von Cordula Spangenberg

„ars liturgica“ vergibt Preis zur Gestaltung eines Corona-Gedenkortes

Zum fünften Kunstwettbewerb „ars liturgica“ reichten 50 Künstlerinnen und Künstler ihre Entwürfe ein.

Der erste Preis des Kunst-Wettbewerbs „ars liturgica“ unter der Schirmherrschaft des Bischofs von Essen geht in diesem Jahr an Peter Sandhaus aus Berlin für sein Objekt „Gemeinschaftstrage“. In diesem Jahr war die Gestaltung eines Corona-Denkortes für die Pfarrei St. Josef in Essen-Bedingrade an der Frintroper Straße Thema des Wettbewerbs. Mit seinem Objekt will der Künstler Sandhaus gleichermaßen an eine Krankentrage und eine Totenbare erinnern – beides stehe für die Verletzlichkeit und die Hilfsbereitschaft der Menschen während der Pandemie.

Der erste Platz ist mit 5000 Euro dotiert. Den zweiten Preis (3000 Euro) gewann Stefan Ester aus Garmisch-Partenkirchen mit seinem Objekt „Corona-Krone“, einer Installation aus Stahlrohren, die an eine Dornenkrone und damit an Leiden und Auferstehung Jesu Christi erinnern. Den dritten Preis (1000 €) erhielt Matthias Weber aus Köln für seine Installation eines Paravents mit zwei Sitzbänken und der Möglichkeit, Gedenkkerzen davor aufzustellen.

Seit seinem Start im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 war der Wettbewerb „ars liturgica“ im Mai 2022 zum fünften Mal ausgeschrieben worden. 50 Künstlerinnen und Künstlern haben Entwürfe oder Modelle eingesandt. In der Jury saßen neben den Initiatoren auch Vertreter der Pfarrei sowie der Direktor des Folkwangmuseums Peter Gorschlüter und die Künstlerin Silke Rehberg. Die Initiative „ars liturgica“ fördert zeitgenössische Gestaltungsformen von Sakralobjekten. In den bisherigen Wettbewerben entstanden ein Einband für ein Evangelienbuch, ein Fastentuch, ein Vortragekreuz für den liturgischen Gebrauch sowie eine Weihnachtskrippe.

Der Duisburger Prämonstratenser-Pater Philipp Reichling, Sprecher der Initiative, zeigt sich sehr zufrieden über das aktuelle Ergebnis: „Zeitgenössische Herangehensweisen an religiöse Themen durch die Kunst eröffnen neue Sichtweisen und stellen existentielle Fragen.“

Die Pfarrei St. Josef wird nun die Realisierung des Projektes in Auftrag geben, dafür stehen 30.000 Euro zur Verfügung. Zudem wird aus rund 15 ausgewählten Objekten des Wettbewerbs eine Wanderausstellung zusammengestellt, die bundesweit gezeigt wird. Dazu erscheint ein Katalog.

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