von Thomas Rünker

75. Geburtstag: Ein Jubelfest für Weihbischof Zimmermann

Nach seinem Geburtstag im Juni war an diesem Sonntag, 27. August 2023, Zeit für einen festlichen Gottesdienst im Essener Dom, zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten auf dem Domhof und einen Empfang mit vielen Ehrengästen.

Mit einem feierlichen Gottesdienst im Essener Dom und einem anschließenden Empfang hat Bischof Franz-Josef Overbeck zusammen mit zahlreichen Gläubigen und vielen Festgästen aus Kirche, Gesellschaft, anderen Religionsgemeinschaften und der Ökumene Weihbischof Wilhelm Zimmermann anlässlich seines 75. Geburtstags geehrt. Nach seinem Geburtstag am 16. Juni war die offizielle Feier wegen der Sommerferien auf diesen Sonntag gelegt worden. Zudem hat Weihbischof Zimmermann mit dem vollendeten 75. Lebensjahr zwar die Altersgrenze erreicht, an der katholische Bischöfe dem Papst ihren Rücktritt anbieten. Papst Franziskus hat diesen jedoch nur „nunc pro tunc“ angenommen, wie es in der Kirche heißt. Übersetzt heißt die lateinische Formulierung „jetzt für dann“ und bedeutet, dass Zimmermann trotz des angenommenen Amtsverzichts so lange als Weihbischof im Amt bleibt, bis ein Nachfolger gefunden ist. Damit war es zu früh für Abschiedsworte von Zimmermann, der seit gut neun Jahren als Weihbischof im Ruhrbistum wirkt. Gelegenheit für Dank und Würdigung seiner Verdienste fanden die Gäste dennoch sowohl im Gottesdienst als auch bei der anschließenden Feier in der Aula des Bischöflichen Generalvikariats.

„Ein immer aufgeräumter, freundlicher wie herzlicher Mann“

Wer Zimmermann treffe, „findet immer einen aufgeräumten und freundlichen wie herzlichen Mann vor, der Freude am Leben hat, aber eben auch an der Seelsorge an und mit ganz vielen Menschen“, würdigte Bischof Overbeck in seiner Predigt den Jubilar. Overbeck erinnerte an viele Stationen auf diesem eng mit der Kirche verbundenen Lebensweg. Aufgewachsen in Gelsenkirchen-Ückendorf machte Zimmermann nach dem Schulabschluss zunächst eine kaufmännische Lehre, bevor er dann doch noch das Abitur nachholte und Theologie studierte. Als Kaplan wirkte Zimmermann in Hattingen, bevor er auf Bistumsebene erst Jugendseelsorger und dann der letzte Sekretär von Kardinal Franz Hengsbach wurde. In den 1990er Jahren war Zimmermann zunächst in der Essener Innenstadt tätig – erst als Dompfarrer und Dechant, dann als Pfarrer von St. Gertrud – bevor er ab 2002 in die Propsteipfarrei St. Urbanus nach Gelsenkirchen-Buer wechselte und 2004 Stadtdechant von Gelsenkirchen wurde. „Der Seelsorger in Weihbischof Zimmermann war immer der, der mit ruhiger Hand das Leben der Kirche begleitet hat“, sagte Overbeck.

Verantwortlich für Ökumene und Interreligiösen Dialog

Als Weihbischof verantwortet Zimmermann die Themen Ökumene und Interreligiöser Dialog im Bistum Essen. Nach „Jahrhunderten der Trennungsgeschichte vieler Christen“ gebe es heute „eine neue Phase, nicht nur alleine christlicher Ökumene, sondern auch des interreligiösen Gespräches aller an Gott glaubender Menschen“, betonte Overbeck. Mit Blick auf die Ökumene ergänzte der Bischof: „Es ist noch ein weiter Weg zur immer größerer Einheit im Glauben, die dann nicht mehr verstanden werden darf als eine Konkurrenz zur jeweiligen eigenen konfessionellen Identität, sondern als ein neuer Reichtum des Miteinanders aller, damit alle zur Erkenntnis Gottes kommen, der frei macht zur Freiheit der Kinder Gottes.“ Overbeck verwies darauf, dass Zimmermann diese Ökumene „mit großer Aufmerksamkeit und Liebe zu seinem Anliegen gemacht hat“ – sowohl in den großen ökumenischen Partnern der evangelischen Kirche als auch der orthodoxen wie orientalischen Tradition habe der Weihbischof dabei „jene Vielfalt entdeckt, die, in Einheit zusammengefügt, die Glaubwürdigkeit des Christentums auf Dauer stärken und stützen wird“. Parallel dazu werde der interreligiöse Dialog – insbesondere mit den jüdischen und muslimischen Gemeinschaften im Ruhrgebiet – „in einer Welt, in der sich immer mehr Menschen von der Wirklichkeit Gottes als einer geglaubten abwenden, zu einem tieferen Zusammenfinden aller führen, die an Gott glauben“, so Overbeck.

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