von Ulrich Lota und Thomas Rünker

Bistum trauert um den langjährigen Essener Dompropst und Stadtdechanten Otmar Vieth

Ehemaliger Leiter des Essener Domkapitels starb am Samstag im Alter von 81 Jahren. Von 1988 bis 2008 war Vieth Essener Stadtdechant, von 2005 bis 2013 Dompropst.

Als einen „sehr bodenständigen und verlässlichen, unserem Ruhrbistum sehr verbundenen Priester“ hat Bischof Franz-Josef Overbeck den langjährigen Essener Dompropst und Stadtdechanten Otmar Vieth gewürdigt, der am Samstag, 29. Oktober, im Alter von 81 Jahren gestorben ist. Vieth sei „eine wohltuende Schnörkellosigkeit und Gradlinigkeit zu eigen“ gewesen und „ein solidarisches Mitgehen mit den oft schwierigen Lebensumständen der Menschen im Ruhrgebiet“, hob Overbeck hervor.

Vieth war zwar am 10. August 1941 in Bochum geboren und dort auch 1969 zum Priester geweiht worden – besonders verbunden war er die längste Zeit seines Lebens aber der Ruhrmetropole Essen. Schon als Kaplan wirkte er in den Essener Stadtteilen Frillendorf und Rüttenscheid und wechselte dann 1974 als Leiter der Abteilung Sozialwesen ins Bischöfliche Generalvikariat. Dort galt sein besonderes Engagement der Betriebsseelsorge und der Gemeinsamen Sozialarbeit der Konfessionen (GSA) im Bergbau und im Bochumer Opel-Werk. Im gleichen Jahr wurde Vieth zum Domvikar ernannt und übernahm zwei Jahre später die Aufgabe des Domzeremoniars am Essener Dom.

1982 wurde Vieth als Essener Stadtvikar „rechte Hand“ des damaligen Stadtdechanten Karl Zurnieden, dessen Amt Vieth 1988 übernahm. Ab 1985 wirkte Vieth als Pfarrer an St. Dionysius in Essen-Borbeck und leitete von 1985 bis 1995 als Dechant das damalige Dekanat Essen-Borbeck.

Dompropst und Ehrenstadtdechant

Als Nichtresidierender Domkapitular gehört Vieth bereits seit 1990 dem Essener Domkapitel an, bevor ihn Bischof Felix Genn am 10. Januar 2005 zum Nachfolger von Prälat Günter Berghaus als Dompropst ernannte, dem Vorsitzenden des Domkapitels. Eine besondere Ehre wurde Dompropst Vieth 2007 mit der Ernennung zum „Päpstlichen Ehrenprälaten“ durch Papst Benedikt XVI. zuteil. Im Oktober 2008 wurde er in Anerkennung seiner Verdienste für die Essener Stadtkirche zudem zum Ehrenstadtdechanten ernannt.

Requiem und Beisetzung

Die Totenvesper wird am Freitag, 11. November, um 19 Uhr im Essener Dom gebetet. Am Samstag, 12. November, feiert Bischof Franz-Josef Overbeck um 15 Uhr das Requiem für den verstorbenen Dompropst Otmar Vieth. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedshof im Kreuzgang des Doms.

Aus gesundheitlichen Gründen bat Vieth 2013 um seine Emeritierung und wurde am 15. Dezember als Dompropst verabschiedet. Vieths Nachfolger wurde Dompropst Thomas Zander. Der Domkirche blieb Vieth indes auch nach seiner Emeritierung eng verbunden – ebenso wie den Eucharistischen Ehrengarden, die er lange als Geistlicher Diözesanehrenoberst begleitet hat. In seinem Ruhestand widmete sich Vieth intensiv der reichhaltigen Geschichte der Essener Dominsel und war als häufiger Nutzer des Münsterarchivs bekannt. Im Mittelpunkt seines Interesses standen dabei vor allem die Entwicklungen der Innenstadtkirche St. Gertrud sowie die Historie der Rüttenscheider Siechenhauskapelle.

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