von Adveniat und Thomas Rünker

Adveniat fördert Gesundheitsversorgung in Lateinamerika

In vielen Ländern der Karibik, Süd- und Mittelamerikas organisieren kirchliche Organisationen die Gesundheitsversorgung, wo staatliche Behörden versagen. Adveniat bitten um Spenden: Mit der Kollekte in den Weihnachtsmessen – oder ab sofort online.

Die Unterstützung der Gesundheitsversorgung für die Armen in Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik steht im Zentrum der Weihnachtsaktion des Hilfswerks Adveniat, die am ersten Adventssonntag, 27. November, mit einem Gottesdienst im Trierer Dom eröffnet worden ist. Mit dabei war neben Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck und Pater Martin Maier als Hauptgeschäftsführer auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

„Gesundsein fördern“ – was nach Wellness klinge, sei „für die meisten Menschen auf der Südhalbkugel unserer Erde eine elementare Notwendigkeit, um menschenwürdig leben zu können“, betonte Ackermann. Eindringlich warb der Bischof für eine tatkräftige Unterstützung der Armen in Lateinamerika. Im Sommer habe er selbst bei einem Besuch in einem Dorf im bolivianischen Amazonasgebiet erfahren, dass die indigenen Bewohner dort lebenswichtige Medikamente und eine Gesundheitsversorgung nur von kirchlichen Institutionen erwarten. „Wir durften in Bolivien konkret erleben, wie kirchliche Akteure zur Gesundheitsversorgung in Lateinamerika beitragen, auch und gerade dort, wo staatliche Strukturen nicht greifen oder ausfallen“, berichtete Ackermann.

Adveniat-Weihnachtsaktion 2022: Gesundsein Fördern

Jedes zweite Kind in Guatemala ist unterernährt. In Bolivien lassen engagierte Gemeindemitglieder, Ordensleute und Priester den Armen medizinische Hilfe zukommen. Diese beiden Beispiele aus den Schwerpunktländern der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion machen deutlich: Lateinamerika befindet sich in einer dramatischen humanitären Krise. Mit den Partnerorganisationen vor Ort durchbricht Adveniat die Spirale mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut. Gesundheitshelfer werden von der Kirche ausgebildet, Gemeindeteams besuchen Kranke und Familien, kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitsposten sind die Hoffnung der Armen.

Hilfe sei eine „Frage der Gerechtigkeit innerhalb der Weltgemeinschaft“

Beeindruckt zeigte sich Ackermann auch von den Berichten der Adveniat-Projektpartnerin Schwester Geanni Ramos aus Guatemala. Mit der Familienhilfe des Bistums Santiago de Guatemala kämpfe sie für eine bessere Versorgung und das Überleben der häufig unterernährten Kinder. Für Bischof Ackermann ist Hilfe in dieser Situation nicht bloß eine Frage von Barmherzigkeit und Solidarität, sondern eine Frage der Gerechtigkeit innerhalb der Weltgemeinschaft. „Wir sollen und wollen doch so leben, dass es nicht zulasten der Schwachen und Benachteiligten dieser Erde geht!“ forderte der Trierer Bischof in seiner Predigt.

Der festliche Gottesdienst im Trier Dom war der Start der bundesweiten Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche. Während des Advents werden Projektpartnerinnen und Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat in Deutschland unterwegs sein, um von der fehlenden Gesundheitsversorgung und der Not der Armen in Guatemala und Bolivien aus erster Hand zu berichten. Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen gibt es auf der Internetseite von Adveniat.

Gesundheitsförderung ist Menschenrecht und Auftrag Jesu

Für den Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier steht fest: „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Gesundheit ist ein globales Entwicklungsziel der Vereinten Nationen. Gesundheit ist zentral im Evangelium. Der Auftrag Jesu an seine Jünger lautet: Alle Menschen sollen Heilung von Krankheit an Leib und Seele erfahren.“ Für diese christliche Botschaft stünden die Adveniat-Partnerinnen und Partner ein, betonte Pater Martin Maier. „Sie stehen für das Menschenrecht auf Gesundheit ein, sie stehen für das globale Entwicklungsziel ein, wenn sie mit kirchlichen Gesundheitszentren, kirchlichen Krankenhäusern sowie Bildungsprogrammen für eine ganzheitliche Ernährung und Entwicklung dort einspringen, wo der Staat versagt.“ Aktuell verschärfe der völkerrechtswidrige Angriffskrieg des Putin-Regimes die dramatische humanitäre Krise in Lateinamerika. „Steigende Lebensmittelpreise, steigende Energie- und Treibstoffkosten – für Millionen von Armen in Lateinamerika ist die Folge: Hunger. Kommt dann noch ein Krankheitsfall hinzu, ist nicht selten die Existenz der ganzen Familie bedroht“, erläuterte Pater Martin Maier.

Schwester Geanni Ramos zeigte sich zu Beginn des Gottesdienstes beeindruckt von den Brücken der Solidarität zwischen Deutschland und Lateinamerika: „Ich erlebe hier, dass viele Personen auf dasselbe Ziel hinarbeiten“, sagte die Leiterin der Familienhilfe von Santiago de Guatemala. In dem mittelamerikanischen Land ist die Hälfte der Kinder unter sechs Jahren unterernährt. „In verschiedenen Teilen der Welt arbeiten wir daran, dass die Armen und Benachteiligten Zugang zu einem würdevollen Leben haben“, so Geanni Ramos.

Spenden für Adveniat

In den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember ist die Kollekte in ganz Deutschland wichtiger Ausdruck des Teilens und der weltkirchlichen Solidarität. Für die Weihnachtskollekte, die seit mehr als 60 Jahren für die Armen in Lateinamerika und der Karibik gedacht ist, kann ab sofort auch online gespendet werden: www.adveniat.de/spenden.

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