Bischof weiht heilige Öle unter den Augen hunderter Messdienerinnen und Messdiener

Gruppenfoto mit Bischof Overbeck und den Messdienerinnen und Messdienern, die zur Chrisam-Messe in den Essener Dom gekommen sind. Foto: Simon Wiggen | Bistum Essen
Chrisam-Messe ist der jährliche Treffpunkt für Messdienerinnen und Messdiener im Bistum Essen.
Heilige Öle für Taufe, Firmung oder Krankensalbung.
Ausblick auf die Wallfahrt der Messdienerinnen und Messdiener nach Rom.
Wenn hunderte Kinder und Jugendliche trotz Osterferien in aller Herrgottsfrühe aufstehen, ihre bunten Gewänder nehmen und aus dem Sauerland, dem nördlichen Ruhrgebiet oder vom Rhein zum Essener Dom fahren, dann ist Gründonnerstag und Chrisam-Messe. Die jährliche Weihe der heiligen Öle, die in der Kirche zum Beispiel für Taufen, Firmungen oder die Krankensalbung verwendet werden, ist seit vielen Jahren der traditionelle Treffpunkt für Messdienerinnen und Messdiener im Bistum Essen. Und während die in den Gottesdiensten ihrer Gemeinden oft nur zu zweit oder zu viert am Altar den Priester unterstützen, ist der Essener Dom auch an diesem Donnerstag bis in die letzte Bank und inklusive vieler Stehplätze mit jungen Leuten in weißen, roten, schwarzen oder violetten Gewändern gefüllt.
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Bischof Overbeck lädt sie am Ende der Messe in den Altarraum ein, um gemeinsam die heiligen Öle zu weihen. Bei diesem ungewöhnlichen Ritual mischt der Bischof Balsam und eine nach Rosen duftende Substanz in das Öl, bevor er das Segensgebet spricht und in die großen Gefäße aus glänzendem Metall haucht – ein Zeichen für den Heiligen Geist. „Mit Chrisam werden Menschen bezeichnet, die zu Jesus gehören“, sagt Overbeck und erinnert daran, dass bei jeder Taufe die Menschen nicht nur mit Wasser begossen, sondern auch mit Chrisam gesalbt werden. „Wer von euch schon gefirmt ist, hat dies ein zweites Mal erfahren.“ Es genüge aber nicht, nur gesalbt zu werden. Vielmehr lädt Overbeck die Kinder und Jugendlichen ein, sich selbst immer wieder mit Jesus in Verbindung zu bringen. „Ihn zu entdecken, braucht ein ganzes Leben“, so Overbeck.
Sich für andere einsetzen
Gleichzeitig gehe es bei den Heiligen Ölen der Chrisam-Messe auch immer um andere, betont der Bischof mit Verweis auf das Öl, das Priester für die Krankensalbung verwenden, wenn sie schwer- und schwerstkranke Menschen besuchen. Sowohl bei den Heiligen Ölen als auch beim Dienst der Messdienerinnen und Messdiener in ihren Gemeinden „geht es um uns selbst, aber vor allem um andere Menschen“, betont der Bischof.
In kleinen Gefäßen füllen erfahrene Messdienerinnen und Messdiener und erwachsene Begleitpersonen die Öle nach der Messe ab, um sie mit in ihre Heimatgemeinden zu nehmen, wo sie in den nächsten zwölf Monaten zum Einsatz kommen. Die Kinder und Jugendlichen sind derweil zu Laugengebäck und Getränken eingeladen, und nutzen im regengeschützten Kreuzgang die Gelegenheit zum Wiedersehen oder zum neu Kennenlernen von Menschen mit dem gleichen Kirchen-Hobby. Wenn es nach Messdiener-Referentin Rebecca Weidenbach geht, müssen die Kinder und Jugendlichen zudem nicht bis zur nächsten Chrisam-Messe warten, um viele Messdienerinnen und Messdiener zu treffen: In den Sommerferien fahren zahlreiche deutsche Bistümer zur Ministrant*innenwallfahrt nach Rom. „In der Gruppe des Ruhrbistums sind noch ein paar Plätze frei“, sagt Weidenbach. Ende Juli soll dann nicht nur der Essener Dom voller Messdienerinnen und Messdiener sein, sondern bestenfalls ein großer Teil des Petersplatzes.
Ansprechpartnerin
Referentin für Ministrant*innenpastoral und digitale Glaubenskommunikation
Rebecca Weidenbach
Zwölfling 16
45127 Essen