von Hubert Röser | Caritas

Senioren-Wallfahrt nach Stiepel

Weihbischof Ludger Schepers spendet Krankensalbung für rund 1300 Senioren, die gemeinsam Gottesdienst auf dem Innenhof des Stiepeler Klosters feierten

„Es war wieder so schön!“ Helene Herbers, Seniorin aus der Pflegeeinrichtung St. Elisabeth in Ennepetal brachte es mit einem Satz auf den Punkt, was viele am Samstag, 15. Juni 2019, auf dem Klosterhof dachten: Gemeinsam mit knapp 1300 anderen Teilnehmern war sie zur 13. Seniorenwallfahrt im Bistum Essen zum Kloster Stiepel gepilgert, um dort Gottesdienst zu feiern und das Sakrament der Krankensalbung zu erhalten. Von der heiligen Messe, in der Weihbischof Ludger Schepers als Hauptzelebrant fungierte, war sie genauso begeistert wie von der großen Gemeinschaft, die sie dort erfahren durften.

Schepers, der bereits im letzten Jahr den außergewöhnlichen Wallfahrtsgottesdienst in Stiepel gefeiert hatte, verband in seiner Predigt das Veranstaltungsmotto „Herr, wohin sollen wir gehen?“ mit dem Tagesevangelium von der Hochzeit zu Kana und dem Marienkloster Stiepel. „Wohin sind wir als Kinder gegangen, wenn es uns nicht gut ging? Zur Mutter. Wer hat als erste die Nöte des Brautpaares im heutigen Evangelium wahrgenommen und sich gekümmert? Die Mutter. Und deshalb ist die hl. Mutter Maria, die in Stiepel – und im ganzen Bistum Essen – eine besondere Verehrung erfährt, eine gute Adresse, wohin wir uns nun im Alter mit unseren Schwächen und Gebrechen wenden dürfen! Sie gibt Trost und Kraft!“

Schepers Dank galt in besonderer Weise dem „Stiepeler Kreis“, der sich seit vielen Jahren für die Wallfahrt engagiert und sich mit viel Einsatz um die Organisation der Veranstaltung kümmert, die die größte ihrer Art in Deutschland ist.

Spirituelle Erfahrungen ermöglichen

Engagierte Führungskräfte aus Altenpflegeeinrichtungen im Bistum Essen hatten die Idee zu dieser Wallfahrt, um den Bewohnenden und Patienten eine besondere spirituelle Erfahrung zu ermöglichen. „Das Konzept hat sich seit Jahren bewährt“, resümiert Meinolf Roth von der Theresia Albers Stiftung und Mitglied im „Stiepeler Kreis“. „Viele der Menschen, die bei uns leben, freuen sich seit Wochen auf die Wallfahrt – sonst haben sie ja auch kaum eine Möglichkeit, noch an solchen Großveranstaltungen teilzunehmen!“

Gemeinschaft, die zu Herzen geht

Das bestätigte auch Weihbischof Schepers nach dem Gottesdienst: „Ich habe heute in besonderer Weise wahrgenommen, wie sehr es die Menschen bewegt, in einer solch großen Gemeinschaft Gottesdienst zu feiern. Das geht ihnen im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen!“ Auch das gemeinschaftliche Mittagessen im großen Kreis sei von besonderer Bedeutung, weil es in dieser Form außergewöhnlich und eine beeindruckende Erfahrung sei.

Die leckere Erbsensuppe wurde gemeinsam von der „kfd St.Marien“ und erstmals von der KJG der örtlichen Pfarrei ausgeschenkt und von zahllosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verteilt. Georg Gal, Geschäftsführer der Essener Nikolaus Groß GmbH, die mit drei Pflegeeinrichtungen nach Stiepel gekommen war, zollte diesem Engagement seinen Respekt: „Ohne diese vielen Helferinnen und Helfer, die sich in den Dienst der guten Sache stellen, wäre eine Veranstaltung wie diese einfach undenkbar!“ Schließlich muss der sichere Transport der oftmals gehbehinderten Menschen ebenso gewährleistet werden wie die Versorgung mit Getränken oder die Hilfe beim Toilettengang.

Doch der Dank der Teilnehmenden ist Organisatoren und Helfern sicher: Marion Maczkowiak aus dem Essener Papst Leo Haus war zum ersten Mal in Stiepel dabei und sichtlich beeindruckt: „Das alles hat mir sehr gut getan, ich bin froh, dass ich mitgefahren bin, auch wenn ich auf den Rollstuhl angewiesen bin …“

Auch andere Teilnehmer waren sichtlich ergriffen: „Wenn ich mir vorstelle, dass das alles für uns Alte gemacht wird – dieses riesige Zelt, das uns vor Regen und Sonne schützt, das Bergbau-Orchester, das für uns spielt, dann bin ich einfach nur dankbar“, meinte der 84-jährige Hannes Weber aus Bochum, der mit seinen Fingern den gesegneten Handschmeichler bewegte, den alle Teilnehmer als Erinnerungsstück zum Abschluss des Gottesdienstes geschenkt bekamen.

Neuauflage im kommenden Jahr

Insgesamt nahmen an der Wallfahrt 28 Pflegeheime und -dienste teil, wobei die Hattinger Theresia Albers Stiftung und die Katholische Pflegehilfe aus Essen die größten Kontingente stellten. Zum Ende des Gottesdienstes wurde schließlich zur Neuauflage im kommenden Jahr eingeladen: „Wir freuen uns, wenn am 6. Juni 2020 wieder ganz viele Menschen hier nach Stiepel zur Wallfahrt kommen, meinte Sandra Evers, die vonseiten des Klosters für die Veranstaltung zuständig ist. „Stiepel und die „Schmerzhafte Mutter“ sind eine Reise wert!“

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