von Cordula Spangenberg

„Klima, Flucht, gefährdete Demokratie – die christlichen Kirchen müssen sich gemeinsam äußern“

Bischof Franz-Josef Overbeck erwartet gemeinsame Positionen der christlichen Kirchen und „ein neues Miteinander“ mit anderen Religionen. Bildung sei ein wichtiger ökumenischer Auftrag zur Lösung gesellschaftlicher und weltpolitischer Probleme, sagte er am Sonntag auf der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Zur Lösung der drängenden Weltkrisen können die christlichen Kirchen nach Ansicht des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck ihren Beitrag nur in enger ökumenischer Verbundenheit leisten. Klimaneutralität, weltweite Flucht- und Migrationsbewegungen sowie die aktuellen Gefahren gegen die Demokratie in Europa sind für Overbeck die Themen, die eine gemeinsame Position der Kirchen erfordern. Angesichts der historischen Zäsur, dass erstmals weniger als die Hälfte der Deutschen der evangelischen oder katholischen Kirche angehöre, befinde sich die Ökumene in „einer Phase des Übergangs zu einer neuen Sozialgestalt von Kirche“, sagte Overbeck am Sonntag, 15. Januar, in Düsseldorf in seinem Grußwort zur 76. ordentlichen Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Bildung ist für den Essener Bischof ein entscheidender Schlüssel zur Lösung gesellschaftlicher und weltpolitischer Konflikte. Für die Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen in Schulen, Tagesstätten und weiteren Jugendeinrichtungen der christlichen Kirchen tragen unzählige Fachkräfte Verantwortung. Insbesondere der christlich-konfessionell übergreifende Religionsunterricht lege hier wichtige Grundlagen, so Overbeck. Aber auch „aus einer bisher nicht gekannten Form des Miteinanders mit anderen Religionen“ könne eine neue Freundschaft wachsen.

Ökumenische Zusammenarbeit gelinge, wenn die Konfessionen zwar evangelisch oder katholisch blieben, ihre pastoralen Aufgaben aber arbeitsteilig planten. Als gelungene Beispiele im Bistum Essen nannte Overbeck das ökumenische Zentrum Markus-Haus in Essen-Vogelheim, das in Kürze neu eröffnete ökumenische Kirchenzentrum in der Neuen Mitte Oberhausen und gemeinsam genutzte Häuser der Kirchen in den Duisburger Stadtteilen Beek und Süd sowie in Oberhausen-Osterfeld.

Das Grußwort des Bischofs im Wortlaut

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