Die katholische Kirche auf dem Markt der Religionen
Auf dem Markt der Religionen sieht Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck die katholische Kirche „im Wettbewerb mit unterschiedlichen christlichen Konfessionen und anderen Religionen“. Ob dieser Wettbewerb das Geschäft des Religiösen jedoch wirklich belebe, sei „noch nicht ausgemacht“, sagte der Bischof am Montagabend beim Jahresempfang des Handelsverbands NRW Ruhr in der Essener Philharmonie. Denn auf dem „Markt des Religiösen“ sei unklar, wie die Produkte und Angebote aufgefasst würden. Beispielhaft nannte Overbeck die Gottesdienste als „Ausdruck eines bestimmten Gefühls“, aber auch die Angebote der Jugendarbeit, der Bistums-Akademie, katholischer Kitas, Caritas-Beratungsstellen oder der katholischen Krankenhäuser. Was den Menschen kirchliche Präsenz wirklich bedeute, werde oft erst dann deutlich, wenn die Kirche Standorte aufgeben müsse, sagte der Bischof.
Overbeck stellte die Globalisierung und die Digitalisierung als gesellschaftlichen Herausforderungen dar, von denen sowohl der Handel als auch die Kirche betroffen sei. „Der Handel wird vermutlich eine der größten Integrationsmaschinen sein“, sagte Overbeck mit Blick auf das Zusammenleben mit neuen Zuwanderern. Und er stellte den Handelsvertretern dar, wie sehr das Thema „Kundenbindung“ auch die katholische Kirche umtreibe: Neben einer sehr aktiven Social-Media-Arbeit des Bistums verwies der Bischof auf das Mitgliedermagazin BENE, das das Bistum regelmäßig kostenlos an alle katholischen Haushalte verschickt.