Altfrid Fighter: 4000 Kilometer bei „Rad im Kreis“ im Ennepetal
Die rund 21 Kilometer lange Strecke durch das Ennepetal war für die 33 Fahrer und Fahrerinnen genauso anstrengend wie die Nordschleife auf dem Nürburgring, da sind sich die Radsportler einig. Von der Kirche St. Johann Baptist in Voerde ging es auf der Rundstrecke über Milspe und Schwelm wieder zurück auf insgesamt 420 Höhenmetern.
Ohne Nordschleifenschwung den Berg bezwingen
Bevor am Samstag um 12 Uhr der Startschuss für "Rad im Kreis" fiel, hatten die Altfrid Fighter über mehrere Wochen immer wieder in ähnlichen Höhenlagen trainiert, sich die Strecke in Apps ganz genau angeschaut. „Vor Ort war es dann für die meisten Fahrer aber doch wieder ganz anders“, sagt Eberhard Streier, Mitorganisator des 24-Stunden-Rennens. „Wir hatten immer wieder andere Untergründe von Asphalt über Kies bis zu Waldwegen. Außerdem mussten wir in den Teilstrecken, die durch die Innenstädte führten, immer mal wieder an Ampeln halten und auf den Verkehr achten.“ An gefährlichen Stellen hatte das Team Streckenposten aufgestellt, die auf die Fahrer und Fahrerinnen achteten. Und noch eine Besonderheit habe die Strecke zur Herausforderung gemacht: „Den Schwung, den wir auf der Nordschleife von einer Abfahrt für den nächsten Anstieg mitnehmen können, hatten wir im Ennepetal oft nicht.“ Dann hieß es: Kurz vorm Berg nochmal richtig in die Pedale treten. „Vor allem nach einer engen Kurve haut so ein Berg mit 17 Prozent Steigung natürlich absolut rein“, sagt Streier.
Zehn Jahre lang waren die Radsportler aus dem Bistum Essen auf dem Nürburgring ihre Runden für den guten Zweck gefahren. Nach der coronabedingten Alternative auf Rollen und digitalen Strecken im vergangenen Jahr gab es dieses Mal zumindest wieder ein bisschen mehr echtes Streckengefühl. Das Fahrerlager hatten die Ehrenamtlichen der Kolpingjugend Voerde und Schwelm und der DPSG Milspe mit einem Hygienekonzept rund um St. Johann Baptist aufgebaut und versorgten die Sportler rund um die Uhr mit Getränken, warmem Buffetessen oder dem nötigen Schlafplatz im Zelt. An sie gehen in diesem Jahr die Spenden, die in den 24 Stunden zusammengekommen sind. Nutzen wollen die Jugendverbände sie für einen gemeinsamen Anhänger und um ihre alten Gruppenräume zu renovieren. Außerdem stellte das Team während des Wochenendes Spendenboxen für die Opfer des Hochwassers auf und generierte dafür weitere Spenden über einen Trikotverkauf.
Zusammenhalt und wieder ein Stück Gemeinschaft
Die Altfrid Fighter hat die gute Organisation unter nicht ganz einfachen Bedingungen überzeugt, und auch für die Ehrenamtlichen war das Radrennen eine besondere Aktion. „Mich hat vor allem die Zusammenarbeit der verschiedenen Leute, die sich nicht kannten, beeindruckt“, sagt Carolin Wasiak von der DPSG Milspe. Jannis Wegner von der Kolpingjugend Voerde schätzt das Gemeinschaftsgefühl nach einer langen Zeit der coronabedingten Ausfälle und Absagen: „Es war gut, dass wieder mal was los war, dass man wieder Leute gesehen hat und etwas zusammen machen konnte.“
Wieviel Spendengeld die Altfrid Fighter beim Rennen im Ennepetal erradelt haben, verrät das Team dann traditionell bei der offiziellen Scheckübergabe vor Ort im Herbst.