von Thomas Rünker

Mit dem Deutschland-Ticket auf Kirchen- und Pilgertour

Das Frühlingswetter lockt nach draußen, passend dazu bietet das Deutschland-Ticket vielen Menschen eine neue Ausflugsfreiheit. Das Bistum Essen hat Tipps für Ziele zusammengestellt, die einen Besuch lohnen und auch mit Bus und Bahn erreichbar sind.

Mit dem Deutschland-Ticket haben seit dieser Woche hunderttausende Menschen eine neue, einfache Gelegenheit das Land zu erkunden. Zudem weckt das Frühlingswetter die Ausflugs-Lust. Zum Start in den Mai mit seinen vielen Feier- und Brückentagen hat das Bistum Essen deshalb Ausflugstipps zwischen Duisburg, Bochum und dem Märkischen Sauerland zusammengestellt, die man mit Bus und Bahn erreichen kann – und natürlich auch mit anderen Fahrscheinen als dem 49-Euro-Tickets. Infos zu Fahrplänen und -preisen gibt’s auf www.vrr.de (Ruhrgebiet) und https://www.westfalenfahrplan.de (Märkisches Sauerland).

Duisburg

Ökumenische Nachbarschaft im Innenhafen: Karmel- und Salvatorkirche

Mittelalterliche Geschichte und modernes Glaubensleben treffen sich in der Karmelkirche am Duisburger Innenhafen (tägl. ganztags geöffnet, mehr Informationen ). Gleich um die Ecke – neben dem Rathaus – steht die evangelische Salvatorkirche. In der Christus, dem „Salvator mundi“ (Erlöser der Welt), geweihten spätgotischen Basilika ist der berühmte Kartograph Gerhard Mercator (1512-1594) beerdigt. (Di bis Sa, 10 – 17 Uhr, So 9 – 13 Uhr, https://salvatorkirche.de/).

Anreise:
Mit Bus oder Bahn bis
„Duisburg Rathaus“ (Linie 901): (zur Fahrplanauskunft) oder
„Duisburg Schwanentor“ (Linien 929 und 933): (zur Fahrplanauskunft)

Spätromanisches Kleinod im grünen Duisburger Süden: St. Dionysius

Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist eines der ältesten Duisburger Gotteshäuser und zählt zu den schönsten spätromanischen Landkirchen (tägl. 9-17 Uhr, mehr Informationen ). In der Umgebung locken die Rheinauen, Bauernhofcafés und andere Gastwirtschaften zum Wandern oder Radfahren. An der Ecke Sermer Str. / Dionysiusweg gibt es dann noch die winzige Kapelle St. Dionysius zu entdecken.

Anreise:
Uerdinger Str. 183a, Bushaltestelle „Duisburg, Sermer Straße“ (zur Fahrplanauskunft)

Oberhausen / Bottrop

Beten mit Weitblick: Halde Haniel und der einzigartige Bergbau-Kreuzweg

Wer Weitblick sucht, wird an der Stadtgrenze Oberhausen/Bottrop fündig. Nördlich der A2 erhebt sich hinter dem Fördergerüst des ehemaligen Bergwerks Prosper Haniel eine der höchsten Halden des Ruhrgebiets. Auf dem Haldenplateau steht das zum Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 von Bergbau-Auszubildenden gefertigte „Spurlattenkreuz“. Den Weg hinauf führt ein Kreuzweg, der in einzigartiger Weise die 15 Stationen des Leidenswegs Jesu mit Werkzeugen aus dem Bergbau verbindet.

Anreise:
Bus-Haltestellen „Oberhausen, Kleekamp“ (Linie 962) (zur Fahrplanauskunft) oder
„Bottrop, Oberhausener Str.“ (Linie 261), (zur Fahrplanauskunft)
von dort weiter zu Fuß.

Ein Gotteshaus für die Kleinen: Die Kinderkirche Kikeriki

Eine Treppe zum Taufbecken, Malpapier unter jedem Kirchenfenster und ein kleines Zelt, in dem spannende Bibelgeschichten erzählt werden: Seit 2018 ist die Kirche St. Peter ganz auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet. Besuchen kann man die Kinderkirche zu den zahlreichen Gottesdiensten und anderen Angeboten – oder nach Anmeldung.

Anreise:
Bushaltestelle „Bottrop, In der Boverheide“ (Linie 262) (zur Fahrplanauskunft)

Essen

Goldglanz mit Weltruhm und viel Geschichte: Der Essener Dom

In der historischen Keimzelle von Essen zeugen die älteste Marienfigur („Essen sein Schatz“) und der älteste siebenarmige Kirchenleuchter der Welt von der fast 1000-jährigen Herrschaft adeliger Frauen (www.essener-dom.de). Der ruhige Kreuzgang lädt zum Durchatmen, und die erst 40 Jahre alte Adveniat-Krypta bietet einen spannenden Kontrast zwischen der romanisch-gotischen Kathedrale und der Anbetungskirche mit ihrer barocken Ausstattung. Viele Infos und noch mehr Gold präsentiert nebenan der Essener Domschatz (https://domschatz-essen.de/).

Anreise:

Bis „Essen Hbf“ (zur Fahrplanauskunft)
oder mit Bus und Bahn bis „Rathaus Essen“ (zur Fahrplanauskunft)

Mittelalter-Kirchlein im Grünen: Die Klusenkapelle St. Ägidius

Mitten im Essener Stadtwald liegt die mittelalterliche Klusenkapelle St. Ägidius. Der schlichte kleine Kirchraum ist ein schöner Zwischenstopp auf Spaziergängen vom Stadtwaldplatz zum Baldeneysee und ein netter Abstecher von der Villa Hügel – zumal nebenan ein Restaurant mit Biergarten lockt. Eines der beiden gotischen Fenster zeigt den 1225 ermordete Kölner Erzbischof Engelbert I. und seinen aufs Rad gebundenen Mörder Friedrich, von der Hattinger Isenburg (siehe dort).

Anreise:
S-Bahn-Station „Essen Stadtwald“ (zur Fahrplanauskunft)
S-Bahn-Station „Essen Hügel“ (zur Fahrplanauskunft)
Bus-Haltestelle „Essen, Wiedfeldtstraße“ (zur Fahrplanauskunft)
Bus-Haltestelle „Essen, Zweigertstein“ (zur Fahrplanauskunft)
von dort jeweils etwa 15 bis 25 Minuten Fußweg

Der Lieblingsort des Heiligen Ludgerus: Die St. Ludgerus-Basilika

Südlich der Ruhr trohnt die St.-Ludgerus-Basilika über dem Essener Stadtteil Werden. Das mächtige Gotteshaus gilt als eine der bedeutendsten spätromanischen Kirchen im Rheinland und war das Zentrum des Ende des 8. Jahrhunderts von Ludgerus gegründeten Benediktinerklosters. Sein Grab kann man in der Krypta der frisch sanierten Abteikirche besuchen. Gleich um die Ecke lädt die Schatzkammer St. Ludgerus (https://www.schatzkammer-werden.de/) zu einem Besuch ein, während die ehemaligen Klostergebäude heute die Folkwang Universität der Künste beherbergen. Wer von der Abtei einen kurzen Spaziergang durch die Werdener Altstadt macht, kann dort zudem die rund 1000 Jahre alte Lucius-Kirche besuchen.

Anreise:
S-Bahnhof „Essen-Werden“ (S6 und diverse Busse) (zur Fahrplanauskunft)
Bus-Haltestelle „Essen, Werdener Markt“ (diverse Linien) (zur Fahrplanauskunft)

Gelsenkirchen

Beten in blau-weiß: Die Fußball-Kirche St. Joseph auf Schalke

Vor jedem Heimspiel des FC Schalke 04 öffnet ab 12.04 Uhr St. Joseph, die Kirche an der „Schalker Meile“, ihre Pforten. Unter dem Motto „Vorm Spiel is inne Kirche“ lädt das Gotteshaus heimische und Gäste-Fans mit vielen blau-weißen Fahnen zu heiter-besinnlichen Momenten ein, bevor es wenig später vier Kilometer weiter nördlich zur Sache geht. Highlight ist das Kirchenfenster, das den Hl. Aloisius mit einem Fußball zeigt.

Anreise:
Haltestelle „Gelsenkirchen, Grillostraße“ (Straßenbahnlinie 302, Buslinien 380, 381, 384) (zur Fahrplanauskunft)

Bochum

Rastplatz, nicht nur für Autofahrer: Die Autobahnkirche Ruhr

„Eine Rast für die Seele“ bietet das Team der Autobahnkirche Ruhr nicht nur Reisenden, die auf vier Rädern an der A40-Anschlussstelle „Bochum-Hamme“ Halt machen. Auch wer mit Bus und Bahn, per Fahrrad oder zu Fuß vorbei kommt, ist herzlich eingeladen in den markanten Backsteinbau an diesem Verkehrsknoten. Als ökumenisches Kulturhauptstadt-Projekt 2010 gestartet, steht die Kirche seitdem Menschen auf der Durchreise offen, die pausieren, eine Kerze anzünden oder einen Gedanken in das große Buch am Eingang der Kirche schreiben möchten (https://www.autobahnkirche-ruhr.de/).

Anreise:
Straßenbahnhaltestelle „Bochum, Bodelschwinghplatz“ (Linien 306 und 316) (zur Fahrplanauskunft)

Wallfahrtsort am Kloster: St. Marien in Stiepel

Seit über 100 Jahren pilgern Menschen zu dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Marienbild von Stiepel. Seit 1988 betreuen die Zisterzienser-Mönche des damals neu gegründeten Klosters die Wallfahrt (https://www.kloster-stiepel.de/). Zwischen Mai und Oktober kommen viele Gruppen, Familien und Einzelbesucher auf das Gelände hoch über der Ruhr, besuchen die Wallfahrtskirche, gehen den Kreuzweg im benachbarten Wald und genießen die ruhige Atmosphäre im Grünen. Zudem gibt es eine Gaststätte und den Klosterladen sowie Rad- und Fußwege ins Ruhrtal.

Anreise:
Bushaltestelle „Bochum, Haarstraße“ (Linien 349 und 350), von dort gut fünf Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft)

Hattingen

Die Heimat des Seligen Nikolaus Groß: St. Mauritius in Niederwenigern

Der „Mauritius-Dom“, wie er vor Ort gern genannt wird, ist schon als Bauwerk einen Besuch wert – vor allem der massive, wehrhafte Glockenturm von 1147, durch den man das neugotische Kirchenschiff betritt. Als Heimatkirche des Seligen Nikolaus Groß hat das Gotteshaus jedoch auch eine besondere inhaltliche Bedeutung für die Region. Das Nikolaus-Groß-Haus (individuelle Besuchstermine: https://nikolaus-gross.org /) gegenüber der Kirche erzählt in einer Ausstellung das Leben des Familienvaters, christlichen Gewerkschafters und Widerstandskämpfers, der 1945 von den Nationalsozialisten ermordet worden ist. In der Kirche erinnert eine lebensgroße Büste an den einzigen Seligen des Bistums Essen.

Anreise:
Bushaltestellen „Hattingen, Im Eickhof“ (Linien 141 und 166), von dort fünf Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft)
oder „Hattingen, Niederwenigern Krankenhaus“ (Linie 141) (zur Fahrplanauskunft)

Mittelalterlicher Kirchen-Krimi mit bester Aussicht: Die Hattinger Isenburg

Wo die Ruhr in Hatting eine scharfe Rechtskurve nimmt, wachten vor 800 Jahren hoch über dem Fluss die Herren der Burg Isenberg über einen wichtigen Handelsweg. Den nutzte im Herbst 1225 auch der Kölner Erzbischof Engelbert, der seit Jahren mit Friedrich von Isenberg um ihre jeweiligen Herrschaftsbereiche stritt. Wahrscheinlich wollte Friedrich den Erzbischof – seinen Onkel zweiten Grades – nur als Geisel gefangen nehmen lassen. Doch Friedrichs Gefolgsleute brachten Engelbert um, weshalb Friedrich ein gutes Jahr später am Kölner Severinstor hingerichtet wurde. Auch wenn seine Burg vom neuen Kölner Erzbischof geschleift wurde, lohnt sich ein Ausflug zur frei zugänglichen Ruine – schon wegen des Blicks über das Ruhrtal.

Anreise:
Bushaltestelle „Hattingen, Isenberger Weg“, (Linie 647) von dort etwa 15 Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft)

Sauerland

250 Kilometer Pilgerwege zwischen Meinerzhagen und dem Ruhrgebiet

Mit dem Startpunkt in Meinerzhagen und der Extratour zwischen Altena und Lüdenscheid knüpfen die Pilgerwege des Bistums Essen ein fast 250 Kilometer langes Wanderrouten-Netz mit dem Knotenpunkt Essener Dom und Verbindungen zum Beispiel nach Duisburg oder Gelsenkirchen. Alle Wege sind in jeweils beide Richtungen zu begehen, durch eigene Wegzeichen markiert und können sowohl über die digitalen Apps „Komoot“ und „Outdooractive“ als auch über eine kostenlose Karte verfolgt werden. Bezugsquellen für Karte und weitere Infos gibt es online auf pilgerweg.bistum-essen.de.

Anreise:

  • Startpunkt Meinerzhagen, St. Maria Immaculata, Haltestelle "Meinerzhagen, Bahnhof/ZOB" (diverse Linien), von dort zehn Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft) oder Bushaltestelle „Meinerzhagen, Fuchs“ (diverse Linien) (zur Fahrplanauskunft)
  • Startpunkt Extratour Lüdenscheid, Science-Center „Phänomenta“, Zug- und Bushaltestelle „Lüdenscheid, Bahnhof“ (diverse Linien), von dort 5 Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft)
  • Startpunkt Extratour Altena, Bushaltestelle „Am Markaner, ZOB“ (diverse Linien) (zur Fahrplanauskunft), fünf Minuten Fußweg vom Bahnhof Altena.

Hagen

Kirche mit Zelt: Herz Jesu an der Jugendbildungsstätte Don Bosco

Oberhalb von Hagen-Rummenohl liegt seit 1975 die Jugendbildungsstätte Don Bosco. Dass hier die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg zuhause ist, wird auch in der Kirche der Einrichtung deutlich: In dem kleinen Gotteshaus sorgt auf der Empore ein Zelt für heimelige Lagerfeueratmosphäre im Kirchenraum. Wenn die Kirche abgeschlossen ist, helfen die Mitarbeitenden der Jugendbildungsstätte weiter – oder man vereinbart einen Besuchstermin https://www.don-bosco-rummenohl.de.

Anreise:
Mit Zug oder Bus bis „Hagen Rummenohl Bahnhof“ (Linien RB 52 und 510), von dort fünf Minuten Fußweg (zur Fahrplanauskunft)

Meinerzhagen

Schneeweißes Kapellen-Kleinod im Grünen: St. Maria Magdalena in Grotewiese

Zwischen Meinerzhagen und Attendorn liegt im Örtchen Grotewiese die kleine Kapelle St. Maria Magdalena, die schon seit dem 19. Jahrhundert Pilger und Erholungssuchende anzieht und auch bei Hochzeitspaaren sehr beliebt ist. Rings um die Kirche gibt es einen Garten mit einigen künstlerisch gestalteten Glaubenszeichen. Ein Besuch in der täglich geöffneten Kapelle in Grotewiese lässt sich gut mit Wanderungen zwischen Valbert, Attendorn und dem Biggesee verbinden.

Anreise:
Bushaltestelle „Meinerzhagen, Grotewiese“ (Linie R61) (zur Fahrplanauskunft) oder Bahnhof „Attendorn, Listerscheid“ (RB 92), von dort gut 30 Minuten Fußweg, (zur Fahrplanauskunft)

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen