von Thomas Rünker

„Pfingsten öffnet – Gott sei Dank“

Bischof Franz-Josef Overbeck predigt am Pfingstsonntag im Fernsehgottesdienst des ZDF. Er ermuntert dazu, die eigene Endlichkeit anzunehmen und mit Gottes Geist Grenzen zu überspringen. Und er ruft angesichts des Coronavirus zu Solidarität auf: „Wir Menschen können nur zusammen leben und auch nur zusammen überleben.“

Die Botschaft des Pfingstfestes treffe angesichts der Corona-Krise „genau in die Wirklichkeit menschlicher Grenzen und Endlichkeit“. Der Geist von Pfingsten sei „der Geist Gottes, der fähig macht, Grenzen zu überschreiten und der Mut macht, die eigene Endlichkeit anzunehmen“, sagte Bischof Franz-Josef Overbeck am Sonntag im live vom ZDF übertragenen Pfingstgottesdienst. Die Viruspandemie zeige, „wie zerbrechlich, begrenzt und damit zurückgeworfen auf uns selber wir eigentlich sind. Wir Menschen sind sehr endlich“, so Overbeck. Die vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt wir sehr die Menschen „auf Solidarität und Gemeinschaft angewiesen sind, auf Hilfe und gegenseitige Unterstützung, die alle bisherigen Grenzen sprengt und Gewohnheiten aufbricht“, hob Overbeck hervor. „Wir Menschen können nur zusammen leben und auch nur zusammen überleben.“

Übertragung wurde wegen der Coronapandemie verlegt

Bischof Overbeck predigte im Fernsehgottesdienst aus der Hospitalkirche in Bensheim im Bistum Mainz. Auf Grund der Corona-Krise hatte das ZDF die ursprünglich in der Abtei-Kirche in Duisburg-Hamborn geplante Übertragung dorthin verlegt.

Pfingsten gehe es darum, „sich selbst in aller Endlichkeit zu erkennen, die immer auch mit Sünde und Schuld, Angst und Furcht, Verschlossenheit und Begrenzung zu tun hat. Wer dabei nicht stehen bleiben will, der traut dieser Botschaft vom Auferstandenen und lässt sich verwandeln“, betonte der Bischof. „Pfingsten öffnet – Gott sei Dank“. Gottes Geist sprenge die Geschlossenheit auf: „Wie die Jünger aus ihrer Angst heraus in die Weite einer neuen Welt springen, in der sie an den Leiden und Hoffnungen der Menschen teilnehmen, weg von einer freundlichen Unverbindlichkeit, weg von allen Blockaden hin zu einem Leben im Namen des Evangeliums, sollen auch wir heute und immer wieder aufbrechen“, forderte Overbeck auf. Denn wo Gottes Geist wirke, „da wird der Mensch berührt von der Freude am Leben, bewegt vom Frieden, der eine Gabe des Geistes ist, angerührt von der Hoffnung auf das Gute, das wächst, in allem getragen von der Zuversicht auf die eigene Auferstehung“.

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