oder Gottesdienste besuchen, sondern auch vielen Rathäusern sowie der Landes- und Bundesregierung Gottes Segen für das neue Jahr wünschen. Beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag, 7. Januar, in Berlin wird eine Gruppe aus der Bochumer Gemeinde Heilig Geist (Pfarrei Liebfrauen) das Ruhrbistum vertreten.
Essener Sternsinger besuchen den Bischof und singen am Dom
Am Dreikönigstag, Montag, 6. Januar, werden Essener Sternsinger Bischof Franz-Josef Overbeck besuchen und den Segensspruch „20*C+M+B+20“ an das Essener Bischofshaus schreiben: „Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“. Zuvor stehen die Sternsinger ab 12.30 Uhr vor der Anbetungskirche am Essener Dom. Zusammen mit Cityseelsorger Bernd Wolharn singen die Kinder und Jugendlichen dort für alle, die von den Sternsingern zu Hause nicht besucht wurden – und verteilen dort, solange der Vorrat reicht, auch den beliebten Haussegen als Aufkleber.