von Thomas Rünker

Jugendkirche Tabgha ist Kulisse für den „Glöckner von Notre Dame“

Oberhausener KJG-Theater hat das Bühnenstück von Victor Hugo in der am Freitag geschlossenen Jugendkirche inszeniert und nun als dreiteiliges Video produziert.

Kaum wurde am Freitag der Oberhausener Standort der Jugendkirche Tabgha geschlossen, lebt die ehemalige Christ-König-Kirche als Pariser Kathedrale Notre Dame wieder auf. Der Backsteinkubus im Stadtteil Buschhausen ist die zeitgenössische Kulisse für das gotische Gotteshaus, in dem im 15. Jahrhundert der Glöckner Quasimodo zuhause ist. Das Oberhausener KJG-Theater hat die Geschichte von Victor Hugo in der Tabgha-Kirche inszeniert – und veröffentlicht „Der Glöckner von Notre Dame“ nun als Video, weil Theateraufführungen coronabedingt nicht möglich sind.

Das KJG-Theater – eine ambitionierte Gruppe junger Laienschauspieler, die 2007 aus der „Katholischen Jungen Gemeinde“ in Oberhausen entstanden ist – hat zuletzt jedes Jahr ein neues Stück in der Jugendkirche einstudiert und aufgeführt. So sollte es auch 2020 sein: „Im Februar haben wir mit den Planungen und Proben für den ,Glöckner von Notre Dame‘ begonnen“, berichtet Miriam Weber, die im Stück den Pierre Gringoire spielt, einen Dichter und Philosophen. Doch dann kam der erste Corona-Lockdown, eine Probenpause bis in den Sommer, neue Hoffnung, das Stück doch noch spielen zu können – und dann die Entscheidung: Anstelle einer Live-Aufführung gibt es das Theaterstück als Film, den die Zuschauer dann online sehen können.

Dabei legen die 28 jungen Leute zwischen 11 und 27 Jahren die gleiche Professionalität an den Tag wie bei ihren Bühnenstücken: „Wenn wir das machen, machen wir es richtig“, betont Weber. Statt wackeliger Handy-Bilder im Online-Livestream brachte das KJG-Theater einen Kamerakran in die Kirche und war froh, im Team „auch zwei sehr talentierte Kameraleute“ zu haben, wie Weber erläutert. Dennoch sei das Ganze für die Schauspieler eine große Umstellung gewesen: „Theater lebt von der Interaktion mit dem Zuschauer – das fällt jetzt alles weg.“ Außerdem mussten einzelne Szenen umgestellt werden, „damit wir um die Kameras herumspielen“.

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Mittlerweile ist der Film abgedreht, geschnitten und in drei Episoden aufgeteilt. Der erste Teil ist jetzt online – der Link dazu kann kostenlos per E-Mail angefordert werden. Die beiden weiteren Teile folgen im neuen Jahr.

2021 steht dann „Till Eulenspiegel“ auf der Agenda des KJG-Theaters. „Bis jetzt planen wir ein Bühnenstück“ sagt Weber. Wo dieses Stück dann aufgeführt wird, steht nach der Schließung von Tabgha in Oberhausen noch nicht endgültig fest. Es gebe jedoch bereits Gespräche darüber, ob das KJG-Theater womöglich auch am neuen Tabgha-Standort am Duisburger Dellplatz wieder in der Jugendkirche zu Gast sein kann.

Pressestelle Bistum Essen

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