von Thomas Rünker

Neuer Pilgerweg in Gelsenkirchen verbindet Gott und Fußball

Die neue „Extratour 04“ ergänzt das rund 250 Kilometer lange Netz der Pilgerwege im Bistum Essen. Entstanden als Schulprojekt in einem Religionskurs können Pilgernde nun dem Fußball-Mythos Schalke nachspüren – und zeitgleich Momente des Innehaltens finden.

Gott und Fußball – diese Verbindung ist Thema eines neuen Pilgerwegs, der nun in Gelsenkirchen das Netz der Pilgerwege im Ruhrbistum ergänzt. Los geht’s an der Kirche St. Joseph, direkt an der „Schalker Meile“, die vor jedem Heimspiel des FC Schalke 04 eigens für die Fußballfans öffnet. Diese können dann nicht nur blau-weiße Kerzen entzünden, sondern auch das einzigartige Kirchenfenster anschauen, das im rechten Seitenschiff den Heiligen Aloisius – Schutzpatron der Jugend – mit einem blau-weißen Fußball zeigt. Über die abends und nachts blau-weiß beleuchtete „Schalker Meile“ laufen die Pilgernden Richtung Norden, passieren den „Gehweg der Legenden“, den einstigen Tabakladen von Ernst Kuzorra und „An Gott kommt keiner vorbei“-Stan Libuda bis sie die Glückauf-Kampfbahn erreichen, die frühere Heimspielstätte des FC Schalke 04. Es folgen der Friedhof Rosenhügel, auf dem frühe Schalke-Stars wie Kuzorra und Fritz Szepan begraben liegen, und nördlich des Rhein-Herne-Kanals das neue Gräberfeld für Schalke-Fans in Sichtweite der Veltins-Arena.

Der Fußball-Pilgerweg von Gelsenkirchen-Schalke nach -Hassel

Die neue „Extratour 04“ unter den Pilgerwegen im Bistum Essen ist nicht exakt durchnummeriert, sondern mit Blick auf den Schalker Fußballverein beziffert und insgesamt 14,7 Kilometer lang. Der Startpunkt an der St. Joseph-Kirche, Kurt-Schumacher-Straße 66, ist mit Bus und Bahn über die Haltestelle „Grillostraße“ erreichbar. Am Zielpunkt St. Michael liegt die Bushaltestelle „Sankt-Michaelstraße“, die Haltestelle „Valentinstraße“ ist 500 Meter, der Bahnhof Gelsenkirchen-Hassel 1,6 Kilometer entfernt. Achtung: Nicht alle Kirchen, Kapellen und andere Einrichtungen am Weg sind regelmäßig zugänglich.

Aufgeteilt in eine „Erste Halbzeit“ von Schalke bis zur Veltins-Arena und eine „Zweite Halbzeit“ für den nördlichen Teil ist der Weg in zwei Faltblättern beschrieben, die auf der Internetseite pilgerweg.bistum-essen.de ebenso heruntergeladen werden können wie die Daten für Navigationsgeräte. Zudem ist der Weg – wie alle Pilgerwege des Bistums Essen – mit offiziellen Wanderzeichen des Sauerländischen Gebirgsvereins markiert und auf den Portalen outdooractive und komoot abrufbar.

Entstanden ist der neue Pilgerweg als Projekt eines Religionskurses am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer. Gemeinsam mit der Seelsorgerin Laura Meemann von der örtlichen Pfarrei St. Urbanus und Religionslehrer Martin Miebach haben die vier Schülerinnen und Schüler des Projektkurses „Pilgern“, Katarina Manojlovic, Marie Rohde, Pia Mahler und Simon Keddigkeit, im vergangenen Schuljahr den Weg entwickelt. Jetzt wurde der Pilgerweg mit gemeinsam mit vielen Schülerinnen und Schülern eingeweiht. „Das Besondere an diesem Weg ist, dass er Fußball und Religiöses miteinander verbindet. Er soll damit nicht nur für klassische Pilgerinnen und Pilger, sondern auch für Fußballfans interessant sein“, erläutert Pastoralassistentin Meemann. „Außerdem wird auf dem Weg deutlich, wie nah sich Fußball und Religionen an vielen Stellen sind.“

Nach der Veltins-Arena mit der ökumenischen Kapelle und den Relikten des alten Parkstadions – in dem im Mai 1987 Papst Johannes Paul II. zu Gast war – ändert sich der Charakter der Extratour: Am Berger See, im Garten von Schloss Berge oder am Buerer Hauptfriedhof sind die Pilgernden von viel Natur umgeben, die zum Entspannen einlädt und vielleicht hier und da zum Innehalten. Zum Beispiel an der Sieben-Schmerzen-Kapelle im Westerholter Wald oder an der St.-Michael-Kirche in Gelsenkirchem-Hassel, wo der Extratour-Weg aus Schalke auf den Hauptpilgerweg 4 im Netz der Pilgerwege des Ruhrbistums trifft, der Gelsenkirchen-Hassel mit dem Essener Dom verbindet.

Pressestelle Bistum Essen

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