von Ulrich Lota

Jesuit Professor Dr. Hans Waldenfels gestorben

Der Essener Hochschullehrer lehrte zwei Jahrzehnte Fundamentaltheologie an der Universität Bonn.

Der Theologe Professor Dr. Hans Waldenfels ist am Sonntag, 12. November, im Alter von 92 Jahren in Essen gestorben.

Waldenfels stammte aus Essen und galt als herausragender Kenner fernöstlicher Religionen. 1951 trat er dem Jesuitenorden bei. Er studierte Philosophie in Pullach bei München und Theologie in Tokio, wo er 1963 die Priesterweihe empfing. Weitere Studien in Theologie und Religionsphilosophie absolvierte er in Kyoto, Rom und Münster. Nach einer Doktorarbeit an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom habilitierte sich Waldenfels 1976 mit einer Arbeit unter dem Titel „Absolutes Nichts. Zur Grundlegung des Dialogs zwischen Buddhismus und Christentum“ in Würzburg. Seiner „zweiten Heimat“ Japan blieb er Zeit seines Lebens verbunden. Im Jahr 1977 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie, Theologie der nicht-christlichen Religionen und Religionsphilosophie an der Universität in Bonn, den er zwei Jahrzehnte lang bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 innehatte.

Waldenfels war viele Jahre Vorsitzender des Katholischen Fakultätentages und Berater der Deutschen Bischofskonferenz in weltkirchlichen Fragen. Durch zahlreiche weitere Gremien, Kollegien und Gastprofessuren war er ein international vernetzter Wissenschaftler. Zugleich bliebt er bis ins hohe Alter seelsorglich tätig. 2007 kehrte er als Priester im Ruhestand in sein Heimatbistum zurück und übernahm im Ruhrbistum priesterliche Dienste. Daneben engagierte er bis 2016 im Vorstand des Katholischen Akademikerverbandes Ruhr. Auch danach hat sich Waldenfels als Ehrenvorsitzender des Verbandes immer wieder aktive ins Vereinsleben eingebracht. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören das von ihm herausgegebene "Lexikon der Religionen" und die "Kontextuelle Fundamentaltheologie". 2003  wurde Waldenfels mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Das Auferstehungsamt für Pater Hans Waldenfels wird gefeiert am Donnerstag, 23. November, um 11 Uhr in der Kirche St. Bonifatius, Moltkestraße 111 in 45138 Essen. Die Beisetzung erfolgt anschließend in der Priestergruft der Jesuiten auf dem Parkfriedhof Essen-Huttrop, Am Parkfriedhof 33 in 45138 Essen.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen