von Thomas Rünker

Oberhausener Pfarrei St. Clemens sammelt Kollekte jetzt auch über PayPal ein

In den Kirchen der Pfarrei im Oberhausener kann für die Kollekte in der Messe oder fürs Kerzengeld nun auch via PayPal gespendet werden. Bargeld und Banküberweisungen nimmt die Pfarrei aber auch weiterhin an.

Erste Pfarrei im Ruhrbistum mit PayPal-Spendenmöglichkeit.

Junges Team führt digitale Kollekte ein.

Hoffnung auf mehr Spenden.

Kein Kleingeld parat für die Kollekte oder eine Kerze vor dem Heiligenbild? In den Kirchen der Oberhausener Pfarrei St. Clemens dürften Bargeld-Engpässe ab sofort für viele Menschen der Vergangenheit angehören: Als erste Pfarrei im Ruhrbistum bietet St. Clemens jetzt auch die Möglichkeit, per PayPal zu spenden. Wer mit dem Smartphone auf Plakaten oder Postkarten in den Kirchen einen QR-Code scannt, wird direkt auf die Seite der Pfarrei bei dem Zahlungsanbieter geleitet, den nach PayPal-Angaben mehr als jeder dritte Deutsche nutzt. Dort kann man dann nicht nur die gewünschte Summe auswählen oder frei eingeben, sondern auch den Spendenzweck – aktuell zum Beispiel neben der Sonntagskollekte auch die Adventssammlung der Caritas, die Weihnachtsaktion von Adveniat, das Pfarrei-Projekt „Gastmahl“ oder einen frei gewählten Spendenzweck. Wer mag, kann zudem mit einem Klick die Gebühren übernehmen, die PayPal für die Abwicklung der Spende erhebt. Und als Beleg für die Steuererklärung kann der Kontoauszug bei kleineren und mittleren Beträgen auch funktionieren.

Junge Familien sind besonders im Blick

Ausgedacht hat sich die digitale Kollekte ein junges Team der Pfarrei: Verwaltungsleiter Pascal Sommer, Verwaltungs-Mitarbeiterin Magdalena Nowotsch und Pastoralreferentin Tabea Diek – alle um die 30 Jahre alt – möchten den klimpernden Klingelbeutel durch eine digitale Alternative ergänzen. „Manchmal sitzt man in der Kirche, das Körbchen geht herum – und dann merkt man: Ich habe kein Kleingeld dabei“, beschreibt Sommer eine Situation, die angesichts vieler digitaler Bezahlmöglichkeiten häufiger passiere. Wer steckt schon extra Bargeld für den Kirchgang ein? Bewusst haben sie die PayPal-Möglichkeit jetzt zum Advent gestartet, dann kämen erfahrungsgemäß besonders viele junge Familien in die Kirchen, sagt Nowotsch. Im Pfarrgemeinderat habe es zunächst sowohl Zustimmung als auch Skepsis gegeben, berichtet Pastoralreferentin Diek. Auch unter den Seelsorgenden hätte mancher befürchtet, dass künftig bei der Kollekte viele erst einmal ihr Handy zücken würden. Doch am Ende hätten alle Gremien dem Vorhaben zugestimmt. „Ich glaube, dass erwachsene Menschen sensibel damit umgehen“, betont Diek mit Blick auf die Sorge vor der Handynutzung während der Messfeier. Insgesamt sei „entscheidend, dass PayPal bei uns nur eine zusätzliche Alternative ist“, betont die Seelsorgerin. Kollektenkörbe und Opferstöcke für Bargeld werde es weiterhin geben, ebenso wie die Möglichkeit, per Banküberweisung zu spenden.

Seit Corona-Zeit große Einbrüche bei den Kollekten-Einnahmen

Nicht nur Verwaltungsleiter Sommer verbindet mit der neuen Bezahl-Methode jedoch auch die Hoffnung auf bessere Spenden-Einnahmen. „Seit der Corona-Zeit sind unsere Kollekteneinnahmen um etwa zwei Drittel zurückgegangen“, sagt Sommer. Und wenn in der täglich geöffneten Pfarrkirche am Sterkrader Markt künftig weniger Kerzengeld in den gelegentlich aufgebrochenen Opferstöcken landet, sondern auf digitalem Weg direkt auf dem Pfarreikonto, wäre dies wohl sowohl im Sinne von Sommer als auch der Menschen, die im Gedenken an ihre Lieben eine Kerze entzündet haben. Zudem bringe das Einsammeln, Zählen, Sortieren und Einzahlen des Bargelds einen nicht unerheblichen Aufwand mit sich.

Diek, Sommer und Nowotsch sind jedenfalls gespannt, wie die PayPal-Kollekte an den nächsten Wochenenden und vor allem natürlich an Weihnachten anläuft. Mit QR-Codes an verschiedenen Orten in den Gotteshäusern und Wlan zumindest in der Pfarrkirche möchten sie den Nutzern die PayPal-Spende technisch jedenfalls so einfach wie möglich machen. Und wenn die Pfarrei zum wöchentlichen digitalen Gottesdienst lädt, ist die Kollekte via QR-Code ohnehin das Mittel der Wahl.

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