von Ulrich Lota

Ruhrbischof feiert Gedenkgottesdienst für Opfern der Unwetter- und Flutkatastrophe

Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat am Sonntag, 25. Juli, in einem Gottesdienst im Essener Dom allen Opfern der Unwetter- und Flutkatastrophe gedacht und gemeinsam mit vielen Gläubigen für sie gebetet.

„Wir beten heute für die Toten dieser Katastrophe, für die um sie trauernden Familienangehörigen, für alle Betroffenen und für die, die geholfen haben und helfen“, so der Ruhrbischof während des Gedenkgottesdienstes. Im Bistum Essen sei vor allem das märkische Sauerland betroffen, so der Ruhrbischof. „Gerade in dieser Region sind die größte Schäden angerichtet worden und Tote zu beklagen“, so Overbeck. Der Bischof gedachte besonders der beiden Feuerwehrmänner aus Altena und Werdohl, die während ihres Hilfseinsatzes ums Leben kamen. „Lassen Sie uns aber auch nicht die Nöte vieler Menschen in den Städten an Ruhr vergessen, die ihre Häuser räumen mussten und deren Hab und Gut verloren ging“, so Overbeck weiter.

Am Freitag habe er sich selbst ein Bild von der Katastrophe und dem Leid der Betroffenen an Lenne, Volme und den Seitentälern machen können. „In den Gesichtern der Menschen, mit denen ich sprach, war der Schrecken über das unfassbare Unglück, aber auch die erfahrene Not tief eingegraben.“ In den Gesprächen sei immer wieder die Frage nach dem „Warum?“ gestellt worden. Viele hätten angesichts der bitteren Not auch ihre Sorge vor der Zukunft zum Ausdruck gebracht. Darauf gebe es keine einfachen Antworten, betonte Overbeck. Auch die Erklärungsmuster für solche Naturkatastrophen würden nur Schritt für Schritt helfen, aber sie böten keinen Deutungsrahmen für das Unfassbare. Overbeck: „Wenn uns gläubigen Menschen alles aus der Hand geschlagen ist, bleibt das Beten.“

Tief beeindruckt zeigte sich der Ruhrbischof von der großen Solidarität der Menschen in den Krisengebieten. „Wie viele haben sich einander geholfen, ohne sich zu kennen und waren sich doch ganz nah.“ Er wolle auch nicht die vielen vergessen, die ihre Hilfe angeboten hätten sowie die vielen, „die einfach geben von dem was sie haben, damit andere leben können“. Vom Wert dieser Solidarität lebe eine Gesellschaft.

Overbeck: „Wir stellen unser Gebet und unsere Bitten unter den Schutz Gottes, an den wir als Christen glauben, dass er von dem, was er hat, großzügig gibt, vor allem seine Liebe, die menschlich erfahrbar wird durch Nähe, auch im Gebet, aber auch in der Klage, im Suchen, im Ringen, im Zweifeln, im Weinen und Getröstetwerden. So können wir mit Mut und Hoffnung den Weg nach vorne gehen.“

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