von Cordula Spangenberg

Neue Leitungen für Wort-Gottes-Feiern im Bistum Essen

Alexander Mohr aus Oberhausen: „Die Frohe Botschaft in verständlicher, klarer Sprache weitergeben“

Acht Männer und drei Frauen aus sieben Pfarreien des Bistums Essen haben am Samstag, 14. Januar 2023, die Qualifizierung als ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter von Wortgottesdiensten abgeschlossen. Seit 2014 werden die Ausbildungskurse im Bistum Essen angeboten. Mehr als 170 Absolventen sind inzwischen in ihren Gemeinden im Einsatz und sind dort zunehmend unverzichtbar, damit die Menschen während der Wochentage in der Kirche zur Feier zusammenkommen können, auch wenn kein Priester zur Verfügung steht.

Alexander Mohr (45) hat für seine Pfarrei St. Marien in Oberhausen am jüngsten Kurs teilgenommen. Er sieht den weiteren Umgang mit den Folgen des Priestermangels auch pragmatisch: „Wenn wir in unserer Pfarrkirche nicht mehr jeden Sonntag Eucharistie werden feiern können, dann müssen mehr Ehrenamtliche Verantwortung übernehmen, um die Gottesdienstgemeinde beieinander zu halten.“ Mohr ist Mitglied des Kirchenvorstands, außerdem bereits als Lektor und Kommunionhelfer an der Gestaltung der Liturgie beteiligt. Der Gymnasiallehrer, der zurzeit in der Schulaufsichtsbehörde schulfachliche Aufgaben wahrnimmt, hat unter anderem katholische Religion für das Lehramt studiert. Homiletik – die Predigtlehre – stand an der Universität für ihn nicht primär im Vordergrund. Herausfordernd sei das, sagt Mohr: „Die Heilige Schrift auszulegen und sich klar zu werden: Für was stehe ich eigentlich? Was möchte ich persönlich von mir preisgeben? Und die Frohe Botschaft dann in einer verständlichen, klaren Sprache weiterzugeben, in der die Gemeindemitglieder sich und ihren Alltag wiederfinden können.“

Meist wünschen sich die Menschen, die regelmäßig den Gottesdienst besuchen, die altvertrauten liturgischen Abläufe, auch wenn kein Priester anwesend ist. „Der Wortgottesdienst muss aber nicht sprachlastig sein“, erklärt Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bischöflichen Generalvikariat. „Mit Musik, Licht und Raumerfahrung sind viele weitere, sinnliche Formen möglich. So kann der Wortgottesdienst auch Menschen ansprechen, die in der traditionellen Liturgie nicht so zu Hause sind.“

Sich im Kurs damit auseinanderzusetzen, wie ein Kirchenraum gestaltet ist – von der Sichtachse vom Eingang auf den Altarraum bis hin zu einzelnen Kunstwerken und Schriftzügen – das hat auch Alexander Mohr begeistert. Während der Abschlussfeier des aktuellen Kurses konnten die Absolventen in der lichtdurchfluteten, transparenten Akademie-Kirche der „Wolfsburg“ erleben, wie der Raum in die Gestaltung einer besonderen Gebetszeit einbezogen werden kann.

Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation

Dr. Theresa Kohlmeyer

Zwölfling 16
45127 Essen

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen