Overbeck fordert „Achtsamkeit auf die Opfer der Globalisierung“
Zur „Achtsamkeit auf die Opfer der Globalisierung“ hat Bischof Franz-Josef Overbeck am Sonntag in einem der feierlichen Gottesdienste zum bundesweiten Auftakt der Adveniat-Weihnachtsaktion aufgerufen. Zu den Globalisierungsopfern gehörten die Menschen in den ländlichen Regionen Lateinamerikas. „Sie mahnen uns, auf die Schöpfung achtsam zu sein, die Gesetze der Natur und des Menschen in ihrer Ursprünglichkeit zu achten“, sagte Overbeck in der Pfarrkirche Maria Rosenkranzkönigin im nordbayerischen Stockstadt am Main. „Die ländliche Bevölkerung und die Rhythmen des Lebens auf dem Land sind gerade wegen ihrer Achtsamkeit der beste Lehrplan für unsere Zivilisation“, betonte der Adveniat-Bischof.
Adveniat-Weihnachtsaktion 2020: ÜberLeben auf dem Land
Jeder Fünfte in Lateinamerika und der Karibik lebt auf dem Land. Das bedeutet häufig auch, abgehängt und ausgeschlossen zu sein. Und jetzt auch noch Corona. Das Virus trifft mit der Landbevölkerung auf eine besonders verletzliche Gruppe. Deshalb rückt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seiner diesjährigen Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLeben auf dem Land“ die Sorgen und Nöte der armen Landbevölkerung in den Blickpunkt. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de/spenden.
Passend zum Aktionsmotto „ÜberLeben auf dem Land“ wurde die bundesweite Eröffnung der Weihnachtsaktion der katholischen Kirche in diesem Jahr erstmals dezentral mit mehreren Gottesdiensten in den ländlichen Regionen des Bistums Würzburg gefeiert: in Biebelried, Hammelburg, Hofheim und Stockstadt.
Bischof Jung: „Wer Amazonien zerstört, der zerstört die Welt“
In der Hofheimer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer forderte der Würzburger Bischof Jung „weltweite Gerechtigkeit, vor allem für die Menschen in Lateinamerika, denen das Land als Lebensgrundlage durch Enteignung oder Raubbau genommen wird“. Es sei höchste Zeit, den Weckruf Jesu zu hören, damit die Menschen auch weiterhin das gemeinsame Haus bewohnen könnten. „Denn wer Amazonien zerstört, der zerstört die Welt“, betonte der Bischof von Würzburg. Die im Einklang mit der Schöpfung lebende Landbevölkerung „sichert im Letzten auch unser Überleben im Blick auf das Amazonasgebiet und seine unersetzliche Funktion für das weltweite Klima“, sagte Jung.
Pater Heinz: „Folgen der Corona-Pandemie sind verheerend“
„In Lateinamerika sind die Folgen der Corona-Pandemie verheerend“, sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz in der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer in Hammelburg. Keine der Regierungen habe ein brauchbares Gesundheitssystem aufgebaut, ganz zu schweigen von einer sozialen Absicherung wie in Deutschland. „Die Menschen haben eigentlich nur die Wahl: entweder arbeiten und sich womöglich an Corona anstecken oder eben kein Geld, um damit Lebensmittel für die verarmte Familie nach Hause zu bringen“, sagte Pater Heinz. Die Kirche sei oft die einzige Einrichtung, die an der Basis, auch in den kleinsten Dörfern auf dem Land präsent ist. „Katecheten und Gemeindehelfer stehen ihre Frau und ihren Mann, um der Not entgegen zu treten. Sie sind da für die Kranken und Alten, für die allein Gelassenen und behinderten Menschen.“ Der Adveniat-Chef rief in seiner Predigt dazu auf: „Werden wir durch unsere Solidarität zu Hoffnungsträgern für andere.“
Ökumenischer Aufruf zur digitalen Weihnachtskollekte
Jahr für Jahr ermöglichen Millionen Christen mit ihrer Weihnachtskollekte die wichtige Arbeit von Adveniat. Neben der Kollekte am Ende der Weihnachtsgottesdienste ruft Adveniat in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der evangelischen Aktion „Brot für die Welt“ zur digitalen Weihnachtskollekte auf. „Gerade in diesem Jahr dürfen wir all jene Menschen nicht vergessen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen: die Armen weltweit, die den Folgen der Pandemie kaum etwas entgegenzusetzen haben“, betont Pater Michael Heinz.