von Thomas Rünker

Junge Sänger aus ganz Deutschland treffen sich bis Sonntag in Essen

Unter dem Motto „Dir will ich singen“ treffen sich rund 500 junge Sänger aus zehn Chören bis Sonntag in Essen. Die Essener Domsingknaben sind Gastgeber des Festivals im Pueri-Cantores-Verband.

Mit einem stimmgewaltigen Friedensgebet im Essener Dom hat am Freitagabend das dreitägige Chorfestival in der Ruhrgebietsstadt begonnen. Auf Einladung der Essener Domsingknaben treffen sich bis Sonntag 500 Jungen und junge Männer aus zehn Chören des katholischen Pueri-Cantores-Verbandes in Essen, um gemeinsam zu singen, zu spielen, das Ruhrgebiet kennenzulernen und sich auszutauschen. „Dir will ich singen“, ist das Motto des Festivals.

Alle Plätze im Dom waren gefüllt, als Domsingknaben-Leiter Harald Martini die Sänger von nah (Mülheim, Borken) und fern (Freiburg oder Hannover) in Essen begrüßte und die Chöre einander und dem Publikum vorstellte. Kaum eine Sängergruppe, zu der Martini und seine Domsingknaben nicht eine besondere Beziehung haben, eine Anekdote erzählen oder von Treffen in früheren Jahren berichten konnten. Ein Zeichen für die Vorfreude der Sänger auf das Festival dürfte der reichliche Applaus gewesen sein, mit dem die Chöre jede Vorstellung quittierten.

Dann leitete Martini zum Gottesdienst mit Dompropst Thomas Zander und Marius Linnenborn über: „Wir tun jetzt das, was wir in diesen Tagen nicht oft genug tun können: Wir singen und beten für den Frieden.“ Linnenborn, ehemaliger Domsingknabe und Essener Priester sowie geistlicher Beirat des Pueri-Cantores-Verbands, erinnerte in seiner Ansprache an den Gründer des Chor-Netzwerks, den französischen Abbé Fernand Maillet (1896-1963), der noch während des Zweiten Weltkriegs den ersten Chorverband gegründet hatte. „Maillet hatte die Vision: Morgen werden alle Kinder vom Frieden Gottes singen“, sagte Linnenborn.

Wie eindrucksvoll schon die mehrere hundert Sänger beim Essener Chorfestival klingen, war bei diesem Auftakt-Gottesdienst mehrfach zu hören. Dirigiert von Martini und unterstützt von Orgel und sechs Bläsern gestalteten sie die Feiern mit mehrstimmigen geistlichen Liedern auf Deutsch und Latein. Dass die Kinder und Jugendlichen dabei nicht nur mit ihren Liedern um Frieden bitten, sondern sich auch inhaltlich damit auseinandersetzen, was für ein friedliches Miteinander wichtig ist, wurde in der Fragerunde deutlich, die Linnenborn in seine Ansprache einbaute. Gegenseitiger Respekt, einander zuhören oder sich akzeptieren, so wie man ist, waren nur einige der Impulse, die die Sänger in den Gottesdienst einbrachten.

Auf dem Essener Domhof stand nach dem Gebet ein gemeinsames Abendessen mit ruhrpottypischer Pommes-Currywurst an und ein Programm auf der Freiluft-Bühne auf dem Burgplatz. Dort werden am morgigen Samstag die Sänger selbst stehen: Ab 11.30 Uhr geht das Festival mit einem Platzkonzert und weltlicher Musik weiter, bevor am Samstagabend ein Festkonzert in der Essener Philharmonie auf dem Programm steht.

Leiter der Essener Domsingknaben

Harald Martini


Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen