von Lisa Myland

Schwester Veronicah zu Gast im Ruhrbistum

Bei einer Sightseeing-Tour durch den Landschaftspark Duisburg-Nord hat die kenianische Schwester Veronicah Njeri Njuguna die Ruhrgebietskultur kennengelernt – eine von vielen Stationen auf ihrer Reise durch das Bistum Essen, auf der sie Inspirationen sammelt aber auch gibt für die zukünftige Arbeit der Weltkirche.

Zwischen den mit Rost bedeckten Hochöfen läuft Schwester Veronicah Njeri Njuguna über die gefallenen Blätter auf dem grauen Kopfsteinpflaster. Es ist ein bedeckter Herbsttag und doch scheinen immer wieder ein paar Sonnenstrahlen auf die riesigen Hallen und Gebäude des Duisburger Landschaftsparks in Meiderich. Neben der aus Kenia angereisten missionsärtzlichen Schwester laufen Missio-Referent Meinrad Rupieper und Übersetzerin Mathilda Beneken, bis alle drei eine Pause einlegen und sich auf die kleinen Bänke zwischen den stillgelegten steinernen Möllerbunker setzen. Wo früher Eisenerz und Koks lagerten, steigen heute Kletternde an den Außenwänden in die Höhe, genießen die Aussicht über die Natur- und Kulturlandschaft. „Hier kann man besonders gut verstehen, wie unsere Region tickt, wie dieser Schmelztiegel unterschiedlichster Nationen und Kulturen in kurzer Zeit entstanden ist und welchen großen Wandel wir gerade durchmachen – gesellschaftlich, aber auch in der Kirche“, sagt Rupieper.

Parallelen finden zu den Projekten der Heimatstadt

Für Schwester Veronicah ist die Sightseeing-Tour durch den Duisburger Norden auch Teil ihres einwöchigen Besuchs im Ruhrgebiet. Sie ist zum zweiten Mal in Deutschland, schaut sich als Gast der diesjährigen missio-Aktion verschiedene Projekte, Schulen oder Gottesdienste im Bistum Essen an. Unter anderem den Förderkorb in Gelsenkirchen – ein Team, das sich für die berufliche und soziale Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bistum Essen einsetzt. Wie Schwester Veronicah feststellt, ähnelt sich diese Arbeit sehr mit ihrer eigenen in Nairobi. Dort kümmert sie sich zum Beispiel um alleinerziehende Eltern, die mit Arbeitslosigkeit, traumatischen Beziehungen und Diskriminierung zu kämpfen haben. Außerdem hilft sie mit ihrem Projekt "Youpreneurs" Jugendlichen in Kenia, ihre Fähigkeiten zu entdecken und einen passenden Job zu finden. Stationen wie diese in Gelsenkirchen bereichern Schwester Veronicah, aber auch die Mitarbeitenden der Abteilung Weltkirche und Weihbischof Ludger Schepers in dieser Woche für ihre zukünftige Arbeit.

Aufmerksam machen auf die Herausforderungen der Kirche in Kenia

Neben dem gegenseitigen Austausch hat der Besuch aber vor allem auch ein Ziel: Die Menschen im Bistum Essen auf die Herausforderungen für die Kirche in Kenia aufmerksam zu machen und mit der missio-Aktion Spenden für die Arbeit der Projektpartner vor Ort zu sammeln. Höhepunkt der Aktion ist der Weltmissionssonntag am 23. Oktober, an dem alle Kollekten der Gemeinden diesem Zweck zugute kommen.

Noch vier Tage lang ist Schwester Veronicah im Bistum unterwegs, besucht die Klassen des Carl-Humann-Gymnasiums und des Gymnasiums am Stoppenberg in Essen, die missionsärtzlichen Schwestern in Bottrop und die Bochumer Hochschulgemeinde. Dann geht es zurück nach Kenia, wo sie sich wieder um die Menschen kümmert, die zwischen Armut und Perspektivlosigkeit unterzugehen drohen in der Millionenstadt Nairobi.

Pressestelle Bistum Essen

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45127 Essen