Oberhausener Hospize wechseln wieder in christliche Trägerschaft
Für ein Leben und Sterben in Würde: In Oberhausen wechseln die drei Hospiz-Einrichtungen der Stadt wieder in eine christliche Trägerschaft. Die „Christliche Hospize Oberhausen gGmbH“ übernimmt die Hospizdienste zum 1. Mai vom privaten Krankenhausbetreiber AMEOS. Das haben der Caritasverband Oberhausen, die vier Oberhausener Pfarreien sowie die Beteiligungsgesellschaft des Bistums Essen mbH (BBE) am Mittwoch bekannt gegeben. Die dazu neu gegründete Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti im Stadtteil Osterfeld, den ambulanten Hospizdienst sowie den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst „Möwennest“. Alle drei Einrichtungen wurden zuvor vom Katholischen Klinikum Oberhausen (KKO) getragen und zunächst von AMEOS weiterbetrieben, der das KKO Ende 2019 übernommen hatte.
„Ein konkretes Zeichen gegen aktive Sterbehilfe“
„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Hospizarbeit in christlicher Trägerschaft weiter zu führen“, so Thomas Gäng, Vorsitzender des Katholikenrates für die katholische Stadtkirche Oberhausen. Der Schritt sei „ein konkretes Zeichen gegen aktive Sterbehilfe und unser Verständnis für Würde und Wert des menschlichen Lebens, für die wir uns gerade am Lebensende einsetzen.“
Der stellvertretende AMEOS-Krankenhausdirektor Manuel Bäuerle dankte den Mitarbeitenden der Einrichtungen für die angenehme Zusammenarbeit und wünschte dem neuen Träger alles Gute. „Unser Plan, die Hospizdienste nach der KKO-Integration zügig in eine andere Trägerschaft zu überführen, ist nunmehr erfolgreich abgeschlossen“, so Bäuerle.
Neue Hospizgesellschaft ist offen für weitere Partner
Mehrheitsgesellschafter im neuen Trägerkonstrukt ist der Caritasverband Oberhausen. „Die Hospizbewegung in Oberhausen war und ist ökumenisch und bürgerschaftlich geprägt, getragen von vielen Ehrenamtlichen. Wir möchten künftig allen ein Dach bieten, unter dem sich weitere Partner zusammenschließen und die Hospizarbeit in Oberhausen gemeinsam weiter entwickeln können“, erklärte Caritasdirektor Michael Kreuzfelder die Beweggründe. Deswegen habe man den ökumenisch getragenen „Ambulanten Hospizverein Oberhausen“ und die Evangelische Kirche eingeladen, in einem zweiten Schritt Teil der neuen Gesellschaft zu werden.
Für Nutzer und Mitarbeiter der Hospizdienste ändert sich nichts
Für Nutzerinnen und Nutzer der Hospizdienste ändert sich indes nichts. Die Ansprechpersonen und Angebote bleiben die gleichen – nur unter neuem Logo. Alle 35 Beschäftigten aus den entsprechenden Bereichen werden übernommen. „Die Kontinuität von Rahmenbedingungen, von christlichen Werten und Leitbild ist für uns, die Mitarbeitenden, die Nutzer und deren Angehörige sehr wichtig“, betonte Kreuzfelder.
Info: Die neue Hospizgesellschaft in Oberhausen
Die „Christliche Hospize Oberhausen gGmbH“ wurde gegründet vom Caritasverband Oberhausen e.V. (Mehrheitsgesellschafter), den katholischen Pfarrgemeinden St. Pankratius (Osterfeld), St. Clemens (Sterkrade), St. Marien und Herz Jesu (beide Alt-Oberhausen) sowie der Bischöflichen Beteiligungsgesellschaft des Bistums Essen (BBE). Als Vertreter des Mehrheitsgesellschafters ist Walter Paßgang Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, Geschäftsführer sind Detlef Nitsch und Michael Kreuzfelder, beide im Vorstand der Oberhausener Caritas.
Neue Hospiz- und Palliativakademie
Gleichzeitig gibt es weitere Neuerungen: In einem neuen Zentrum an der Vikariestraße im Stadtteil Osterfeld werden künftig alle ambulanten Angebote gebündelt. Das Gebäude der Pfarrei St. Pankratius wird derzeit mit großem Engagement von „Oberhausen hilft“ umgebaut. Hier sollen künftig die Gesellschaft, die ambulanten Angebote und eine neu gegründete Hospiz-Akademie Platz finden. „Die Akademie in gemeinsamer Trägerschaft in dem Ambulante Hospize Oberhausen e.V. dient der Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen und wir tragen sie gemeinsam mit anderen Partnern in der Hospizarbeit“, erklärte Paul Hüster. Der Theologe und jetzige Leiter des stationären Hospizes St. Vinzenz Pallotti übernimmt in der neuen Gesellschaft die Leitung aller Hospizdienste. Derzeit begleiten 35 Hauptberufliche sowie 105 Ehrenamtliche jährlich rund 230 Schwerkranke und Sterbende und etwa 480 Angehörige.
Hospizarbeit ist dringend auf Spenden angewiesen
Alle Beteiligten betonen wie dringend notwendig weiterhin Spenden für die Arbeit sind. „Ohne Spenden können wir die für unsere Stadt notwendige Hospizarbeit nicht fortsetzen“, so Wilfried Lanfermann, Vorsitzender des „Fördervereins St. Vinzenz Pallotti“.