von Cordula Spangenberg

Overbeck: „Es geht neu um den Menschen“

In seiner Pfingstpredigt nennt der Essener Bischof die Kirche Anwältin der Menschlichkeit in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs

In einer Zeit massiver gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche sieht der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck die Rolle der Kirche darin, die Perspektive der Menschlichkeit wachzuhalten. „Es geht neu um den Menschen! Es geht neu um die Gemeinschaft aller, mit denen wir leben“, sagte Overbeck in seiner Pfingstpredigt im Essener Dom. Zu Fragen der Digitalisierung, Ökonomie, Wissenschaft und Technik, aber auch zu ethischen Fragen rund um das Zusammenleben in Gemeinschaften könne die Kirche in den gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozessen einen wichtigen Beitrag leisten: „Nach manchem Sturm ist nichts mehr, wie es war. Eine neue Zeit bricht an! Das Alte ist vergangen! Dabei gibt es Reste, die noch in die neue Zeit hineinreichen. Darum gilt es, Übergänge zu gestalten, aufmerksam und demütig, aber eben entschieden nach vorne zu gehen“, so Overbeck.

Der Sturm der Veränderungsprozesse betreffe auch die Kirche. Die Einsichten und Konsequenzen, die sich aus dem Missbrauchsskandal ergäben, irritierten viele Menschen. Dennoch sei die Kirche im Bistum Essen entschieden nach vorn unterwegs. Die deutsche Kirche müsse auf ihrem „Synodalen Weg“ angemessene Umgangsformen für Konflikte finden, um unterschiedliche, komplexe Denkansätze zuzulassen, zu diskutieren und zu verbindlichen Vereinbarungen zu gelangen. Denn sowohl auf lokaler Ebene in den Pfarreien als auch in nationalen, europäischen und Weltmaßstäben sei die Kirche jetzt schon ausgesprochen vielgestaltig, so Overbeck. Das notwendige Gemeinsame der katholischen Kirche zu wahren und zugleich kulturelle Verschiedenheit zuzulassen, werde Herausforderung und Chance zugleich sein.

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