Zu den 21 Kardinälen, die Papst Franziskus am 30. September 2023 zu ihrem neuen Amt ernennen wird, gehört auch Bischof Stephen Sow Sau-Yan, der die Partnerdiözese des Bistums Essen, Hongkong, leitet. Der 63-Jährige ist wie Papst Franziskus Angehöriger des Jesuitenordens.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck gratulierte seinen Amtsbruder dazu, in seiner „wichtigen Brückenfunktion in das weitere China hinein“ durch die Kardinalsernennung bestärkt zu werden. Insbesondere hebt Overbeck einerseits die Einmütigkeit zwischen Kirche und Staat Chinas in Fragen der Bischofsernennungen hervor, andererseits Gewährung der Religionsfreiheit zwischen dem Vatikan und China. In wenigen Tagen werden Jugendliche aus Hongkong auf ihrem Weg zum Weltjugendtag 2023 nach Lissabon auch in Essen Station machen und mit dem Bischof zusammentreffen.

Overbeck und Sau-Yan treffen sich auf der Weltsynode in Rom

Angesichts der neuen Reisefreiheit nach den Covid-Beschränkungen lädt Overbeck den bischöflichen Amtsbruder in das Bistum Essen ein und erinnert ihn daran, man werde sich im Oktober 2023 zur Synodalen Weltsynode in Rom treffen. Sau-Yan wird dort als Kardinal anwesend sein. Franz-Josef Overbeck wurde von Papst Franziskus neben den Bischöfen Georg  Bätzing (Limburg) und Bertram Meier (Augsburg) zu Synodenvätern der deutschen Kirche ernannt. Sollte einer der drei Bischöfe Overbeck, Bätzing oder Meier ausfallen, wurden als Stellvertreter Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) und Weihbischof Stefan Zekorn (Münster) gewählt.

Der Hongkonger Bischof Sau-Yan studierte unter anderem in den USA Psychologie und Theologie und übernahm anschließend verschiedene Leitungsfunktionen seines Jesuiten-Ordens. Bei seiner Ernennung zum Bischof von Hongkong 2021 war er Provinzial der chinesischen Jesuiten-Provinz. Das schwierige diplomatische Verhältnis zwischen China und dem Vatikan beurteilt er selbst vorsichtig optimistisch. Das entsprechende Abkommen insbesondere zur Ernennung von Bischöfen halte er nicht für „tot“.

Neben Sow Sau-Yan, der mit seinen 63 Lebensjahren als künftiger Kardinal wohl den nächsten Papst wählen wird, wurden drei Kurienbischöfe, zwei Bischöfe im Amt des Nuntius und 16 weitere Bischöfe aus Diözesen aller Kontinente auf die Liste der neuen Kardinäle gesetzt, die Ende September ernannt werden. 18 von ihnen sind jünger als 80 Jahre und entsprechend berechtigt zur nächsten Papstwahl.